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Sonntag, 21. Juli 2013Die Krücke ist zwischen den Stützen![]()
Andreas schmeißt mich am Eingang ´raus. Er hat einen dringenden Termin, verspricht aber, heute Abend nochmal vorbeizukommen. Ich darf meinen Koffer bei der Sekretärin abstellen und muss quer durch´s Haus. Röntgen, EKG, Aufklärungsgespräch mit dem Anästhesiearzt, der riesig nett ist. Er verspricht mir eine Supernarkose...und Schmerzen hab ich wegen des Schmerzkatheters hinterher natürlich keine. Sagt er. Lügner!!! Bekomme Mittagessen im Aufenthaltsraum. Um dreiviertel Aufenthaltsraum führt eine Terrasse. Ich sage Bescheid und setzte mich mit einem Stuhl fein in die Sonne. „So ist´s recht“, meint Schwester Brigitte, „wer weiß, wann Sie das mal wieder können.“ Na, das hört sich ja nicht ermutigend an. Dann darf ich in mein Zimmer. Drei-Bett. Aber mit irren großen Fenstern und einen Superblick auf den Park. Eine Zimmergenossin hat auch Knie und beginnt Morgen ihre Reha. Na, die ist ja flott. Da bin ich ja guter Hoffnung. Die beiden älteren Damen (die andere : Hüfte) sind sehr nett. Die Hüfte kann schlecht laufen und wird von ihrem Mann mit einem Rollstuhl abgeholt. Ich räume ein ....hab dann noch ein Gespräch mit dem Aufnahmearzt. Dann habe ich frei. Das heißt: fast. Der Operateur will noch ein Schwätzchen mit mir halten. Ich häng noch mal auf der Terrasse herum. Der Herr Operateur lässt sich bis zum Abend nicht sehen, dafür kommt Andreas ....wir bummeln etwas durch den Park ...ich tele noch mit dem Kind ...dann gibt’s die Schlaf- und Beruhigungstablette ... von der ich am nächsten Morgen mit wahnsinnigen Kopfschmerzen aufwache. Ich bekomme etwas gegen die Kopfschmerzen und gleich noch eine Tablette. Ich bin gegen Mittag dran, überlege noch ein paar Mal, einfach aufzustehen und abzuhau´n. Was ist denn jetzt mit dem Typ, der mich operieren will. Als EINZIGES Krankenhaus plustert sich doch dieses Krankenhaus damit, "lernt man bei uns auch den Arzt, der operiert im Vorfeld kennen - das machen andere Häuser nicht." Das gibt dicken Punktabzug... Aber mit den schlimmen Kopfschmerzen käm ich wahrscheinlich nicht weit. Dann werd ich um halb zwölf abgeholt und in den OP gebracht. Das Anästhesieteam ist sehr freundlich ...mir ist natürlich mulmig. Mein Anästhesiearzt verspricht mir, dass ich wirklich nichts merke und ich darf mir eine Reise aussuchen. Ich schlage Fehmarn vor, weil ich versuche, an etwas Schönes zu denken und ich mich auf den nächsten Urlaub dort schon freue. Ich sollte mir doch mal was Tolles ausdenken. Fehmarn ...da kommt man ja auch normal hin. Also krieg ich die Spritze für Hawai ...weil mir natürlich auf die Schnelle nichts anderes einfällt. Schmerzen ....Zittern ....ich bekomme eine warme Decke für das Zittern und Zeugs für Schmerzen in meinen Katheter gespritzt. Das reicht natürlich nicht. Es gibt mehr. Das Zittern hört auf ...und wie durch ein Wunder gehen auch die Schmerzen weg. Aber jetzt tut natürlich der Rücken weh ...die Gnädige haben aber auch immer etwas. Andreas kommt, wundert sich, wie gut´s mir geht. Ich wunder mich auch ....noch!!! Ich bekomme sogar Abendessen. Dann brauche ich Blut. Andreas, der schon gehen will, schaut sich das aber noch an. Mein während der OP aufgefangenes Blut wird durch eine Zentrifuge geschleudert und mir wieder zugeführt. Ich schlafe immer wieder ein ...werde wach, habe Rücken, bekomme noch etwas Droge ...schlafe wieder und morgens nach einem leckeren Frühstück darf ich auf die Station zurück. Die Hüfte wird gerade vom Taxi, welches sie zur Reha fährt abgeholt, die andere Dame ist schon seit gestern weg ...ich bin allein ...auch nicht schlecht ...Zusätzlich zum Schmerzkatheter muss ich Medikamente nehmen ...Ich bekomme Herzrasen ...Alarm ...Zuerst zum EKG, dann zum Röntgen ...hoffentlich bekomme ich keine Embolie ...Entwarnung. Schuld ist eine Schmerztablette, die das als Nebenwirkung hat. Ich kann aber auch nichts vertragen. Nachmittags nochmal ein EKG ...alles okay ...also was bleibt: keine Entzündungshemmer; Morphin und Novalgintropfen nach Bedarf. Na, die Schmerzen sind ja ganz nett ...wo tut´s denn weh, will eine Schwester wissen. Unten oder oben – d.h. in der Kniekehle oder auf der Kniescheibe? Na überall und rundherum. Ich bekomme etwas eingespritzt ...den Perfusor höher gestellt. Schmerzen bleiben. Dann krieg ich nichts mehr. Reicht jetzt. Wo ist Dr. K? Hat er mir nicht versprochen, dass ich keine Schmerzen haben werde. Die Nacht geht nicht vorbei ...ich bin alleine und fluche im Zimmer herum ...alles Scheiße ...wie bin ich bloß auf die blöde Idee gekommen, mich operieren zu lassen ...gebt mir SOFORT mein altes Knie zurück ...Die Nachtschwester hört mich durch die geschlossene Tür. Ob alles in Ordnung ist. Hat die sie nicht mehr alle ...natürlich ist nichts in Ordnung ...ich habe Schmerzen wie Wolle, kann nicht liegen, kann nicht schlafen ...und hätte ich ihn nicht an, käme mir gerade jetzt Schwester Barbara recht, um sie mit meinem Thrombosestrumpf zu erwürgen. Das einzige, was ich an Medikamenten noch bekommen kann, wäre ein Schlafmittel, bietet die Schwester an. Na gut, her damit, nehme im Moment alles, was man freiwillig ´rausrückt. Natürlich lässt mich die Schlaftablette NICHT einschlafen ...also jammer ich, was das Zeugs hält, heul auch ein bisschen ins Kissen ...gegen morgen schlafe ich ein. Dann muss ich ´raus aus dem Bett ...Gott sei Dank ...hatte ja schon ein schlechtes Gewissen, weil ich dauert nach der Pfanne schrei ...bzw. klingele. Dieses Bein gehört mir nicht. Es hängt wie ein Klumpen an mir dran und ist viel zu lang. Ich könnt´ schon wieder losheulen. Weil ich noch Schmerzkatheter habe, darf ich zwar aus dem Bett, das Bein kommt lang gestreckt in eine Schiene und ich darf mit dem Rollstuhl ins Bad. Dann bekomme ich beigebracht, wie man sich auf dem gesunden Bein stehend aus dem Rollstuhl hieft und sich dann drehend auf die Klosschüssel fallen lässt. Scheiße ...tut das weh ....Wollte ich nicht wie ein junges Rehlein nach der OP durch die Gegend hüpfen??? Das sieht man nicht danach aus, als wenn das in diesem Jahr überhaupt noch klappt. Das Waschen im Sitzen tut gut und Schwester Stefanie (es gibt bestimmt in jedem Krankenhaus eine Schwester Stefanie) wäscht mir Rücken und später im Bett auch die Füße. Ich bin oppe ....Nein, so hatte ich mir das nicht vorgestellt. Jeder Toilettengang ist ähnlich: nach der Schwester klingeln, in die Schiene, auf den Rollstuhl, auf die Toilette, in den Rollstuhl, zurück ins Bett .... Schmerzen ...Ich beklag mich bei der Schwester. Sie ist mit mir einer Meinung: die Ärzte sind böse, wenn sie sagen, man hat keine Schmerzen. Man hat Schmerzen ... So vergeht der Tag ....und die Nacht ....und der Tag. Oh, ich bekomme gegen Abend neue Mitpatienten. Vorher kommt Andreas mit einer Telefonkarte. ICH will aber nicht telefonieren. Ich habe Schmerzen ...hätte ich mich doch eingedeckt auf Station ...ich würd jetzt alles auf einmal nehmen. Was sagt denn der Arzt, will Andreas wissen. Gute Frage ...habe ich hier überhaupt schon mal einen Arzt gesehen? Die Schmerzpumpe kommt ab und meine 1.neue Zimmernachbarin. 85 Jahre ist die Dame und wird morgen an der Hüfte operiert. Sie lässt sich ins Bett fallen und die Tochter/Schwiegertochter packt alles in die Schränke. Ich darf jetzt allein auf Toilette ...mit meinen 2 Stützen ...und ich wünsche mir schon die Pfanne wieder herbei. Es ist eine Quälerei. Das operierte Bein geht nicht krumm. Man muss mit dem Fuß des „gesunden?!“ Beins unter die Ferse des kranken Beins fassen und so aus dem Bett rein und raus. Auf der Toilette muss man das Bein abspreizen, weil man es nicht beugen kann. Ein Toilettengang dauert mittlerweile bei mir 20 Minuten. Dann kommt die Schwester. Frau Lechte liegt schon wieder nicht ihrer Fußmanschette. Das ist eine Art Schaumstoff mit einer Mulde in der Mitte und da muss die Ferse des kaputten Beines hin. Das bewirkt, dass das Bein in der Kniekehle arg gestreckt wird ...und muss ich es extra erwähnen ...es tut saumäßig weh. Bei mir fliegt das Ding nach 2 Minuten weg. Bis die Schwester es wieder hinlegt. Und ich es wieder wegpfeffere und sie es wieder hinlegt usw ... Der Gipfel dazu ist ein Teil ...mindestens 20 Kilo schwer, welches auf dein Knie muss. Dass drückt zusätzlich das Knie ´runter. Ja, eindeutig macht das alles wahnsinnig viel Spaß. Meine 2. neue Nachbarin kommt. Sie wirkt stressig. Muss viel telefonieren ...im Zimmer gibt’s keinen Handyempfang. Auf der Terrasse heute auch nicht. Sie muss nach unten. Es ist kalt. Sie kommt zurück und holt sich eine Jacke ....Ja, da kommt Leben in die Bude. Aber sie scheint ganz nett zu sein. Und ist kein bisschen nervös. Wir erzählen uns gegenseitig noch bis weit nach Mitternacht unsere Lebensgeschichten ...und dann schläft sie mit ihrer „stell-mich-vor-der-OP-ruhig-Tablette“ ein. Die Hüfte schnarcht schon etwas länger ...ich kann wieder nicht schlafen und stöhne und weiß nicht, wie ich liegen soll ... Am nächsten Morgen lässt sich tatsächlich ein Arzt sehen, der aber nichts mit mir zu tun haben will, sondern nur mit meinem Bettgegenüber, die er heute operiert, sprechen will. Die beiden Damen werden nach und nach abgeholt ...ich bekomme Krankengymnastik, Lymphdrainage, die gut tut, aber meinen Fuß kribbeln lässt und dann Eis für´s Knie. Nichtsahnend wie ich bin, packe ich mir das Eispack auf die Knie. Nein, da gehört es nicht hin ...sondern nur an die Seiten. Und wieder liegt Frau Lechte nicht in der Mulde. Schwester Stefanie erinnert mich nochmal an die Kilobeschwerung und meint, dass dies keine Deko sei. Ich drapiere das Teil immer gern auf den Bettpfosten. Ich bin eben am Samstag mit dem Frühstücken fertig, da kommen meine beiden zurück. Quietschfiedel ...haha ...noch ...Na ja, die Hüfte hat es sowieso leichter. Aber Frau Seifert, die jüngere Patientin hat auch ein neues Knie bekommen. Und schon geht es los. Sie will mehr Schmerzmittel ...hat aber schon genug und bekommt nicht mehr. Ich darf heute auch ohne Begleitung mal ummen Block gehen. Toll ....es sieht aus wie Opa Hinkebein und der Weg kostet mich eine Viertelstunde und schon lieg ich wieder herum, weil fertig. Ich habe immer noch das Gefühl, mein operiertes Bein ist zu lang – die Krankengymnastin meint aber, es sei okay und wächst sich noch aus ...hmmh!!! Aber Montag ist Visite, sogar mit dem Oberboss, da kann ich ja alles loswerden an Fragen, was ich auch immer fragen will. Am Wochenende kommt Andreas und fährt mich ...wie schön..mit einem Rollstuhl durch die Landschaft. Es ist schönes Wetter, wir beobachten die Enten, ärgern uns wieder, dass die Leute es einfach nicht drauf haben, das Füttern sein zu lassen und haben einen schönen Tag. Frau Hüfte bekommt Besuch von ihrem Arzt. Der ist ja vielleicht nett. Ich habe immer noch nicht meinen Operateur kennengelernt ... Montag: Chefarztvisite. Das ist ja der Hohn. Die Herren in weiß stehen flüsternd beieinander. Dann wirft der Herr Chefarzt einen Blick auf dich: „nun, gute Frau, wie geht´s." In welchem Mittelalter befinden wir uns hier. Und für dieses Krankenhaus habe ich mich nach monatlichen Hin und Her entschieden? Jetzt liegst du hier im Bett und wirfst gönnerhaft von jemanden der fast gleichalt ist, wie ein lästiges Objekt betrachtet. „Den Umständen entsprechend wohl gut, wenn ich allen glauben darf“, sage ich ...“wenn Sie es aber vielleicht einmal möglich machen könnten, dass ich meinen Operateur sprechen könnte. Ich würde gerne wissen, wie meine OP verlaufen ist.“ „Hmh“, der Stationsarzt wird angesehen. „Wer hat Sie denn operiert?“ Ich weiß es nicht. Der Stationsarzt weiß es auch nicht. Aber der Herr Dr.Frank will sich kümmern. Ich trage ihm mein Problem mit dem meiner Meinung nach zu langem Bein vor. Er guckt nur den Stationsarzt an ...der hat natürlich von nichts einen Schimmer. Ist ja auch nur der Stationsarzt hier ...Nichts passiert. Ich muss die Sache selbst in die Hand nehmen. Ich gehe zur Frau Sekretär und bitte sie darum, einen meiner operierenden Ärzte kennenzulernen. Sie will sich bemühen. Ich humpele ins Zimmer zurück. Die Motorschiene wartet auf mich. Mein Bein kommt in eine Schiene, wird festgebunden, damit ich nicht weglaufen kann und dann wird motormäßig mein Bein gebeugt und gestreckt. Ich bin auf 80 und das reicht mir. Obwohl hier niemand das Haus verlässt, wenn man nicht die 90 Grad erreicht hat. Mein Bettgegenüber versteht mich und hasst Versenteil und Kilopack wie ich. Sie darf ein paar Drogen mehr bekommen, weil sie wahrscheinlich alles verträgt. Es reicht ihr nicht. Sie hat Schmerzen und will mehr. Ich biete ihr mein Fläschen Novalgin an. Marianne ruft an ... und ich frage sie, wie viel Novalgin man nehmen muss, damit man gar nichts mehr merkt. „Von Novalgin kannste dich nicht umbringen,“ meint Marianne, „ da kriegste nur Kreislauf.“ Ich jammere meiner Chefin ordenlich was vor. Kann mir nicht vorstellen, jemals wieder laufen oder Auto fahren, geschweige denn arbeiten zu können. Es gibt eine neue Runde Strümpfe ...die KG kommt, Lymphdrainage ...aber nicht mein DOC. Meine Hüftnachbarin wird jeden Tag von Ihrem Arzt aufgesucht. Ja ...85 muss man sein. Frau Hüfte hat an sich überhaupt wenig Probleme mit Schmerzen. Frau Seifert und ich überlegen, dass wir uns nächstes Mal auch lieber die Hüfte aussuchen werden. Und dann 85 sind und auch den coolen Arzt bekommen. Wir sind mal wieder im Jammerturn und überlegen, wann wir mit unserem kaputten Knie mal wieder Auto fahren oder Sex haben können. Ich humpele noch mal zur Sekretärin ...sie schickt mich zum Patientenmanagement. Die wollen sich kümmern. Ich krieg hier die Krise. Ich habe eindeutig ein zu langes Bein. Gehe ich mal ein bisschen länger, schießt es mir in den Lendenwirbelbereich nur so rein. Zack ... Donnerstagmorgen ...wirklich und tatsächlich ...steht ein aufgeblasener arroganter Typ an meinem Bett. Mein Arzt ist gekommen. Juchhu. Er sagt mir kurz, dass ich ein 08/15 Knie bekommen hätte ...alles in Ordnung ...keine besonderen Vorkommnisse. Auf die Frage nach meinem langen Bein zuckt er nur die Schulter und ...ward nicht mehr gesehen. Hat der sie nicht alle. Kurz danach ist OA-Visite. Auf die Frage, wie es mir geht, kann ich endlich mal die Sau heraus lassen. Ich sage, „wie soll es mir schon gehen, mir ist übel von den Schmerzmitteln, ich habe dauernd Kopfschmerzen ...bei Gehen Rückprobleme und niemand sagt mir was über mein zu langes Bein.“ Der Oberdoc schlägt eine Beinmessung vor. Aha ...jetzt schon ....???? Morgen gehe ich in die Reha ... Mein Bein ist richtig. Nur hat sich durch die Schonhaltung vor der OP mein Becken gedreht oder so ...und jetzt wollen die Muskeln eigentlich lieber, dass es so weiter geht und müssen nun dazu gebracht werden, anders zu funktionieren. Das ist nicht schön, aber wenigstens eine Aussage. Mittags lieg ich im Bett und meine zu meiner Mitkniepatientin, dass sich meine Kniekehle heute anders als gestern anfühlt. Frau Seifert meint, dass sich evtl. der Dünndarm dahin verzogen hat. Die Gute nimmt ziemlich viele Schmerzmittel ...aber dennoch philosophieren wir, dass das dann ganz praktisch wäre für Toilettengänge und Darm-OP´s. Wir haben noch viel Spaß an unserem letzten Abend. Ich liege wegen meiner Beckensache auf einer heißen Platte bei 25 Grad Sonne draußen und am Knie jeweils einen Eisbeutel herunterhängend.
Ich kriege Papiere ausgehändigt, sage tschüs ...gebe meine Bewertung nicht ab ...wer weiß, vielleicht muss ich hier nochmal hin, und Sebastian fährt mich an Bad Driburg. Es ist ein schöner Tag. Zu Hause hatte ich mich ja auf die Reha gefreut. Selbstverständlich brauche ich dann die Stützen nicht mehr. Kann wunderbar laufen und erkundige die Gegend. Das war ja wohl nix. Wir kommen an, man zeigt uns das Zimmer ...jetzt Anmeldung durch die Schwester, das ist der Schlüssel ...Ihr Postfach ...immer hinein gucken ....Montag Blutabnahme ...nüchtern ...der Speisesaal ...die Ärztin wartet ...ich dreh am Rad. Gut, dass mein Sohn noch dabei ist. Er nimmt mich an die Hand, meine Papiere an sich und als ich mich erschöpft aufs Bett fallen lasse, packt er sogar meinen Koffer aus. Wir liegen später noch auf der hauseigenen Wiese in Liegestühlen ...das tut gut ...nach dem Abendessen fährt Sebastian, und ich bin alleine und bekomme das heulende Elend. Mein Zimmer gefällt mir nicht, hier gibt es keinen Galgen am Bett, wie soll ich hier ´raus und ´reinkommen. Nichts ist behindertengerecht ...ich denke, dass ist eine Rehaklinik. Außerdem war der Frau Doktor mein Knie zu dick. Im Krankenhaus haben sie gestern noch gesagt, alles im grünen Bereich. Wat denn nun ...Kär ....Ich heule herum. Man, so viel geflennt wie in den letzten Tagen habe ich Jahre nicht. Andreas ruft an und will nichts hören. Er holt mich auf keinen Fall ab ...und ich soll mich jetzt zusammenreißen. „Ist wie ´ne Tür - da musst du jetzt durch.“ Samstag: Im Frühstücksraum steh´ ich blöd herum. Es ist Buffet, aber kann mir bitte mal jemand sagen, wie ich mir mit Stützen einen Teller voll schaufeln soll. Bis ich heraus bekomme, dass man sich an einen bestimmten Punkt stellt. Dann geht eine Servicekraft mit und lädt alles auf, was das Herz begehrt. Das Dumme, man kann nicht langsam und gemütlich kucken ...es muss zack ...zack gehen. Brötchen ...welches ...1 ...oder ....2, welchen Aufschnitt ...wo ist der Platz. Ich sitze vorrübergehend – weil dummerweise bin ich Freitags angereist ...echt...das mach ich auch im nächsten Leben anders...und die Platzverteilung ist immer nur Montags – Donnerstags – mit 3 Damen, eine kommt tatsächlich auch aus Hagen, zusammen. Die Damen sind auch erst einige Tage da und haben Bauch-OP´s hinter sich. Ich lerne, man sitzt hier nicht nach Krankheitsbildern zusammen sondern nach Kostformen. Ich sitze also an einem Schonkosttisch...müsste aber eigentlich, weil ich gerne einige Kilo´s abnehmen möchte, wenn ich schon mal keinen Alk und Süßigkeiten greifbar habe, in den Reduktionsbereich. Tatsächlich habe ich eine Anwendung am Samstagvormittag: Guppen-Knie-Gym. Da kann ich so gut wie gar nichts. Alle Patienten sind vor einigen Tagen angekommen, einige viel fitter als ich. Das ärgert mich. Mein Knie ist dick wie Oschi und tut dauernd weh. Nachmittags versuche ich zu laufen, zack ...schießt es wieder in den unteren Rücken. Ich sitze auf einer Bank und versuche mein Knie zu sortieren. Eine Frau setzt sich zu mir. „Oh ...Knie ...“ erkennt sie sofort. Und berichtet mir von ihrer Knie-OP von vor 4 Jahren ...nach der sie nach fast 9 Monaten erst wieder fit war und ohne Stöcke gehen konnte. Wie ich kann sie Schmerzmittel nicht vertragen, konnte keine Entzündungshemmer bekommen und hatte ewig ein schlechtes Gefühl, weil alle weiter waren als sie. Und natürlich zu Hause die dummen Kommentare: das ist doch schon so lange her ...und immer noch mit Stöcken ...auf der einen Seite macht mir das Mut ...andererseits ...kann ich doch nicht so mit den Stützen zur Arbeit gehen ... Am Sonntag kommt Andreas ...ich klage ...jammere ...hab keinen Bock auf diese Scheiße hier ...will auswandern ...und sowie mein altes Knie zurück. Und diese blöden Rückenschmerzen pissen mich einfach nur an ...die soll´n jetzt weggehen. Sofort. Ich schaff mal eben den Gang in den gräflichen Garten. Muss 50 Mal Pause machen, weil es dauernd in die linke Arschbacke zieht. Abends ist mein Knie ...wenn das überhaupt noch geht ...noch dicker ... und heiß ...her mit dem Eis ... Am Montag muss ich mir tatsächlich den Wecker stellen. Gruppengymnastik Knie 8 Uhr Halle B. Dann habe ich meinen 1. Termin bei der Physiotherapeutin. Der erzähl ich man gleich auch von meinem schlimmen Rücken. Hab ich hier eigentlich Knie und Rücken??? Sie untersucht mich, meint auch „alles muskulär „ macht gleich ein paar Verrenkungen mit mir und meint, wenn ich in 3 Wochen mit 2 Stöcken „beschwerdefrei“ aus der Reha gehe ...bin ich gut. Das war ja ganz anders von mir geplant. Ich wollte doch hier in der Reha richtig spazieren gehen. Ich rufe Frau Seifert an und klage mein Leid. Sie hat es wohl in Bad Sassendorf ganz gut erwischt: eine Motorschiene auf dem Zimmer und immerzu kann sie üben ...nette Leute am Tisch und Supertherapeuten. Gut: nette Leute am Tisch hab ich auch. Habe Herr Cat-Wiesel überredet, mich am Schonkosttisch sitzen zu lassen. Der Chef des Restaurants ist drahtig und klein und flink wie ein Wiesel. Deshalb hat ihn die Hagener Dame so getauft. Ich habe eine Menge Anwendungen: Lymphdrainage und anschließend muss ich Übungen machen, bei denen durch meinen Oberschenkel Strom gejagt wird. Dann Rotlicht für den Lendenwirbelbereich. Das ist ungemütlich ...ich sitze wie ein verkrampftes Huhn auf dem Stuhl. Ich spreche mit dem Therapeuten über mein Rückenproblem. Er schlägt statt Rotlicht etwas anderes – auch mit Strom – vor. Meinetwegen. Zwischen den ganzen Anwendungen muss ich noch Blutdruck messen und Blut abnehmen lassen ...Frau L. von der Lymphdrainage zieht mir den Strumpf an. Brauch ich deswegen ja schon mal nicht zu den Schwestern. Langsam spielt sich alles ein. Therapien ohne Ende ...ich stell mir den Wecker auf 6:30. Meistens schlaf ich ja erst gegen vier/halb fünf ein. Zwischen den Anwendungen habe ich manchmal Zeit, mich nach draußen auf die Terrasse zu setzen und etwas zu trinken. Wenn ich mit allem komplett fertig bin, entweder aufs Zimmer – Beine hoch ...meistens nicker ich dann auch ein. Oder auf die Sonnenwiese ...mit einem Buch. Aber auch da leg ich nach kurzer Zeit den Roman weg und schlafe mit Brille auf der Nase ein. Vor dem Abendessen dreh ich dann noch eine kleine Runde um das Haus. Pause auf einer Bank. Nochmal eine Runde. Nach dem Essen hole ich Eis und ab aufs Zimmer. Dienstag kommt Sebastian. Er stellt brav 2 Liegestühle nebeneinander und wir liegen und plaudern auf der Sonnenwiese. Seit gestern sind die Klammern weg und ich zeige meinem Sohn meine hübsche Narbe. Der Arzt mag ein Arschloch sein ...aber nähen kann er gut. Mittwoch bei der Oberarztvisite komme ich wieder gleich mit meinem zu langen Bein. Auch der OA untersucht mich genauestens ...meint „ja, evtl. könnte das rechte Bein einen kleinen Tick länger als das andere sein ...aber jetzt ist noch zu früh, etwas genaueres zu sagen ...ich soll mal so weitermachen.“ Bleibt mir ja auch nicht viel anderes übrig. Ab Morgen darf ich ins Wasser. Jetzt wird es noch umständlicher. Wasserfestes Pflaster für Knie bei der Schwester aufkleben lassen ... anschließend wieder hin ...neues normales Pflaster. Heute ist Donnerstag ...bitte wieder Blutdruck messen ...Tabletten noch genügend da??? Strumpf geht nicht gut an ...Bein ist vom Aufenthalt im Wasser nicht trocken genug. Ich soll eine Wärmflasche für meinen Rücken mitnehmen. Und wo bekomme ich heißes Wasser? Aus dem Wasserhahn! Nee ...das ist lauwarm. Kann ich heute Mittagessen? Mein nächster Termin ist um 13:15. Meine Physiotherapeutin ist sehr gut. Heute habe ich viel getan ...mein Knie ist allerhöchste Alarmstufe dick. Frau EL hat eine Art Lolli in der Hand und geht mit ihm über mein heißes Knie und mein Bein. Das tut gut. Anschließend bekomme ich eine Kniemassage mit Voltaren und die Order: sofort ins Zimmer und aufs Bett zu gehen und mindestens 2 Stunden ruhen. Chefarztvisite: was vergesse ich nicht zu erwähnen? Genau. Mein langes Bein...bla...bla...könnte sein...noch zu früh....ich krieg Verlängerung..weil Knie zu dick...weiter Lymphdrainage und für den Rücken Massagen. Und Medikamente....die ich tatsächlich mal für drei Tage nehme, weil mein Rücken dermaßen weh tut, dass ich mich im Bett nicht mehr drehen kann. Meine Physiotherapeutin legt mich ein paar Mal auf die Streckbank...das tut gut...und zudem muss ich ab jetzt jeden Tag 10 Minuten auf einem kleinen Fahrrad fahren. Wassergymnastik macht mir wie zu erwarten viel Spaß. Ich stelle immer wieder fest, dass ich kein Rehatyp bin. Im Duschbereich sitzen bereits 2 Damen. "Hach," sagt die eine zu mir, "Sie laufen ja auch noch so schwer." Blöööde!!! Sie ist gestern neu angekommen und tröstet sich damit, dass ich genau wie sie noch so herum eiere. Ich hab´ auch echt ein Problem damit. Alle, die mit mir gekommen sind, sind viel weiter, laufen nun schon ohne Gehhilfen und der Gang sieht richtig gut aus. Ich laufe 2 Wochen nach Beginn der Reha noch wie zuletzt im Krankenhaus. "Das kommt...das kommt," sagt meine Physiotherapeutin. Heute sitzen meine Damen und ich noch auf ein Glas Wein zusammen...Frau Lucie aus Leverkusen wird Morgen nach Hause fahren...irgendwie schade. Wir haben so gut zusammen gepasst. Sebastian kommt. Es ist kein Wetter für die Liegewiese...wir fahren nach Detmold. Ganz nett hier...die Geschäfte sind in Fachwerkhäusern untergebracht. Ich finde ein Buch und kaufe es. Nun fährt auch die Hagenerin heimwärts...und Heike und ich bekommen schon mal einen neuen Tischnachbarn. Aber erst einmal setzen wir uns um. Nun schau´n wir in den Raum, nicht mehr gegen die Wand. Der neue scheint ganz okay zu sein. Er redet wenig...vorerst jedenfalls...später taut er dann etwas auf. Am Samstag wollen Heike und ich einen Gang in die Stadt machen. Ich kaufe mir einen grünen Regenschirm, den Heike dann tragen muss, weil ich ja keine Hand frei habe. Andreas besucht mich noch ein letztes Mal. Sebastian kommt noch einmal vorbei...ein letztes Mal auf der Liegewiese...Heike und ich trinken ein Gläschen Wein zum Abschied und tauschen unsere mail-Adressen. Ich bekomme noch ein Badewannenbrett aufgeschrieben, übe trocken, wie ich in die Wanne zum Duschen kann...sage tschüs und freu mich irgendwie doch auf zu Hause...
Sonntag, 12. Mai 2013hafenfest und Fischbrötchen![]() Um vier Uhr sind wir da. Andreas, den seit gestern eine heftige Erkältung (evtl. auch Schweinegrippe oder Ebula) plagt, hat die ganze Zeit im Auto vor sich hin geschlummert. Aber sein Appetit ist ungebrochen. Während ich einen Kaffee zum Wachbleiben trinke, isst mein Mann eine Bratwurst. Er nimmt noch die Räder vom Auto, schleppt die 2 Koffer die Treppe hoch und lässt sich dann in den IKEAsessel fallen. Wer schleppt den Rest und schließt die Fahrräder ab und räumt die Lebensmittel in den Kühlschrank...??? Und wer darf anschließend kochen, weil der Herr Kranke zu kaputt ist??? Gestern noch sagte ich zu Hause, dass ich auf keinen Fall kochen will. Wir sind nur eine Woche hier, da werde ich nicht die Hälfte der Zeit planen, einkaufen, kochen und wegräumen. Das kenne ich ja noch vom letzten Jahr. Wer kochte Kaffee, holte Brötchen, schnitt Paprika, Gurke und Tomate und machte ein lecker Frühstück und räumte nachher ab und die Spülmaschine ein? ICH! Und wer stand einfach auf...alles stehen und liegend lassend.. Genau...der Herr Gemahl. Und nun hab ich doch den schwarzen Peter. Die Soße ist angetaut und muss weg...also koche ich, räume den Tisch ab...und die Spülmaschine ein. Aber dann hält mich nichts mehr. Der Kranke bekommt noch einen Tee...und ich nehm´ mein bike und los geht´s. Zuerst Richtung Meeschendorf und dann am Strand gemütlich zurück. Die Sonne lugt erst ein klein wenig...dann immer mehr hervor. Die Bänke sind noch nass vom Regen, aber ich setze mich auf einen dicken Stein nahe am Wasser und lasse die Sonne in mein Gesicht scheinen. Ach nee, ist das schön hier. In Burg muss ich unbedingt ein Eis essen. Noch einmal Sonne, dieses Mal gemütlich auf einer Bank. Dann fahre ich zurück. Der Kranke lebt noch...will Tee "egal, ob warm oder kalt, Hauptsache flüssig" und Taschentücher und eine Plastiktüte für die gebrauchten... Dann hab´ auch ich Feierabend und es ist Tatorttime.
Tag 2: Ich wechsele um 1:30 Uhr ins Kinderzimmer wegen schnarchendem Mann neben mir. Hier schlafe ich wider Erwarten gut und bis halb acht. Die Sonne scheint, das erahne ich durch die geschlossenen Vorhänge. Gut, dann nichts wie ´raus. Ich kaufe Brötchen, "unser" Honig-Raps-Brot und beim EDEKA Jens etwas Aufschnitt und ´ne Menge Ritter- Sport-Schoki (ist im Angebot). Als ich zurück bin, will der Kranke gerade aufstehen. "Ich fühl mich so", meint Andreas, "wie ich aussehe." Und jammert etwas herum. Was soll ich denn sagen. Bin ich mal eine Woche von zu Hause weg vom Pflegefall, hab ich gleich im Urlaub einen neuen. Aber heute will auch mein Mann das Meer sehen, aber nicht mit dem Fahrrad fahren, bitte - "da fall ich dann bestimmt sofort ´runter." Er sitzt schon wieder in seinem Smörebröd-Sessel und ich fahr mal eben ins Dorf, um neue Nasentropfen zu holen. Neue Nasentropfen da...Andreas will sich noch 1/2 Stunde ausruhen und dann duschen. Das Duschen schwächt ihn so sehr, dass er sich erschöpft in Smörebröd wirft...und beschließt, zu sterben. "Aber lass dich durch mich nicht aufhalten...lass dir deinen Urlaub nicht vermiesen...mach was schönes ohne mich..." kann mein Mann noch eben sagen, bevor er ermattet zusammenbricht. " Halt durch", feuer´ich ihn an, "du bist noch keine 60!" Also, kein Meer heute. Auch egal....ich fahre Rad. Auf geht´s. Ich will versuchen, heute mal immer mit Rückenwind zu fahren. Ich könnte auch mal bei Conny´s vorbeigehen, um mir ein e-bike auszuleihen...Vielleicht Morgen. Heute erst einmal so...Richtung Landkirchen ist jetzt nicht so der Renner: Radweg an der Straße. Dann wird's gemütlicher nach Lemkenhafen und -Dorf. Petersdorf schaffe ich nicht. Ich will ja mit Rückenwind und muss nach Bisdorf. Hunger hab ich auch...ein nettes Hofcafe käme mir jetzt sehr gelegen. In Bisdorf gibt es bei Familie Lafrenz selbstgebackenen Kuchen und Torten...auf dem Parkplatz stehen dicke Autos und das Cafe ist gerammelt voll. Geh ich wenigstens Pipi machen. Irgendwann hab ich natürlich doch Gegenwind und während ich die ersten 26 Kilometer in null Komma nichts gefahren bin, brauche ich für die letzten fünf Stunden. In der Brise angekommen esse ich 4 Scheiben Brot und Rote Grütze zum Nachtisch. Glück gehabt....grad fängt es an zu regnen. Der Kranke bekommt 2 Scheiben Brot mit Heringssalat und Morgen gibt´s Pizza aus dem Backofen...
Dienstag: Wir kaufen zwar bei Sky, ein Laden, in dem es wirklich alles gibt, 2 Pizzen, aber dem Kranken geht es heute besser, deshalb möchte ich Fisch essen gehen. Ich reserviere bei "Kolle´s" für 18 Uhr und dann fahren wir erst einmal zum Strand. Es regnet... Andreas will am liebsten gleich wieder zurück. Er schlägt echt vor, bei der Quarkbecherfrau einen Quarkbecher zu kaufen, um diesen dann im Auto zu essen...nee...also, das geht ja gar nicht. Wir gehen erst einmal in den Indoor-Bereich. Ich kann meinen Mann eben noch davon abhalten, eine Piratenmütze zu kaufen. Dann hört es auf zu regnen...die Wolken verziehen sich total...und heraus kommt die liebe Sonne. Wir wandern an der Strandpromenade entlang zum Cafe Sorgenfrei. Hier isst Andreas dann einen Quarkbecher. Ich trinke gleich zwei Lumumba hintereinander und wir lassen uns die Sonne ins Gesicht scheinen. Der Wind hat etwas nachgelassen und es ist ziemlich muckelig warm. Schön. Aber Andreas drängt schon wieder zum Aufbruch. Er fühlt sich dem allen doch noch nicht so gewachsen...und wir müssen doch noch einkaufen...und dann will er unbedingt noch auf die Couch. Fein, dann habe ich ja den Smörebröd-Bazillen-Sessel jetzt mal für mich. Wir haben dieses Mal alles richtig gemacht. Schon beim Einkaufen zieht es sich wieder zu...und jetzt daheim...sieht es fast wieder nach dem ollen Regen aus.
Fisch bei Kolle`s gestern war total lecker. Aber meinetwegen bräuchte es Rosmarin nicht zu geben. Was haben die Köche nur mit diesem Kraut immerzu. Anschließend mussten wir dann noch mit dem Rad zum Hafen fahren, weil Andreas ein bestimmtes Restaurant suchte, welches "irgendwo hier sein sollte". Es war bannig kalt. Und das hat er nun davon: ein Rückfall. Ich erspare uns jetzt aber Details über Auswürfe und ähnlichem. Dennoch will er heute mit mir Fahrrad fahren. Die Sonne scheint, es ist aber sehr windig. Ich sage zu meinem Mann: "der Wind kommt aus Südosten...such mal ´ne Tour aus, bei der wir wenig Gegenwind haben." "Irgendwann," knurrt Andreas, "haste immer Gegenwind." Während er noch zu Hause dafür plädiert hatte, dass ich mir ein e-bike ausleihen sollte, "damit ich endlich mal mit ihm Schritt halten kann", hat er mittlerweile heraus gefunden, dass das gar nicht so billig ist (Conny nimmt 25 Euro pro Tag) und spricht heuer nicht mehr davon. Wir fahren zum Wulfener Hals und freuen uns auf ein CARTE D´OR-Eis. Leider hat CARTE D´OR geschlossen. Ich erfahre von der Wirtin des SEEBLICKS, dass der "junge Mann nun nicht mehr da ist...und das Eiscafe von Schülern nur noch am Wochenende und in den Ferien betrieben wird." Schaaade. Dann müssen wir am Samstag noch einmal hin fahren. Wir sitzen auf der Bank und schauen in die Sonne und einem Surfer, der dauernd ins Wasser fällt, zu. Weiter geht´s nach Albertsdorf, dort soll es ein gutes Hofcafe...mit lecker selbstgebackenem Kuchen geben. Wir essen ein Erdbeer-Sahneschnittchen (ich) und ein Stück Butterkuchen und Rhabarber-Baiser (Andreas)... Oh Mann, ist das lecker. Wir sitzen dazu im Garten...und es geht uns richtig gut. Ich habe im Hofladen das kostenlose Fehmarn-Magazin gesichtet und lese Andreas daraus vor. "Hier in der Nähe gibt es einen Jimi-Hendrix-Gedenkstein. Und in Neujellingdorf soll es auch noch ein schnuckeliges Hofcafe geben...und auch in Katharinenhof. Wir könnten doch mal eine Hofcafe-Radtour machen. Wir fahren alle Hofcafe´s an...und..." - "...ja,ja,ja..." erwidert Andreas und nimmt mir mein Fehmarnmagazin aus der Hand. Er blättert ein paar Seiten und sagt dann: "wusstest du, dass es hier in der Nähe einen Jimi-Hendrix-Gedenkstein gibt?"
Die Sonne scheint...es ist kaum windig und richtig schön warm. Andreas will ins Dorf...und bummeln...und zum Frisör. Bei diesem Wetter??? Bummeln in Burg kann man doch auch, wenn´s nicht ganz so ein herrlicher Sonnenschein ist. Also, ich will Fahrrad fahren oder an den Strand. Also...Fahrrad fahren...dem fühlt sich Schatzi ja gar nicht so gewachsen. Nach der gestrigen Strapaze...MUSS er unbedingt ausruhen. Wie kann er sich denn bei einer Shoppingtour ausruhen? Und Getränke kaufen...und nach Schuhen gucken. Ist doch purer Stress. Er geht erst einmal duschen. Und will auch unbedingt zum Frisör. Da stand doch etwas im Fehmarn-Magazin. Ob ich ihm die Adresse mal ´raus suchen könne. Klaro doch. Ich sach Andreas, dass beide Frisöre heute geschlossen und erst Morgen wieder geöffnet haben. Wegen des schönen Wetters. Mein Mann guckt zwar verwirrt, aber ich hab´ ihn überredet. Er liest im Moment ein Buch von mir, dass er eigentlich gar nicht lesen will...aber statt es an die Seite zu legen und zu sagen "jetzt hab´ ich aber die Schnauze voll", will er dauernd von mir wissen, ob es sich bei dem Mörder um einen Serientäter handelt und er betont, dass Simone einen an der Klatsche hat und der Kommissar irgendwie völlig daneben und genau schräg wie alle anderen Figuren im Buch ist. Wir bekommen einen Strandkorb mit Blick auf die See und einige Familien. Andreas liest sofort weiter im "Hypnotiseur (...murmel...murmel...wusstichs doch...)" und ich traue mich nicht, meinen Sylt-Krimi hervorzuholen. Heimlich verstecke ich "Männer lügen" unter Andreas Beine. Interessante Leute laufen hier herum. Eine Dame, die schwanger aussieht (Andreas: das Buch ist einfach nur abstrus...vielleicht ist sie nicht schwanger sondern nur dick...auf jeden Fall gute Mittelklasse), kümmert sich sehr um ihre Kinder. Jetzt buddeln beide Kinder sie ein. D.h. nur die Beine. Der Vater kommt dazu und baut für seine Frau eine Rückenlehne. Jetzt bekommt sie noch ein Handtuch zur Kopfstütze gedreht...süss. Andreas behauptet..."Simone dreht jetzt völlig durch, ebenfalls ihr Macker, vernünftig ist nur das Kind der beiden... evtl..." und so etwas hätte er früher doch auch gemacht. "Du warst noch besser", sage ich, " du hast mir noch ein Körnerkissen warm gemacht." Andreas will wissen, warum ich mein Buch nicht lese. "Ich kann doch nicht auf Fehmarn einen Sylterkrimi lesen..." Das versteht Schatzi aber überhaupt nicht. Er liest mein Buch ja auch nur noch, weil er wissen möchte, wer der Mörder ist. Ich informiere ihn darüber, dass man dies ziemlich schnell erfährt, so nach ein paar Seiten und denkt, nanu, warum ist das Buch denn nicht zu Ende und dann wird es erst richtig spannend. Das hätte ich besser nicht gesagt, jetzt erzählt mir Andreas nach jeder Seite, wo er ist und dass er immer noch nichts weiß... Gegen Abend verlassen wir den Strand und gehen zu Netti´s Essen. Netti das ist Jeanette Jankauskas, die in ihrem feinen Speiserestaurant Fisch- und Fleischspezialitäten anbietet. Das Motto bei Netti lautet: Kein Gast geht hungrig nach Hause. Entsprechend groß sind die Portionen. Anschließend nehmen wir noch einen Absacker in der Traube, und ich fahre alleine nach Hause. Andreas will noch ins Kino. So hab ich die Brise heute Abend mal für mich.
Freitag: Nun war ich doch gestern fast den ganzen Tag am Strand. Bin am Wasser entlang gelaufen...na ja, mehr gehumpelt, meint mein Mann. Vergessen, Schmerztropfen zu nehmen und durch Sand laufen ist ja nicht sehr knieschonend. Auf jeden Fall hatte ich ein Dreiviertelhöschen an. Tatsache ist, meine Beine werden einfach nicht braun. Dabei waren sie mindestens 4 Stunden an der Sonne. Was witzig aussieht: am unteren Unterschenkel hab ich jetzt 1000 Sommersprossen, dann darüber: weiße Beine. Und Andreas, der Schlingel, ist natürlich wieder überall braun. Heute fahr´ ich extra früh zum Hof- und Gemüsemarkt, weil gestern die Erdbeeren schon weg waren. Heute sind sie noch nicht da. Frau Verkäuferin verspricht mir aber, 2 Schälchen beiseite zu stellen. Ich kaufe noch den letzten Vorrat der Erdbeermarmelade. Die ist soooo lecker, besser kann von mir selbstgemachte gar nicht schmecken. Jetzt werde ich mir mit einer Tasse Kaffee ein paar ruhige Minuten auf dem Balkon gönnen. Und eigentlich könnte ich hier im geheimen meinen Krimi aus Sylt weiter lesen. Und dann wird der gnädige Herr geweckt. Denn Frisör, Schuhe kaufen und "endlich" das Softeis von Raddens probieren stehen auf dem Programm. Andreas geht zum Frisör... ich entdecke einen schönen Teeladen mit einem Cafe im Hof. Ich kaufe einige Sorten Tee und warte dann mit einem Milchkaffee auf meinen Mann. Das geht aber schnell mit dem Haare schneiden. Auf Schuhe hat Andreas jetzt keine Lust mehr. Heute Abend aber will er unbedingt Scholle mit Krabben essen. Das gibt es nur beim Krabbenfischer. Wir gehen vorbei und wollen einen Tisch für heute Abend reservieren. Das sei nicht nötig, sagt man uns. Na, das wird mir mal was werden. Wir gehen noch zum Edeka-Jens und holen meine Erdbeeren ab. Dann probieren wir endlich das Softeis von Raddens. Nun denn: wenn man Softeis mag und liebt, dann hat dieses hier wirklich Klasse. Aber dass Waldmeister der Renner sein soll...? Über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten. Zu Hause macht der Herr Gemahl ein Mittagsschläfchen und ich pule Erdbeeren. Dann fahren wir (dieses Mal mit dem Auto) nach Orth. It´s Boarding Time. Alles tummelt sich hier. Surfer, Kitesurfer, Anfänger und Fortgeschrittene...Jung und Alt. Manche machen mit ihrem Board richtig gute Kunststücke in der Luft. Ich muss dringend auf´s Klo und wir gehen ins Cafe am Hafen. Da fällt es uns wieder ein. Im letzten Jahr schon beobachtet: neben dem Cafe ist eine Art Bistro. Tische und Stühle aus Korbgeflecht stehen unter einigen Bäumen. Eigentlich sieht es nett und aufgeräumt und neu und gemütlich aus. Aber auch heute, sowie vor einem Jahr bleiben Stühle und Tische leer. Während im Hafencafe gerade der letzte Tisch besetzt wird. Das muss doch deprimierend sein. Zumal die ganze Meile am Hafen belegt ist mit Cafe´s und Kneipen und Restaurants. Überall ist wenigstens ein bisschen was los. Aber wir wollen auch nicht die einzigen sein, die dort sitzen... Wir laufen nach einem Radler und einem Milchkaffee, der total wässrig schmeckt, noch etwas herum, schauen den einfahrenden Segelschiffen zu und überlegen, warum die meisten Schiffe Frauennamen haben. Andreas würde sein Schiff "Horst" nennen. Und ich meins Johnny Depp. Abends nun beim Krabbenfischer, der zwar die Krabben von seinem Schwiegersohn frisch fangen und einfliegen lässt, aber nicht der Meinung ist, dass jeder Gast satt werden sollte. So fahren wir noch bei Netti´s vorbei, weil Andreas genug vom Fisch hat und bestellen einen Tisch für morgen Abend. Und anschließend, weil´s ja sozusagen Tür an Tür mit Netti´s liegt, gibt's noch ein Softeis. Dieses Mal probiere ich Joghurt und Zimt. Ja, das Zimteis ist´s, das ist total cool. Jetzt reicht´s aber mit der Esserei...ab nach Hause...zum Freitagskrimi...
An unserem letzten Tag mach ich den gleichen turn wie immer. Erst zum Jens, dann Honig-Raps-Brot kaufen....Moin... heute nehme ich mal 2 Stück...und anschließend zum Hofladen, um noch ein Schälchen Erdbeeren mitz nehmen. Als ich von meiner Einkaufstour zurück komme, sind unsere Nachbarn bereits abgereist und Frau Bohnsack lässt den Staubsauger kreisen. Ich klopfe an und frage, ob ich mir die Wohnung "Rose" mal ansehen kann. Ich darf....Schick...ja, könnte mir auch gefallen. Mit Terrasse, die man sowohl vom Elternschlafzimmer als auch vom Wohnzimmer betreten kann. Das Kinderzimmer hat ein Etagenbett. In dem unteren könnte auch gut ein Erwachsener schlafen. Es ist relativ breit. Als ich hochkomme, ist mein Herzallerliebster schon wach und hat er wohl den Frühstückstisch gedeckt?! Nein, natürlich nicht. Ich schwärme ihm von der unteren Wohnung vor. Sagte ich schon, dass mein Mann wenig Veränderungen liebt? Als wir uns mit den Rädern fertig machen, ist Frau Bohnsack noch am Wedeln und Feudeln und Andreas darf auch mal schau´n. Nun versteht er meine Begeisterung. Heute fahren wir mal wieder ein Hofcafe an. Im Alleecafe in Katharinenhof soll es lecker mit Obst und Sahne gefüllte Riesenwindbeutel geben. Die woll´n wir zwar nicht, aber bestimmt finden wir zwei Leckermäuler auch etwas anderes. Die Straße dorthin ist nicht besonders prickelnd. Keine eigene Fahrradspur und die Autos rasen wie blöde. Das Hofcafe hat einen sehr schönen Garten...mit viel Grünzeugs und schönen Gartenmöbeln. Die Straße stört ein bisschen und leider ist der Kuchen um Klassen schlechter als in Albertsdorf. Ich krikel ja auf unserer Fahrradkarte andauernd herum. Wo welches Cafe mit welcher Besonderheit ist und welche Straßen ich einfach nicht mehr fahren möchte. Ich vergebe die Note drei...obwohl das Cafe wirklich auch einen sehr schönen Innenbereich hat... Andreas moppert: "Ja, jetzt kann ich die Bedienung aber nicht mehr fragen, wo wir hier genau sind..." und er fragt mich, was die Schreiberei auf der Karte eigentlich soll. ICH würd das ja gut finden, wenn man direkt solche Karten verkaufen würde. So ungefähr: wenn Ihnen Straßenlärm nichts ausmacht und Sie auf schnelle Autos stehen, die Sie fast vom Rad fegen, fahren Sie diese Straße. Ansonsten bitte den Umweg über...blubb! In diesem Café arbeitet ein Drachen, aber die Schmalzbrote sind der Hit... Wir fahren am Südstrand zurück und machen auf einer Bank in den Dünen noch einmal ein Päuschen. Schließlich haben wir noch unsere Butterbrote. Ich bekomme einen Schluckauf...der selbst mit 7 Schluck Wasser trinken und Luft anhalten nicht verschwindet. Andreas erklärt mir, dass mein Chakra total durcheinander ist und er mich wieder in die richtigen Bahnen lenken wird. Ich soll die Augen schließen...was ich auch mache, und dann piekt er mich mit dem Finger auf die Stirn...und ich muss so lachen,...und mein Schluckauf ist tatsächlich weg. Wir genießen noch etwas die Sonne. Super, dass sich das Wetter noch hält. Eigentlich war für heute Regen, sogar mit Gewitter angesagt. Ich sage: "tschüss...Meer" und wir fahren auf dem Rückweg noch beim Windspielladen vorbei. Da habe ich heute Morgen einen Frosch auf einem Board gesehen. Den muss ich haben...Der wird sich auf unserem Balkon sehr wohl fühlen. Andreas isst noch ein Softeis und bekommt schon Stammkundenrabatt. Dann haut er sich in der Brise auf die Couch, und ich nehme mein Buch und ein Gläschen Wein mit auf den Balkon. Unsere letzten Stunden brechen an. Man könnte ja auch schon mal etwas packen...aber dazu hat niemand von uns Lust. Andreas mag seine Erdbeeren nicht ohne Zucker essen und versucht Würfelzucker klein zu kriegen, d.h. er bröselt weisses Zeugs durch die ganze Küche. Und wieder mal haben wir alles richtig gemacht. Jetzt zieht es sich total zu, ein leises Grummel ist zu hören, es fängt an zu regnen. Dann fällt es vielleicht nicht ganz so schwer, wenn es Morgen wieder heimwärts geht. Gode Tied...bis 2014
Sonntag, 5. Mai 2013Spargel von Henneberg![]()
Das Kilo Spargel kostet 13 Euro...Ich schlendere mit Andreas über den Wochenmarkt...und mein Mann schimpft: sind die bescheuert....13 Euro.."Aber," sage ich, "direkt vom Erzeuger...sozusagen...fast wie selbst gepflückt..oder wie nennt man das bei Spargel." Und da hat Schatzi eine wirklich tolle Idee. "Dann", sagt er, "fahren wir morgen ins Münsterland..wir wollen doch sowie Rad fahren und holen uns den Spargel in diesem Hofladen in Sendenhorst." "Genau," falle ich ein, "und da können wir auch Kartoffeln holen..." Sendenhorst heißt, wir kommen auch in Albersloh vorbei..und in Alberloh ist es Pflicht...fast schon polizeilich angeordnet, da muss man Eis essen...juchhu der Tag ist gerettet. Erst Eis und abends dann lecker Spargel. Ich mache trotzdem beim Frühstück noch ein nettes Picknik zum Mitnehmen, Paprika, Möhrchens, und ein paar Butterbrote. So...2 Flaschen Wasser sollten reichen. Wir parken in Drensteinfurt am Bahnhof ...hui, hier ist´s gar nicht so warm wie zu Hause. Es sind auch ein paar Wolken am Himmel...also erst einmal Strickjäckchen an. Wir fahren Richtung Rinkerode...gleich mit Gegenwind. "Warum," frag ich Andreas, "können wir nicht mal anders fahren: wir kommen an, checken, wo der Wind so herkommt und fahren mit dem Wind..." Das würde nicht funktionieren", erwidert mein Mann, "weil der Wind immer so weht, dass er uns ärgern kann." Schwachfug!!! "Ich wette", sagt Andreas, "wenn du jetzt drehst und in die andere Richtung fährst, hast du auch Gegenwind....einfach, weil wir Lechtes sind." Okay, vergiss es....wir lassen Rinkerode links liegen und fahren schließlich auf dem Werseradweg nach Albersloh. Auf einem Picknikplatz kúrz vor Albersloh verzehren wir unsere Zwischenmahlzeit und das Eis ist sozusagen unser Nachtisch. Es ist rappelvoll...klar und Etna hat sich vergrößert. Die Fläche unten am Fluss ist größer geworden. Schön. Aber dennoch kein Platz in Sicht. Einer der beiden Tische auf dem Bürgersteig ist noch frei. Aber da nehmen wir lieber das Eis auf die Hand und setzten uns auf den Kirchplatz. So... Bäuche voll...weiter gehts. Wir finden Hennebergs...Und reichlich Spargel ist auch noch da. Wir kaufen ein Kilo für 7,20 Euro...ich bekomme schon einen neuen 5-Euro-Schein zurück. Und nehmen Kartoffeln und Tomaten aus dem Münsterland mit. Korb voll...Rucksack muss jetzt auf den Buckel. Und wir fahren weiter. Eine schöne Strecke ist das, ach ja, Mara-Sybilla-Merian-Straße....da ist sie wieder...langsam tut mir mein Knie weh. Als wir links die Klinik sehen, meint Andreas: "willste gleich hierbleiben." Na klar, und du haust dir den schönen Spargel alleine ´rein. Kommt gar nicht in die Tüte." Aber ich will nochmal eine Pause. Irgendwo auf einer netten Bank. Lange tut sich nichts. Oh Mann, jetzt wird das Fahren echt unangenehm, ich kann es kaum mehr genießen, dabei meint es der Wind nett mit uns. Nur wirklich am Beginn unserer Tour hatten wir Gegenwind, die übrige Zeit war´s echt okay. Da eine Bank, zwar in der prallen Sonne, aber Pause. Ja...die Wolken haben sich verzogen und es ist schön warm geworden. Die Jacke habe ich längst schon ausgezogen...Ich leg mein Bein hoch, wir trinken die Reste in unseren Flaschen und los geht´s für die letzten 6 Kilometer. Das Ausruhen hat gut getan....jetzt klappts wieder mit dem Fahren und aus den ausgerechneten 34 Kilometer sind etwa 45 geworden. Spargel und Kartoffeln sind echt lecker. Andreas macht sich mariniertes Pferdefleisch dazu...ich darf mal probieren, mache mir aber nichts daraus. Sonntag, 21. April 2013Jaa...wir sann mit´m Radel da...![]() Sommer..Sonne..was will frau mehr...20 Grad und da ich zur Zeit die allerschlimmsten Knieprobleme habe, besser Rad fahren als laufen kann...geht´s heute auf zur allerersten Radtour des Jahres 2013. Nachdem Schatzi seine neue Festplatte konfiguriert, ein heißes Bad genommen und festgestellt hat, dass alle Sachen vom letzten Jahr nicht mehr passen (wahrscheinlich zu heiß gewaschen und eingelaufen!!!)...wir den Gepäckträger aufgebockt und die Luftpumpe eingepackt haben, kann es los gehen. Früher...in einem anderen Leben, ging es ja zum Auftakt der Saison nach Lüdinghausen zum Eis essen. Inzwischen haben wir Eisdielen gefunden, die 1000 mal leckereres Eis haben, also ist das nicht mehr so wichtig. Wichtig ist aber das Pizzaessen in Rinkerode. Also, 1. Tour: Ankomen in Ascheberg, weiter nach Rinkerode...dort leckerste Pizza von Welt essen...dann über Drensteinfurt nach Ascheberg zurück.Und es gibt wieder den leckeren Marsala zum Nachtisch. Erst fahre ich noch mit Jacke und Schatzi hat sein Östenflies an. Eigentlich ist das Östenflies nur für den Seeurlaub. Andreas, der den Urlaub auch liebend gern vor seinem PC verbringen würde, aber da nicht mit seiner Frau gerechnet hat, ist irgendwann mal mit mir an die See (Rügen) gefahren mit seinen Klamotten, die er so hat. Lederjacke....leichter Sommerblouson...Sweatshirt. Nachdem ich alleine 2 Abende auf dem wohnungseigenen Balkon gesessen hatte, entschloss sich mein Mann zu dem waghalsigen Kauf einer Fliesjacke....und hier ist sie nun...rot und dick gefüttert und darf nie wieder im Urlaubskoffer, wenns seewärts geht fehlen. Nun also auf der Radtour Ascheberg-Rinkerode-Drensteinfurt-Ascheberg. Klaro, dass mein Mann alle paar Minuten zum Himmel schaut: gleich kriegen wir´nen nassen Arsch. Ich bin aber bestens informiert: gegen Nachmittag wird die Sonne scheinen. Und siehe da, kaum kommen wir mit unseren vollen Bäuchen aus der Pizzeria, reißt die Wolkendecke auf, Jacken weg, lass Sonne an meine Haut. Wir fahren an dem Restaurant am Bahnübergang vorbei. Hier sitzen die Leute schon draußen. Da ist es auch immer voll...müssen wir eigentlich auch mal hin. Aber das sieht schon gediegener aus...und wir mit unseren Fahrradklamotten...???!!! Nett fahren wir an grünen Wiesen und lauschigen Stellen vorbei... die Jacken bleiben aus, die Sonne meint es gut mit uns. Und wie immer ist dieser schöne Tag viel zu schnell zu Ende. Andreas schläft auf dem Rückweg und ich beschäftige mich schon wieder mit meinem Abendprogramm: Tatort gucken und bügeln... Samstag, 22. September 2012Hugo![]() "Wir könnten doch Pflaumenkuchen mitbringen," sage ich, "ich mein, der Bäcker in Löffelstelzen hat am Sonntag zwischen 14 - 16 Uhr geöffnet." Was hab ich denn da wohl wieder gelesen. Wir kommen oben an, gähnende Leere, nur zwei Teenager schrauben bei 40 Grad im Schatten an ihren Mofas herum...die Bäckerei dunkel...Andreas krieg die Krise. "Wo bekommen wir denn jetzt Pflaumenkuchen her?" Na es wird doch wohl auf dem Weg von hier bis Bergers ein Kaff, in dem eine Bäckerei Sonntags geöffnet hat, geben. Fahr´n wir doch erstmal los. Zumal wir doch auch Landstraße fahren wollen, wegen schöne Ausblicke und Klima im Auto. Wir fahren durch verschiedene kleine Orte...nett hier...bei diesen Temparaturen ist denn dann auch kein Mensch auf den Straßen und wir sehen auch keine geöffnete Bäckerei oder wenigstens ein Cafe. Dabei ist ja nicht einmal gesagt, wenn wir dann eine Bäckerei oder ein Cafe findet, ob es 1) da auch Pflaumenkiuchen gibt und ob B) der auch so lecker ist wie der in Löffelstelzen. Der Pflaumenkuchen bei Bäcker in Löffelstelzen schmeckt nämlich verdammt gut. Da...eine größere Stadt: Offenburg. Wir parken am Wasser. Main? und schlendern übers Kopfsteinplafster durch die Fußgängerzone. Hier und da sitzen ein paar Leute vor Eis Cortina und einer Kneipe, die "Zum Wohle" heißt. Nicht schlecht. Ein Cafe finden wir auch. Wir kaufen jede Menge Pflaumnkuchen. Und nehmen noch irgendwelche Pfirsichschnitten mit. Fazit: Die Kinder und Michael mögen keinen Pflaumenkuchen...Susanne isst anstandshalber ein Stück und Andreas und ich müssen zugeben, das der Pflaumenkuchen wirklich nur 2. Wahl ist...während die Pfirsichschnitten im Nu alle sind. Ja...schlecht gelaufen. Wir checken jetzt erst einmal ein. Unser Wirtsherr ist wie immer knurrig liebenswert, zeigt uns unser Zimmer, das diesesmal wirklich nach hintenheraus liegt, aber nicht ohne Lärm ist, weil die Fenster seitwärts sind. Hach, ich hab auch immer was. Warum kann ich nicht ankommen, ins Bett versinken und überall schlafen. Unser Zimmer ist wegen der Sonne abgedunkelt ist. Es brennt das Licht seit 3 Tagen...na Hauptsache er setzt es nicht auf die Rechnung. Wir packen kurz aus... heißt ich packe meine Sache aus...Andreas...dieser Fauli will wie immer aus dem Koffer leben. Dann schieben wir uns mit den bikes wieder hoch zu Bergers. Ich soll einen Hugo triken, verschieb das aber auf morgen. Morgen ist Michaels Geburtstag. Wir schlafen: gut (Andreas) überhaupt nicht (ich) Wenn ich zu Hause bin, muss ich mal zum Arzt...so geht das doch nicht weiter. Herr Bamler bietet uns beim Frühstück ein Glas Oragensaft an. Danke...ja. Wir woll´n ein bisschen klettern. Zur Burg Hartenstein. Kleiner Rucksack mit Gtränken und los gehts. Es ist mollig warm...auf Burg Hartenstein trinken wir gleich 2 große Radler...ach nee, das heißt ja hier Russen. Ein Radler mit Weizenbier zu bestellen, ist in Süddeutschlad kein Problem. Zu Hause werde ich immer ganz skeptisch angeguckt. Auch deshalb liebe ich das Fränkische...und natürlich die Sprache...du hockst di nieder...Wir wandern nett zurück...Andreas verläuft sich ein papar Mal, ist aber immer ganz sicher...schließlich kommen wir doch an. Nach einer kurzen Dusche und Umziehen schieben wir zum Geburtstagskind...wir haben ein schönes Geschenk für Micheal: Schnappes in einer gläsernen Weltkugel. Klaus, der Freund des Hauses, der zu keiner Festivität fehlen darf, bekommt eine Umarmung und ein Bild, dass ihn mit Familie Berger am Neujahrstag zeigt. Das gleiche Bild bekommt auch Suanne. die Mitbringel für die Kinder haben wir gestern schon verteilt. Später kommen noch Ute und Werner dazu...und es wird ein netter Abend. Ich torkle leicht, als wir auf unser bikes stegien wollen, falle erst einmal mit meinem Rad hin. Also..nochmal von vorn. Hui...da geht ja schnell hinunter. Aber ab 1 Uhr in der Nacht werden hier die Lampen ausgestellt. Sehe ich noch etwas. Wie bekannt ist, Herr Lechte, hab ich nur eine kleine Funzel vorn am Rad, die mein Herr Gemahl schon seit längerem auswechseln wollte. Wir sind einigermaßen laut auf Herrn Bamlers Hof...da stelle ich fest, dass ich meinen Rucksack verloren habe. Bestimmt ist er mir beim Sturz aus dem Gepäckträger gefallen. Bevor ich noch mein Rad drehen und wenden kann, um zurück zufahren, ruft Andreas "ich fahre". also warte ich hier. Sieht ja auch doof aus, wenn ich hier auf dem Hof herumstehe. Aber rein kann ich auch nicht, der Schlüsel ist in meinem Rucksack. Also stelle ich mich so ganz lasziv an den Torbogen und denke über die Defination "STURZ" nach. Ein Sturz ist ein Ereingnis, bei dem die betreffende Person auf den Boden oder ähnliche niedrigere aufkommt...oder so...Andreas ist schon zurück...mit meinem Rucksack. Er bekommt ein extra Küsschen. Dann aber in die Poofe. Am nächsten Tag wieder heiß...wir machen wieder ein schönen Spaziergang...essen zum goldenen Lamm zu Mittag und steigen wieder abwärts und wandern an der Pegnitz entlang zurück. Es ist früher nachmittag...Andreas will pennen und ich setze mich in den hauseigenen Biergarten und lese "der Mann, der kein Mörder war" Zwei Herren kommen vorbei. Dörfler, wie ich vermute. Der eine hat Stricksocken, Grogs und ein kurze Lederhose an. Nett anzusehen. Die beiden sind aber ausgesprochen höflich "Grüß Gott, die Dame", der bestrickte. Später rauchen die beiden. "Nicht das du die junge Frau belästigst," der andere. Die juinge Frau: das war ich. Am Abend gehts wieder hoch zu Berges. Die beiden waren mit den Kindern im Freibad...ich hab auch gestern keinen Hugo getrunken...nun aber. Ach nee, heute nicht...lieber nochmal von dem leckeren Weißwein. Michael verrät mir, dass der Wein vom Feinkost Aldi ist...alle Achtung ...dafür ist er sehr gut. Ich vermutete ja eher fränkischen Herrenhofgarten oder so. Heute tagen wir nicht so lange. Die beiden müssen am nächsten Tag wieder arbeiten...und wir wollen nach Bayreuth. Bayreuth...eine interessante Stadt. Viele Kirchen und irgendwie haben hier alle einen Richard-Wagner-Fimmel. Gut der Beste, hat hier gewohnt, ist geboren oder beerdigt...keine Ahnung...aber...na ja, warhscheinlich bin ich nur neidisch, Hagen hat ja nicht so was tolles. Nicht einmal eine Schlossallee. Aber eine Richard-Wagner-Straße...Wir wanden so´n bisschen durch den Ort. Dann gehts in die Eremitage von Gräfin von und zu hasse nicht gsehen. Hier ist es cool und kühl. Bei 38 Grad lässt es sich bei Springbrunnen und hohen Bäume tief im Wald ganz gut aushalten. Wir picknicken etwas... sitzen faul herum..irgendwie kriege wir heute die Kurve nicht. Abends bei Bergers schaffe ich es wieder nocht, meinen Hugo zu trinken. Aus mir wird nie etwas Vernünftiges. Susanne schenkt mir eine ganze Flasche von dem Zeug und von Michael bekomme ich eine Portion leckeren Weißwein. Denn wie ich Aldi Nord kenne, gibt es den Wein bei uns NICHT zu kaufen. Wir sagen alle nochmal tschüs...winke winke...bis Ostern ...da sehe wir uns alle wieder zu meiner Geburtstagsfeier. Donnerstag, 30. August 2012Ankommen...und wohlfühlen![]() Wir fahren die letzten 45 Minuten durch´s Land...schöne kleine Ortschaften...ich denke, Andreas will nur etwas länger im klimatisiertem Auto sitzen. Wir soll´n Superwetter bekommen...was ja bekanntlich leichter im Frei zu ertragen ist als auf der Arbeit. Um 15 Uhr sind wir da. Frau Schulz nimmt uns in den Arm...ist ein klein wenig enttäuscht, dass "der Sohn" nicht mitgekommen ist und ich kläre gleich die Sache mit dem e-bike. Dieses Mal will ich e-bike fahren...koste was es wolle. Es kostet für einen Tag 20 Euro und ist ober...ober...cool. Davon aber später mehr. Jetzt sitzen wir erstmal im hauseigenen Garten mit einem Käffchen...Koffer werden later ausgepackt...und dann gehts zum Rundgang durch den Kurpark...mein Teeladen ist noch da...es gibt wieder schöne Teekannen...selbst, die ich letztes Jahr gekauft habe, steht im Dupilkat im Schaufenster....nur etwas aufgefrischt...mit einer blauen Blume im Deckel...muss ich jetzt aber nicht haben, wir hören der Kapelle zu und landen dann...wie kann es auch anders sein...im Klanggarten...erwischen die letzten 2 Liegestühle...und Andreas schnarcht sofort. Oh...Mann...so macht er sich doch sofort unbeliebt. Ob ich meinen Liegestuhl etwas weg ziehe...dann sieht es nicht so aus, als ob wir zusammen gehörten. Abends gibt es Körner für Andreas...er will entschlacken, hat sich aber schon einen Dönertag ausgesucht...ich mache 1200 Kalorien und möchte so´n Kilo abnehmen. Wir liegen um zehn Uhr im Bett, nachdem ich vor lauter Hunger??? noch eine Banane gegessen habe. Noch etwas Fernsehen??? Nee...leider können wir den Fernseher mit dem Nebenzimmer nicht tauschen. Es ist so still dort...wohnt da überhaupt jemand???? Am nächsten Morgen begrüßt uns Frau Günther und fragt natürlich auch nach Sebastian. Wir bekommen UNSEREN Tisch. Ich frühstücke lecker Brot..leider gibt es Hildegard von Bingen nicht mehr...aber anderes leckeres. Andreas starrt frustriert auf seinen Haferbrei...Nach dem Frühstück gehen wir ins Örtle. Wir brauchen noch Mitbringsel für Bergers Kinder. Ein Jojo für Janne finden wir schnell...aber was sollen wir für die Lea mitbringen??? Erst einmal findet Andreas eine nette Karte für den Piratenstammtisch...ich will eine Kette kaufen...mein Krimskramsladen ist weg. Wir trinken im Schlosscafe einen Milchkaffee. Die Sonne scheint nur für uns. Andreas überlegt, bei Frau Knietsch ein paar Massagen zu nehmen. Nach dem Mittagessen sprechen wir Frau Schulz darauf an. Sie wird sich kümmern. Mein Mann macht einen kleinen Mittagsschlaf, und dann fahren wir mit den Rädern nach Weikersheim..trinken Alster im Biergarten und nach dem Abendessen gibt´s eine Runde Schach im Hausgarten. Herrlich...die Sonne scheint noch durch die Bäume...es ist noch schön warm im Garten vom Alexa und ich gewinne natürlich....Andreas hat keine Lust mehr...ist müde...will ins Bett...und endlich mal wieder Deutsch sprechen. Ich schlafe die 2. Nacht nicht, bin schier am Verzweifeln...weil ich natürlich zu Hause aufstehen, bügeln oder Hausputz machen könnte...zur Not auch Fenster putzen...hier aber nur meinem Liebsten beim Schnarchen zuhören kann. Ich stehe mal auf und lese...zum Stricken habe ich keine Lust...
Am Dienstag hat Frau Schulz für jeden von uns eine Massage gebucht. Frau Knietsch freut sich, uns wiederzusehen und fragt natürlich auch sofort nach dem Sohnemann. Nach der Massage ruht der Herr etwas..ich aber will in den Ort...meine beiden Bücher, die ich mit habe, sind ätzend...hab ich halt ja schon zu Hause gelesen. Aber weil ich in der Bücherei nichts fand, hab ich die mal mitgenommen. Das geht ja nicht...ich brauche unbedingt ein Buch. Kaufe "der Mann, der die Frauen kannte"...na ja...ob das mal was ist. Nachmittags machen wir eine kleine Wanderung. Erst nach Löffelstelzen, da kann man nicht am Bäcker vorbei, ohne einen Pflaumenkuchen zu essen. Wir teilen fifti - fifti...und dann geht´s einen Weg zurück, von dem Andreas gaaaanz siiiicher weiß, dass er genau beim Hotel ´rauskommt. Alles falsch. Zurück auf Los. Dazu hat der guteste aber keinen Nerv...und so gehen wir einen ziemlich steilen asphaltierten Weg und kommen irgendwo im Nirwana ´raus. Anschließend haben wir die Sauna gebucht...ich kühle auf dem Balkon aus...eigentlich viel zu warm dort..und lese...im Mann, der die Frauen kannte...richtig gut das Buch. Es gibt einen ersten Teil...vielleicht sollte ich nicht weiterlesen...sondern mir erst den ersten Teil kaufen. Nebenan zieht eine Frau Mitte 40 ein....Raucherin...Wir gehen heute abend ins Kino...blöder Film...Mit Mark Wahlberg...wie komme ich dazu...mir einen Film mit Mark Wahlberg anzugucken...bin ich irre??? Am Mittwoch jammert Andreas ´rum. Ihm fehlt sein Tischtennispartner und außerdem ist heute Reistag...heute soll´s den Döner geben. Ich gucke in den Schrank...ich habe nicht genügend Sachen für "Heiss". Ich radele mit Andreas noch mal ins Örtchen...und schaue im Kaufhaus Kuhn nach dem SSV. Gibt´s hier vielleicht noch ein paar Tops für mich oder dreiviertel Hosen. Andreas ist begeistert, stehen vor dem Kaufhaus doch die Piraten herum. Sogleich gibt er sich zu erkennen...na, den hab ich erstmal beschäftigt. Ich probiere ein bisschen was an...und mache dann ein Schnäppchen für 9 Euro...vorher 29...Am Nachmittag laden wir die Räder auf und fahren nach Tauberbischofsheim. Dort ist Ãn der Nähe der Stadthalle, in der letztes Jahr Volker Pispers auftrat, auch so ein Strandgutspektakel, die man jetzt so überall (selbst am Kemmnader Stausee gibt es so was) sieht, angelegt worden. Jede Menge Sand....Liegestühle...und Palmensonnenschirme und schöne Lambadamusik und unser Parkplatz ist wegen Überfüllung geschlossen. Na so was...das Strandgutspektakel ist gut besucht...aber wir finden keinen Parkplatz. Etwas weiter weg können wir schließlich parken, sogar viel netter, weil unter einem Baum. Auf geht´s nach Wertheim...war das damals auch so bergig. Wieso hab ich heute kein e-bike???? Andreas hat Hunger und jagt...heute muss es der Döner sein...heute Mittag war soooo sparsam. Also jetzt. Wir kommen erhitzt und verschwitzt am Bahnhof an...in 10 Minuten geht der Zug...können wir einen später nehmen...Dann wären wir erst um acht Uhr am Hotel. Ja man, es ist Sommer und die starren Zeiten im Alexa sind nicht so unser Ding. Ich hole schonmal die Fahrkarten, Andreas schlingt den Döner in sich hinein...ab in den Zug...er fährt...so hat sich das mein Ehemann nicht vorgestellt. Er hat einen vollen Dönermagen...hat ihn gar nicht richtig genießen können und gleich gibt´s ja auch wieder Abendessen. Jou...einen ganzen Teller voller Reis, mit Zatziki und lecker Gemüse. Ich sehe richtig, wie schwer es Andreas fällt, seine Abendmahlzeit zu essen. "Sag doch", flüstere ich, " du hast Magen/Darm!" Das will er nun auch nicht...passt ja auch nicht, wenn man sich dann noch ein Weinchen bestellt...Abends sitzen wir lange noch draußen....und quatschen...ich mag nicht weiterlesen..brauche erst den 1. Teil...Andreas hat den Kettenmörder von Zons zu Ende gelesen und überlegt, ob er sich das Buch "Schulden" bestellen soll. Wir spielen auch wieder Schach...dieses Mal gewinnen wir beide je ein Spiel. Ich will Andreas zu Dame und Mühle überreden. In Mühle bin ich unschlagbar...aber er hat keine Lust. Der lange Abend draußen hat mir gestern ungefähr 100 Mückenstiche beschert. Ich kratze mich und reibe die Stellen mit Soventol ein. Ich habe eine Depression..wieder nicht geschlafen...und verstehe zum millionsten Male nicht, WARUM Ich immer von den blöden Mücken gepiesackt werde. "Stell dich nicht so an," sagt Andreas. Ich könnte ihn würgen...sagt das ausgerechnet einer, der in seinem Leben vielleicht mal 20 Mückenstiche hatte. Heute regnet es etwas, aber Herr Kachelmann verspricht: ab Mittag Sonne pur. Wir ziehen uns dementsprechend an, nehmen nach der Massage unsere Lunchpakete (was hat wohl Herr Schulz körnermäßig für Andreas eingepackt?) und fahren gen Würzburg. Parken auf dem Residenzparkplatz, von dem auch gleich eine Stadtrundfahrt losgeht. Wir erfahren, dass von den 130.000 Einwohnern in der Stadt 30.000 Studenten sind. Also eine sehr junge Stadt. Und das kann man auch an allen Ecken und Enden spüren. Hier gefällt es mir....Nach der Stadtrundfahrt halten wir im Residenzpark unser Picknick. Armer Andreas...sein Lunchpaket besteht aus jeder Menge Paprika und Gurken, Möhren und Frischkäse zum Dippen. Er bekommt ein Bütterken von mir. Und einen Apfel. Wir wandern zur Festung. Das ist ein schöner Spaziergang. Oben angekommen müssen wir unbedingt einen Radler trinken. Gemütlich schlendern wir zurück, essen noch ein kleines Eis, beobachten zwei ältere Leute, die mit Stock und Rollator unterwegs sind. Sie erklärt ihrem Mann, dass ihr die Knochen verdammt weh tun und sie nach Hause will. Er schimpft zurück: "was meinst du, wie mir erst mal die Knochen wehtun. Stell dich nicht so an..." Oh, wie hasse ich das, dieses "stell dich nicht so an" von den Kerls. Ich finde in einem Buchhandel meinen ersten Teil. Und fange gleich abends im Garten an zu lesen. Andreas verzichtet auf die "Schulden" und liest irgendeinen erotischen Quatsch. Heute schlafe ich tatsächlich mal...endlich.
Freitag: e-bike-Tag. Ist das cool. Die ersten Meter fahre ich ja noch etwas zögerlich. Andreas stellt so´n bisschen am Rad herum, jetzt sitze ich auch richtig. Wir haben uns die Strecke vorgenommen, die uns die Bäckereifachverkäuferin vom Bäckerladen in Löffelstelzen empfohlen hat. So wie sie die Strecke beschrieb, hörte sich das recht harmlos an. So eine Strecke kann man gut mal nach Feierabend fahren, wenn man sich etwas bewegen will...so als Bäckereifachverkäuferin, wenn man den lieben langen Tag herum steht Erst gings ganz locker vom Hocker. Dann wurde es schon ungemütlich, von wegen Straße. Nicht sehr befahren, aber dennoch...und immer leicht hoch. Ich mit meinem Akku lustig einher. Dann kam die Stelle, die die Verkäuferin mit "da müssen Sie evtl. mal schieben" beschrieben hatte. Hach, vonwegen. Aber nicht mit einem e-bike. Andreas kam der Berg schon hart an. Ich locker in die Pedale... musste er öfter Pause machen, einem Herzinfarkt nahe. Ich bot ihm dann mal an, die Satteltaschen zu übernehmen. Ganz easy kam ich oben an, trotz 42 Grad in der Sonne kein bisschen Schweiß. Cool. Dann gings runter nach Löffelstelzen und siehe da: es war nur noch ein einziges Stückchen Plaumenkuchen da. Das bekam Andreas zur Belohnung. Abends dann endlich das versprochene Mühlespiel. Ich bin in Mühle nicht zu schlagen, sagte ich das schon. Selbst wenn ich schwarz habe nicht. Jahrelanges Spielen mit meinem Dad und meinem Bruder, der nie ein Spiel verlieren mag, haben mich zur Mühle-Weltmeisterin gemacht. Andreas: wenn ich anfangen kann, schlag ich dich. Okay...gähn...dann mach doch. Zack...nicht aufgepasst ... Mühle...Ich zeige Andreas meine Tricks. Er ist ganz baff...eigentlich blöd von mir...zum Mühle spielen habe ich jetzt wieder niemanden. Nach zwei gewonnenen Spielen gibt Andreas auf. Wir beschließen noch in den Kurpark zu gehen und uns das Lichterspektakel anzuschau´n. Es ist eigentlich viel zu kalt zum sitzen. Kann man sich gar nicht vorstellen, dass Morgen irgendeine Saharahitze über Deutschland hereinbricht. Samstag...unser letzter Tag schon. Schade. Wir sind noch beim Frühstück, da ruft Irene an. Sie liegt im Bett mit Schmerzen und kann sich nicht mehr um unsere Blumen kümmern. Das ist ja halb so schlimm, wichtiger ist mir ja, dass der Briefkasten geleert wird. Also rufe ich meinen Bruder an. Kann ja auch mal was tun. Nun endlich ruft Susanne zurück: Favorit sind alle Sachen aus der Topp-Modell-Serie. Wir kaufen Schminkstifte und ein Ausmalbuch für Lea und dann fahren wir nochmal in den Wildpark. Es ist tatsächlich schon sehr heiß. Im teilweise schattigem Wildpark gut auszuhalten, aber ohne Tierpfleger Ãst es einfach nur ein netter Spaziergang..und das kann ich für 18 Euro Eintritt billiger haben. Am Nachmittag hängen wir ´rum...es ist wirklich zu heiß, um irgendetwas zu tun...Ich packe abends schon mal lustlos meinen Koffer. Was sich alles so während der Woche angesammelt hat. Meine beiden Bücher...die Geschenke für die Kinder...und natürlich habe ich wieder kistenweiseTee eingekauft...
Am Sonntag noch ein letztes Mal zum Frühstück. Heute mag auch Andreas keine Körner mehr essen. Wir spazieren noch ein bisschen im Park hin und her...Mittagessen im Alexa...anschließend noch etwas im Garten relaxen...ein letztes Mal....wir kommen wieder....die Räder aufgebockt fahren wir gegen 14 Uhr weiter nach Velden.
Mittwoch, 20. Juni 2012Fehmarn... Teil 2![]() Andreas schnarcht wie verückt...ich krabbele ins Kinderzimmer. Hole früh Brötchen und wieder das leckere Honig-Malz-Brot. Ich könnte eigentlich schon mal Koffer packen. Hab ich doch echt einige Tops mitgenommen. Wann soll ich die denn wohl tragen? Es ist weiterhin sonnig, aber kalt. Wir ziehen irgendwie immer dasselbe an. Unsere dicken Fleecejacken, Jeans, T-Shirt. Sebastian hatte gestern fast eine Stunde Verspätung und ist irgendwie ganz anders - über Münster - gefahren. Aber er kam pünktlich zu seiner Sneak. Irene ruft an und will wissen, was wir bei dem Schittwetter machen. Zu Hause muss es ja wirklich schlimm sein. Sie kann gar nicht glauben, dass ich mich grad im Gesicht und Hals mit LSF 20 eingecremt habe. Morgen muss sie in unsere Wohnung - Andreas hat keinen Internetkontakt mehr und vermutet Überschwemmung, Einbruch, Diebstahl oder...noch schlimmer....sein Computer ist kaputt. Ich wundere mich, dass er nicht sofort losfährt, um sich selbst ein Bild von der Lage zu machen. Aber nein, er will Rad fahren. Okay, ich bin dabei...aber heute müssen wir unbedingt Toilettenpapier holen. Mein mitgebrachtes ist alle...und der Rest von den Vormietern geht gar nicht. Außerdem möchte ich noch mehr Bücher. Meine neu entdeckte Schriftstellerin schreibt Krimis in und um Lübbeck herum. Eine Kommissarin ist die Hauptperson und sehr schön werden neben Mord und Totschlag auch die verschiedenen Charaktere ihrer Kollegen beschrieben. Als ich alle 6 Bände, die mir noch fehlen, kaufen will, moppert Andreas. Das ist doch beim Amazon viel billiger... ich lass es erstmal und hol nur zwei....die restlichen vier bestell ich später zu Hause bei Thalia. Die haben aber echt Probleme mit der Bestellung. Unbekannte Autorin...hinzu kommt, dass sie nur regional schreibt, sowie man auf Fehmarn bestimmt keine Ruhrgebietskrimis kaufen kann. Wir fahren nach Lemkenhafen zur Aalkate. Das ist aber gar nichts für mich. Ich esse eine popelige Fischfrikadelle mit einer Folienkartoffel. Andreas eine Makrele und noch so was Fischiges. Ich darf probieren und entscheide, nein, das muss nicht sein. Andreas telefoniert mal wieder mit seiner Firma, wo grad mal alles schief läuft und will in seinem nächsten Leben Gärtner, Schafzüchter oder Weinbauer werden. Wir fahren fast ohne Gegenwind. Andreas meint, man muss hier rechts herum, also mit dem Uhrzeiger fahren, dann klappt´s auch mit dem Wind. Wir fahren durch Neujellingdorf. Waren meine Chefinnen nicht in Altjellingdorf? Ich bin begeistert. Überall nette kleine kuschelige Häuser, die zum Urlaub machen einladen. Albertsdorf ist richtig schick. Hier sehen wir einige umgebaute Bauernhöfe, mindestens 4 Sterne. Wir fahren Richtung Klausdorf. Ein nettes Hofladencafe lädt zum Pipi- und Pausemachen ein. Mein Mann bestellt Mandarine-Sahne und teilt mit mir brüderlich. Die ist aber lecker..... wir sitzen nett in der Sonne...überlegen, ob wir uns nochmal ein Stück Torte teilen...aber nein...genug ist jetzt genug. Weiter geht´s. Andreas bekommt noch einen Anruf....dann die letzten Meter...und wir sind wieder in unserer schnuckeligen Herberge. Meine Schwiegermitter war schon in der Wohnung: die Sicherung ist herausgesprungen und im Arbeitszimmer ist kein Strom. Gut, oder nicht gut....kein Einbruch....sieht eher nach einem Computerproblem aus. Andreas geht ins Kino...er muss unbedingt "ziemlich beste Freunde" sehen. Vorher fährt er eben noch die Mülltonnen ´rein. Ich mache es mir in unserer gemütlichen Ferienunterkunft bequem. Und habe die Fußablage ganz für mich alleine. Sobald wir wieder daheim sind, müssen wir uns auch so ein Teil zulegen. Mittwoch! Ich werde um halb sechs wach. Die Sonne scheint schon. Unten ist ein wenig Lärm. Aha...die Nachbarn reisen wohl ab. Ich mache eine Maschine Buntes an und es mir auf dem Ikeasessel gemütlich. Mein Buch ist spannend, sagte ich es schon??? Draußen ist Aktion angesagt. Die Männergruppe, die ich seit Sonntagabend arglistig beobachte, entpuppt sich als harmlos und Mitarbeiter einer Dachdeckerfirma. Tagsüber sieht man die Kerls ja gar nicht. Aber abends sitzen sie bis spät in die Nacht auf der Terasse und trinken ein Bier nach dem anderen. Die scheinen hier eine Baustelle zu haben. Ich sehe einen Bulli vorfahren und alle nacheinander dort hineinkrabbeln. Jemand harkt unsere Wege. Ob das der Hausmeister ist? Um die Mülltonnen muss er sich ja jetzt nicht mehr kümmern. Heute wollen wir an den Strand. Wir fahren mit dem Fahrrad, Andreas in kurzer Hose und ich hab mal ein Top mit dabei. Wir mieten einen Strandkorb...herrlich ist das hier in der Sonne. Den Strandkorb neben uns bewohnt ein älteres Ehepaar. Die beiden sind in zwei Wolldecken gemummelt. Viele Familien haben sich mit Sack und Pack auf Handtüchern und Wolldecken am Wasser niedergelassen und bauen mit den Kindern Sandburgen oder buddeln die Mama ein. Der Strandkorb zur linken Seite ist noch frei, aber dann erscheint eine gut aussehende Frau mit Kind und älterer Dame. Die Schöne zieht sich aus...nun guckt auch mal mein Mann von seinem Ohne-Staben-Buch hoch (Jeans von Dolce & Gabana stellt er fest -ob er wohl auch weiß, dass ich 2 ANITA-Badeanzüge habe????) geht...ach was...schreitet zum Wasser, tunkt eine Fußspitze in die Ostsee und schreitet ebenso andächtig in ihrem weißen Bikini wieder zurück. Die Oma? hat inzwischen das Kind strandtauglich hergerichtet. Nun soll es spielen gehen. Das Kind will nicht alleine spielen...und Mutter hat keine Lust. Das Kind quengelt... und wird zum Mittagsschlaf genötigt. Die Sonne verschwindet immer mal wieder. Ich beneide das Paar recht von uns um seine Wolldecken. Schließlich lassen wir all unsere Klamotten im Strandkorb, schließen ab und machen unseren Rundgang. Durchs Wasser am Strand entlang zum Cafe Sorgenfrei. Heute gibt es keinen Erdbeerquark. Ich trinke dafür 2 Lumumba. Mit den Booten ist am Hafen nichts los. Wir gehen wieder zurück und sitzen noch eine Weile im Strandkorb, bis es uns definitiv zu kalt wird. Wir haben Lust, mal die Promenade in die andere Richtung entlang zu gehen. Hier gibt es eine Schlechtwetterzone mit Restauration, Bänken und Einkaufsmöglichkeit. Aber die Hotels, die hier am Südstrand stehen, sind echt schmucklos und gefallen uns nicht. Auf dem Rückweg sehen wir noch etwas Neues: Siloclimbing. Dort turnen vor allem Kinder an der geraden Silowand herum und ein Mädel hat es fast bis nach ganz oben geschafft. Dann fängt es tatsächlich etwas an zu regnen und wir machen nun, dass wir nach Hause kommen und es uns dort gemütlich. Gestern sind die neuen Nachbarn eingezogen. Alter Hamburger Adel. Andreas sieht so etwas ja sofort. Der Wetterbericht sagt: den ganzen Tag bewölkt. Aber seit wann hat der denn schon Recht! Wir wissen nicht so recht, was wir machen sollen. Also erst einmal ins Städtchen, Bernsteinkette kaufen und Eis probieren. Kurz vor ...na sagen wir...Stadteingang gibt es einen Softeisladen. Da ist immer viel los. Aber Softeis wollen wir jetzt nicht...aber dem anderen Eis (wir probieren in zwei verschiedenen Eisdielen) fehlt bis Albersloh noch ´ne Menge. Die Wolken verziehen sich immer mehr. Wir ziehen die dicken Jacken aus, sitzen im T-Shirt auf einer Bank und genießen das Gewusel um uns herum. Wir beschließen, nach Hause zu fahren und eine Fahrradtour zu machen. Vor dem Haus treffen wir die Hamburger. Der Vater hat für seine beiden kids irgendwelche musikalischen Geräte gekauft und möchte jetzt einen Mittagsschlaf machen. Ich möchte in den Ort Orth, da sagt nämlich der Fehmarnreiseführer: muss man gesehen haben. Heute packen wir die Räder aufs Auto und fahren nach Petersdorf. Hui...ich kann Nina beruhigen, hier gibts auch Bier für die Jugendlichen aus Puttgarden. Und ´n Aldi und Edeka, verschiedene Restaurants ...ja hier tobt die Lucie. Und natürlich dann Orth...hier ist ja echt was los. Die Kitesurfer sind heute alle in Orth versammelt. Dafür surft niemand in Lemkenhafen, wie wir dann später feststellen. Wir essen Fisch bei Kolle´s und sind total begeistert. Das ist ja wirklich lecker. Freitag...unser letzer Tag...und es regnet. Ich gehe zum letzten Mal zum Bäcker nach Burg. Diesesmal zu Fuß und mit Schirm. Während wir ausgiebig frühstücken und uns wirklich viel Zeit lassen, sind alle Wolken verschwunden und die Sonne steht voll am Himmel. Also wollen wir nochmal Rad fahren. Aber erst einmal legen wir uns mit unseren Büchern in UNSERE Gartenecke. Die Nachbarn scheinen nicht da zu sein, obwohl die Terassentür weit geöffnet ist. Das Auto steht aber nicht vor der Tür. Also holen wir die Auflagen für die Liegestühle aus dem Schuppen. Ne, die passen ja gar nicht. Ach, die sind für die Stühle am Tisch. Andreas behält seinen Bezug, ich hole mir einen passenden. Andreas will einen Sonnenschirm. Er rein in den Schuppen, "hilf mir doch mal". Ich wieder heraus aus meiner Liege und wir tragen den schweren Sonnenschirm in unsere Ecke. Er passt nicht in den Ständer. Andreas repariert etwas herum. Nun gehts. Der Herr Nachbar kommt mit seinen beiden Kindern nach Hause. Er hat meinen Schirm von heute morgen, den der Wind die Treppe herunter geweht hat von der Straße aufgelesen und bringt ihn gleich mit. Am Nebenhaus wird auf ein nicht vorhandenes Dach eingehämmert, irgendwo beginnt jemand seinen Rasen zu mähen und der Mann an meiner Seite schnarcht schon wieder. Herrliche Ruhe. Um drei packen wir unsere Klüngel zusammen, machen auf dem Balkon noch ein Kaffeepäuschen (es ist tatsächlich in der Gartenecke windstiller) und dann gehts mit dem Fahrrad an den Wulfener Hals. Das ist ja hier ein schöner Campingplatz. Wir sitzen am wunderschönen Strand und essen ein leckeres Eis. DAS ist schon sehr nah an Albersloh!!! Am nächsten Tag um zehn ist Schlüsselübergabe. Alles ist im Auto. Ich habe noch ein leckeres Honig-Malz-Brot für zu Hause und Erdbeeren von Gemüsehof geholt. Wir wollen noch mit den Rädern zum Südstrand und noch einmal unsere Runde gehen. Das Auto dürfen wir stehen lassen. Die Sonne scheint bannig und macht uns den Abschied noch schwerer. Im Sorgenfrei trinke ich heute nur einen Milchkaffee...dann gehen wir zum letzten Mal am Hafen vorbei und fahren ganz gemütlich durch den Ort zurück. Ach, ich will doch noch gar nicht weg. Ich will doch noch Meer, noch ganz viel Honig-Malz essen...noch mal das leckere Eis vom Wulfener Hals, nochmal Fisch bei Kolle...und ich muss doch noch ganz viel Erdbeeren kaufen. Vielleicht möchte ich ja auch doch einmal das Softeis ausprobieren...zu spät... Aber wir kommen wieder...versprochen....tschüss Fehmarn!!!!
Sonntag, 10. Juni 2012Sommer ist, was im Kopf passiert![]() Wir kommen gleichzeitig mit Nina an. Während ich mit Frau Vermietungsverwaltung die Schlüsselübergabe mache "...hier das Bad...Kinderzimmer....Abstellkammer...und ich gehe noch mit Ihnen nach unten...hier ist Ihre Liegeecke im Garten...und hier der Müll...ah..der ist ja schon ziemlich voll...", holt Andreas das Kind vom Bahnhof ab. Die Fahrt hierher war kurz und schmerzlos. 4 1/2 Stunden haben wir gebraucht, keine Staus, "das Gold der Maori" gehört und Andreas hat etwa 100 mal mit Herrn Waldow telefoniert, "der nur mal eine kurze Frage hatte". Nina bezieht das Kinderzimmer...an den Wänden hängen Bilder vom kleinen Tiger und kleinem Bären. Das Wohn- und Speisezimmer mit offener Küche ist ostfriesisch eingerichtet, mit IKEA-Möbeln und gefällt uns super gut. Andreas kümmert sich ums Internet und ich packe mal alles so aus. Ich denke, die T-Shirts dürfen im Koffer bleiben. Es ist sonnig - aber kalt. Vielleicht so 12/14 Grad. Nach dem Auspacken (Andreas hat keine Lust, seinen Koffer leer zu räumen - er lebt die nächsten Tage aus dem Koffer) machen wir einen Rundgang durch die Stadt. Andreas muss unbedingt ein Fischbrötchen essen, Nina und ich kaufen Karten. Andreas findet ein Buch ohne Staben und ich sichte schon mal einen Bernsteinladen. Ich soll nämlich für Christas Hund eine Bernsteinkette mitbringen. Ins schöne Haus zurück muss Nina sich ausruhen und wir, mein Männe und ich machen einen Großeinkauf. Alles was das Herz begehrt gibt es hier bei Sky! Auf Wunsch unserer Tochter essen wir abends Bandnudeln und Spinat, spielen noch ein bis fünf Runden Skat und dann wollen alle früh ins Bett. Am nächsten Morgen bin ich früh auf...und mache mit dem Fahrrad schon mal eine Runde. Hole Brötchen und leckeres Brot...und erkunde den Südstrand. Nach dem Frühstücken fahren Andreas und ich mit dem Rad nochmal in die Stadt...das Kind will joggen. Andreas kauft den 2. Teil vom Buch ohne Staben und eine Fahrradkarte von Fehmarn. Der Bernsteinmann meines Vertrauens erklärt mir, dass ich nicht einfach eine Bernsteinkette für einen Dackel kaufen kann, sondern genau die Länge wissen muss. "Du musst messen direkt unter Kopf", erklärt er mir. Na gut, das werden Christa und Marianne ja wohl hinkriegen. Nach einer kleinen Zwischenmahlzeit wollen wir aber heute nachmittag endlich mal zum Strand. Aber leider können wir keinen Strandkorb mieten. Und uns auch in keinen einfach hineinsetzen. Überall sind Bretter vor. Ich frage beim nächsten Bäcker nach. In der Woche und Nebensaison muss man ganz viel Glück haben, wenn nachmittags noch jemand zum Strandkorbvermieten da ist, erfahre ich. Schade...dann bummeln wir halt am Wasser entlang. Und Nina will INS Wasser. 14 Grad in Deutschland, nachmittags um drei... Und ich soll das Schauspiel filmen. Den Bikini hat sie schon unter, und und sie macht es wirklich. Ich glaub das kaum....das Kind läuft wirklich INS eiskalte Wasser...und taucht mit dem ganzen Körper ein...nur der Kopf bleibt draußen...Ich begleite das ganze mit ihrer Videokamera und kommentiere das alles natürlich auch ganz reporterinnenlike. Zu Hause will ich das immer wieder auf dem Computer sehen, bzw. hören, weil ich so begeistert von mir bin. Andreas, der das Geschehen mit unserer Kamera filmen will, schreit nur einmal laut: Angelika, du stehst im Bild...das ist SEIN ganzer Kommentar ...wer will sich so was denn anhören...langweilig!!! So, Nina ist wieder angezogen...wir gehen weiter am Strand entlang, durchs Wasser...man, das ist wirklich kalt. Wenn man dann mit den Füßen durch den warmen Sand läuft, tut das richtig gut. Wir sind beim Cafe "Sorgenfrei" angekommen. Nina und ich trinken einen Lumumba, um unsere Füße warm zu machen und Andreas hat schon wieder Hunger und isst leckeren Erdbeerquark. An den vielen Anlegerbooten vorbei zurück zum Parkplatz (der Südstrand ist 4 km von unserem Domizil entfernt), und auf der Rückfahrt machen wir Pläne für morgen: Nina wird sich ein Fahrrad leihen und dann gehts auf große Tour. Ich schlafe schlecht, stehe früh auf, hole Brötchen..und habe nichts mehr zu tun...also wasche ich etwas Zeugs. Mein Buch habe ich durchgelesen und zum Stricken keine Lust. Ich rufe bei Maria, deren Handynummer ich habe, an, um von ihr die Telefonnummer von Marianne und Christa zu bekommen. Meine Kollegin versteht nicht so richtig, was ich will, aber gibt mir netterweise das Gewünschte. Nach dem Frühstück fahren, bzw. gehen wir los. Bei Conny´s bekommt das Kind ein rückenfreundliches Fahrrad. Wir wollen nach Puttgarden, aber wenn es geht, schön an der Küste entlang. Jou...das geht auch erst man ganz gut. Zwischen den Häusern ist der Wind fast kaum spürbar. Wir fahren durch Vitzdorf nach Gahlendorf. Überall sieht man kuschelige Ecken mit Ferienwohnhäusern, die von außen schon so aussehen, dass man dort gern wohnen möchte. Alles nett für Kinder gemacht. Hin und wieder ein Hofladen, aber keine Bäckerei oder mal ein Kiosk unterwegs. Selbst in Puttgarden ist, wie man so schön sagt, der Hund begraben. Nina und ich überlegen, ob man, wenn man als Jugendlicher in Puttgarden überlegt, ein paar Freunde einzuladen und dabei Bier zu trinken, für die Kiste Bier dann nach Burg fahren müsste... Kurz vor Klausdorf...auch hier wieder nette Ferienhäuser mit schönen Gärten...fahren wir an den Strand. Hui, hier pfeift der Wind ganz schön. Nina setzt ihre Kapuze auf und wir müssen ganz schön mit dem Fahrad gegen den Seitenwind kämpfen. Der Wind bläst mir ins linke Ohr. Ich bleibe stehen und Nina hilft mir, meinen Schal wie die Türkenfrauen zu binden. Nun bin ich Fatma und mein Ohr ist geschützt. Auf einer herrlichen Sonnenbank in Presen machen wir eine Pause und essen unsere Butterschollen. Erst wird Andreas Fahrrad vom Wind umgepustet, dann Nina´s und zum guten Schluss auch meins. Jetzt wissen wir, warum man hier die Räder hinlegt. Weiter geht´s...jetzt echt gegen den vollen Wind. Da brauchst du Stunden für 1 - 2 Kilometer. In Puttgarten gehen wir nur ein Stück auf den Steg, es ist sooo windig, dass man echt denkt, hier wehst du gleich weg. Wir LEGEN unsere bikes auf einen Sandhaufen und gehen in den Fährimbiss, etwas trinken und zur Toilette. Dann geht´s weiter. Nochmal Pause auf dem Deich für unsere Restfrühstücksbrötchen. Hilfe, ist das ein Wind. Du kannst gar nicht sprechen, weil der Wind in deinen Mund hineinpustet. Wo ist mein Stirnband??? Zu Hause im Schrank...jaja. Nina schreibt sich schon die ganze Zeit smse mit Sebastian. Sebastian sitzt im Zug nach Fehrmarn und ist ganz irritiert, dass wir Wetter zum Fahrradfahren haben. Zu Hause ist´s wohl reichlich am regnen. Jetzt aber noch ein paar Meter - leider mit Gegenwind. Radfahrer kommen uns entgegengesaust. Neid. Ich komme kaum vorwärts und überlege, ob ich nicht absteigen und schieben soll. Und das mache ich dann auch. Aber nur, bis ich wieder in Sichtweite meiner Tochter und meines Mannes bin, dann steige ich doch wieder aufs bike. Die beiden sitzen auf einer Bank und warten auf mich. Immer regnet´s und gibt´s Fisch und immer müssen sie auf mich warten. Andreas mault wieder, dass ich soo langsam bin. Er ist ja schon lange dafür, das ich mir ein e-bike zulege, damit ich dann endlich mit ihm Schritt halten kann. Nina schreibt sms an ihren Bruder: Mama fährt zu langsam...Papa mault...alles wie immer... So, jetzt geht es flott ins Landesinnere...manchmal mit Rückenwind. Das macht Spaß. Sebastian schreibt, dass er Aufenthalt hat und bei Mr. Wu sein Abendessen verspeist. Er kommt um 0:45 Uhr an und wir diskutieren, wer zum Bahnhof fahren darf. Nina ist mit sowas immer schnell fertig. Sie muss ins Bett, um morgen fit zu sein. Ich dachte eigentlich, wir fahren alle zusammen zum Bahnhof. Andreas hat auch nicht so richtig Lust, soooo lange aufzubleiben. Er soll mir die Handhabung seines Navi erklären, dann fahre ich allein zum Bahnhof. Andreas meint: das kapierst du sowieso nicht. Boh, ist der wieder gemein. Er ärgert sich, dass Nina seine Nougatschokolade aufgegessen hat. Nougatschokolade ist immer seine, basta. Er muss unbedingt noch zum EDEKA, einkaufen. Heute ist Andreas mit Kochen dran. Eigentlich sind alle Zutaten da, ich habe den Verdacht, er will sich reichlich mit Schokolade eindecken, die Nina dann doch wegessen wird. Das Kind entgiftet nämlich, d.h. es trinkt keinen Alkohol, isst dafür aber ´ne Menge süßes Zeug. Da bin ich aber mal gespannt, wie das weitergeht. Während Andreas also beim EDEKA ist, haben Nina und ich uns auf dem Markplatz an einen Biertisch in die Sonne gesetzt. Hier ist am Wochenende ein italienisches Fest und als Andreas zu uns stößt, trinken wir jeder einen Radler (soviel zum Engiften!!) und genießen noch die letzten Sonnenstrahlen. Ich frage noch nach einer Toilette für meinen Mann, weil ich es nicht mit ansehen kann, dass Schatzi herumzappelt und 5 Stunden überlegt, ob hier wohl auch ein WC ist. Man, der Mann betreut Kunden...wie macht er das nur... Aber ist ja auch meine Schuld, wieso nehm ich ihm sowas immer ab. Nach dem Abendessen will niemand mit mir spielen...ich bin etwas maulig, was Nina nicht gefällt... außerdem ist immer noch nicht klar, wer nun Sebastian abholt. Andreas will selbst fahren, verlangt aber von mir, dass ich mitfahre oder aufbleibe. Schließlich habe ich die Sache eingebrockt. Die Stimmung ist ziemlich blöd. Ich habe auch viel zu viel gegessen, ziehe mir schon mal meine Schlafanzughose an, in der Hoffnung, dass Andreas doch großzügig sagt: nun hau schon ab in die Poofe. Aber nein, er legt sich hin und ich muss ihn um Mitternacht wecken. Irgendwie ein komischer Abend. Als Sebastian dann kommt, ärger ich mich doch, dass ich nicht mitgefahren bin. Unser Sohn hatte fest damit gerechnet, dass wir ihn alle drei abholen. Am nächsten Morgen ist es kalt und sonnig - halt wie immer. Wir frühstücken...dann ziehe ich mit meinen Kindern Richtung Burg...Andreas sitzt noch im Nachtpolter vor seinem PC, um ein sehr kompliziertes Problem mit einem Kunden zu erörtern. Ich werde von Nina genötigt, ein Buch zu kaufen, "das ist ja sonst nicht zum Aushalten mit dir"...und wir machen eine schöne Kaffeepause in der Sonne im Biergarten von Cafe Jedermann. Es ist nett mit meinen Kindern. Bis es anfängt, etwas zu regnet. Dann gehen wir in die Buchhandlung. Dort kaufe ich mir tatsächlich zwei Bücher, von denen ich nicht sehr überzeugt bin. Der Regen hört auf, die Sonne kommt wieder etwas, wir drei haben viel Spaß. Abends wollen wir Pizza essen gehen. Andreas moppert: er ist doch nicht an der See, um Pizza zu essen. Er WILL Fisch. Nie bekommt er Fisch und keiner spielt mit ihm und alle sprechen deutsch.... Die Kinder schauen in den Laptop und googlen nach lecker italienisch esssen auf Fehmarn. Heraus kommt die Pizzeria Il Gambero Rosso, in Burg. Gegenüber der Kirche. Ja, da sind wir doch schon ein paar Mal dran vorbei gegangen. Wir resevieren für halb acht. Nachmittags sieht es immer wieder nach Regen aus und wir spielen auf Wunsch der Hausfrau ein paar Runden Doppelkopf. Nina sieht immer wieder zum Fenster ´raus. Die Wolken hatten sich schnell verzogen, die Sonne scheint und wir sitzen drinnen. Dann Pizzaessen. Alles sehr lecker...Anschließend gehen wir noch so halbherzig auf das italienische Fest. Es ist kalt, Sonne gibts auch nicht mehr. Ich bin voll mit Essen und Lambrusco und mag eigentlich nichts mehr trinken. Wir irren so´n bisschen ratlos herum. Einzig allein Nina ist motiviert, kann aber mit uns schlappen Typen wirklich keinen Staat machen. Mit Adreas in die Kellerbar, wo auch getanzt wird, will sie aber auch nicht. Also trotteln wir nach Hause. Mein zuerst angefangenes Buch ist ziemlich lahm...ich gehe ins Bett. Am nächsten Morgen finde ich mich auf der Couch wieder. Andreas hat in der Nacht soo geschnarcht, dass ich geflüchtet bin. Ich mache mir einen Kaffee und setze mich an den PC. Ich suche ein gutes Fischrestaurant und finde Kolle´s in Lemkenhafen. Wenn man auf Fehmarn war, aber nicht bei Kolle, dann war man auch nicht auf Fehmarn. Aha....Okay, dann werden wir das mal ausprobieren. Aber jetzt geht´s erstmal an den Strand. Die Kinder fahren mit mir Auto, Andreas nimmt das Fahrrad. Wir mieten gleich 2 Strandkörbe. Sebastian macht den Oberkörper frei und lässt sich die Sonne auf den Bauch scheinen. Andreas ärgert sich über sein vergessenes Buch...und er will es mit dem Auto holen. Das ist gut. Da bekommt er noch ein paar Auträge von uns. Vorher machen er und ich aber noch einen Gang am Strand entlang....zum Cafe Sorgenfrei...da esse ich dann heute auch einen Erdbeerquark (es ist kein Wunder, dass die Erdbeeren hier so lecker sind - scheint doch ewig die Sonne)...an den Anlegebooten vorbei zurück. Wir sehen, wie ein Riesenboot ins Wasser gelassen wird. Andreas fährt sein Buch holen und ich gehe zu den Kindern zurück. Die beiden wollen jetzt ein Fischbrötchen essen. So vergeht der Nachmittag viel zu schnell und gegen 16 Uhr müssen wir hier die Zelte abbrechen, Nina fährt leider heute zurück. Wir bringen das Kind zum Bahnhof...tschüss Kleine....und fahren dann noch eben einkaufen. Mineralwasser ist alle...Schoki natürlich auch...und ich brauche Dosenmilch. Meine Chefinnen sind nicht da...ich spreche aufs Band. Dann wird Andreas "vergewaltigt", wie er es nennt, Siedler zu spielen. Er macht es nur, weil ich ihm verspreche, dass er dann den Rest der Woche nicht mehr spielen muss. Ich habe durch 2 Siegpunkte schon lange gewonnen, sage aber nichts, weil ich noch nicht aufhören will. Erst als Andreas seine 10 Punkte erreicht hat, zeige ich ihm meine 12!! Sebastian hat das schon geahnt und erklärt mir, dass ich durch Bauen von mehr Straßen Andreas die längste-Handelsstraßen-Karte hätte abluchsen können, dann hätten wir noch länger weiter spielen können. Recht hat er. Schitte. Aber was ist los mit Sebastian? Schon beim Doppelkopf war er nicht fit...gestern lässt er das Mineralwasser irgendwo stehen...und sonst ist er doch immer der Siedlersieger....
Am nächsten Morgen geht nichts mehr in den Müll. Ich telefoniere mit Frau Bohnsack. Ja, der Müll wird morgen abgeholt. Wir dürfen unseren Müll in eine Kiste im Carport legen...Unsere Mitmieter haben lose grüne-Punkt-Sachen in den gelben Sack getan, der durch den Wind umhergewirbelt ist und ich kann erstmal alles auflesen. Andreas ist angepisst wegen dieser Müllgeschichte und will mit mir wetten, dass der Müll auch morgen noch nicht abgeholt ist. Ich wette ja nicht mehr mit meinem Mann. Wir haben einmal um ein Ü-Ei gewettet. Andreas hat die Wette verloren...und was bringt er mir mit: ein Star-Wars-Ü-Ei. Die Schokolade ist dunkel und schmeckt überhaupt nicht und der Inhalt des Ei´s ist so komisches Astronautenmänneken. Dabei geht es beim Ü-Ei ja auch um die leckere Vollmilchschokolade... Andreas kann einfach nicht verlieren und wollte mir so eins auswischen....gemein...der. Sebastian hat einen Sonnenbrand ...und muss um 14 Uhr ab Puttgarden fahren. Wir wollen vorher noch nach Lemkenhafen. Dort schauen wir den Kitesurfern zu und meine beiden Jungs überlegen, wie man auf den Brettern wohl wendet. Zwei sportlich aussehende junge Männer kommen uns entgegen und Sebastian fragt. Er bekommt eine Exklusivvorführung. Ahh...so geht das also. Wir finden Kolle´s und die Aalkate (da müssen wir laut meiner Schwiegermutter unbedingt auch hin). So...ist wird Zeit. In Puttgarden sind wir schnell, beobachten noch, wie die Fähre beladen wird und wegfährt, dann gehts nach gegenüber zum Bahnhof. Auch das Zugpersonal ist schon versammelt. Aber wo bleibt der Zug? Die Fähre von Dänemark ist auch da...die Schotten bleiben aber dicht. Da...ein Krankenwagen kommt mit Blaulicht und Tatütata. Ein Schwerverletzter auf der Fähre...Prügelei...Fischvergiftung...ich sehe und lese eindeutig zu viel Krimis. Mein 2. Buch ist übrigens total gut. Es spielt auf Fehmarn und ein junge Frau wird hinterrücks im Garten erschlagen. Der Krankenwagen fährt wieder und jetzt öffnet auch die Fähre die Toren und tatsächlich kommt aus dem Bauch der Fähre Sebastians Zug. Schon 10 Minuten Verspätung. Sebastian muss in Hamburg umsteigen und hat dazu nur 20 Minuten... Tschüssi Sebi....schön, dass du da warst! Andreas ich ich wollen erstens nach Heiligenhafen....und zweitens auf dem Weg dahin tanken. Unterwegs versagt das Navi...aber wir finden die Tankstelle in Oldenburg, und wir finden auch Heiligenhafen. Heiligenhafen ist gediegen und schick aufgeräumt. Wir bummeln am Hafen und am Strand entlang und machen einen kleinen Stadtrundgang. Andreas isst eine leckere Currywurst, die es durchaus mit der Berliner Currywurst aufnehmen kann, sagt er. Ich finde noch ein zweites Buch von Eva Almstädt und kaufe Wind und Wogen-Tee. Sebastian schreibt eine sms: jede Menge Verspätung. Na, das wird dann mal heute nichts mit dem Abendessen bei Mr. Wu. Christa ruft an, die Bernsteinkette muss 40 cm lang sein. Ich frage nach Urlaubsverlängerung von 3 Monaten - bei vollem Lohnausgleich natürlich. Leider ist sie nicht damit einverstanden. Da bring ich ihr schon eine Bernsteinkette für ihren Ferro mit...und sie ist sooo gemein. Zurück versuchen Andreas und ich uns einen schönen Abend zu machen. Aber irgendwie ist es so ruhig ohne die Kinder. Schade, dass sie nicht länger gebleiben sind. Nun, das ganze Jammern hilft ja auch nicht. Ich wasch mal ein bisschen....dieses Mal werde ich zu Hause nach dem Urlaub keinen Stress mit "und dann...du kennst das ja...hab ich natürlich einen Riesenberg dreckiger Wäsche mitgebracht" haben...
Dienstag, 22. Mai 2012Der tanzende Radfahrer![]() Andreas überlegt noch, ob er Rheuma oder Rücken hat, und ich bin mit einem Kater aufgewacht. Gestern feierte Maria ihren 50sten und irgendwann, als mir fürchterlich kalt und immer kälter wurde, bekam ich erst eine Decke und dann einen Glühwein. Der Glühwein bestand zu 1/3 aus Rotwein und 2/3 Johnny Walker. Da muss ich mich heute nicht wundern. Dementsprechend muffig sitzen wir uns dann auch beim Frühstück gegenüber. Aber nichtsdestotrotz...den ganzen Tag kann man ja hier jetzt nicht herumhängen, und da unser Spargelessen erst nächste Woche statt findet, fahr´n wir halt Fahrrad. "Wohin möchtest du denn fahren", frage ich Andreas liebenswürdig. "Mirgal", muffelt mein Herzallerliebster, und d.h. soviel wie: am liebsten gar nicht, ich würd gern auf der Couch liegen und fernsehen oder vor dem PC sitzen. Aber da hat er ja eine Rechnung ohne seine Frau gemacht. Nichts da, du fauler Sack....auf in die Klüngel. Seufzend schleicht mein Mann zur Hausapotheke. Muss er sich erst dopen, bevor er mit mir auf die Reise geht. Dann setzt er sich mit einer Tasse Kaffee und dem Radwegeplan auf den Balkon. Na, das kann ja etwas dauern. Ich fege, sauge, putze in der Zeit schon mal das ganze Haus...dann kann´s endlich los gehen. Andreas hat eine schöne Strecke ausgesucht und will unterwegs wissen, ob wir irgendwo einkehren. Ich überlege, dass wir in Albersloh ein KLEINES Eis essen können, ansonsten ich aber heute abend mal nur eine Kiwi oder so essen möchte, weil ich noch voll von der großen Sauce gestern abend bin. Das gefällt dem Herrn und Meister aber gar nicht. Andreas will kochen und macht schon mal Pläne fürs Abendessen. Viel unterhalten kann ich mich mit meinem Mann nicht. Hat er doch wieder seine komische Sonnenbrille mit Kopfhörern auf. Jetzt wartet er an der Ecke auf mich und rockt so´n bischen hin und her. Boh eh, ist das peinlich. Den kenne ich nicht, der gehört nicht zu mir. Die Pizzeria in Rinkerode lassen wir links liegen...dafür wird das Eis in Albersloh etwas größer. Andreas bestellt einen Exklusiver mit 3 Kugeln extra. Überall müssen wir auch auffallen. Andreas löffelt im Takt irgendeines Liedes, welches in seine Ohren schallt. Er versucht, mir sein heißes Gerät auf die Ohren zu setzen, damit ich auch seine tollen Lieder hören kann. Nee, ich will nicht...ich will lieber Leute gucken. Mit vollem Eisbauch geht´s weiter. Wieder einmal ist Andreas vorgefahren, wartet auf mich und macht ein paar Jive-Schritte. Als ich bei meinem tanzenden Radfahrer ankomme, überlegt Andreas, dass ganz hier in der Nähe doch das Erdbeerfeld sein muss. Na Erdberren gibts ja jetzt noch nicht, aber die haben doch bestimmt Spargel ... und dann machen wir lecker Kartoffeln dazu...und das gibts heute abend. Ja, das war´s dann wohl mit meiner Kiwi. Der Hofladen hat geöffnet, wir kaufen Spargel, neue Kartoffeln und sogar Erdbeeren, Andreas probiert sich im Cha Cha Cha, während ich alles verstaue. Ein Radfahrer steckt die Spargelstangen in seine zwei Rückentaschen vom Trikot. Schöne Tour heute...erst jetzt kommt etwas Gegenwind...ca. 40 km, die nett zu fahren sind. Kaum Straße...durch nette Siedlungen, schöne Wirtschaftswege...die Sonne scheint, was will man mehr. Wir fahren auf einer Straße entlang, die Maria-Sybille-von-Merian-Straße heißt. "Na, die Leute, die hier wohnen werden wohl auch nicht viel Post bekommen", meine ich und hab mal wieder vergessen, dass Andreas ja irgendwo im Nirwana ist. Immerhin sieht er, dass ich meinen Mund bewege und taucht auf: "wassis?" Ich wiederhole mich: "weißt du, wie die Straße hier heißt: Maria-Sybille-von-Merian-Straße. Die Menschen, die hier wohnen, bekommen bestimmt nicht viel Post." "Wieso sollte denn die Post damit ein Problem haben?" "Na, die Post doch nicht, aber wenn du jemandem schreiben willst, der hier wohnt, das überlegst du dir doch zweimal." Schatzi guckt noch etwas verwirrt, aber Stunden später, fällt bei ihm auch der Groschen. "Ach so, meinst du das", sagt er dann doch noch. Ich schlage ihm vor, sich bei der Post zu bewerben. Für den Spätschalter. Zwischendurch gibts einen kleinen Regenguss..danach knallt der Lorenz aber wieder vom Himmel. Es wird sogar bannig heiß. Als wir um 18 Uhr ins Auto einsteigen, sind es 28 Grad. Na denn.... der Sommer kann kommen. Montag, 7. Mai 2012Reif für die Insel![]() "Auf Sylt", sagt Uwe, "gibt es niemals Rückenwind." Also, entweder ist Uns-Uwe noch niemals Rad auf Sylt gefahren, oder er erzählt uns einen vom Pferd. Monika und ich machen die "große Inselrundfahrt." Wir sitzen in einem doppelstöckigen Bus (oben) mit noch mehr Leuten und "hallo-ich-bin-Ihr-Busfahrer-und-heiße-Uwe" erzählt uns ´ne Menge Zeugs. Dass er hier auf der Insel geboren ist und irgendein nordfriesisches Abitur gemacht hat. Dass der Herr Gosch damals als Maurer nach Sylt gekomen ist, in seiner Freizeit geangelt hat und dann die geangelten Fische verkauft hat. Zuerst in einer Bretterbude und jetzt gehören ihm -zig Fischhütten auf Sylt und anderswo. Uwe zeigt uns, wo die Prominenz in Kampen wohnt und das Haus von Johannes B. Kerner. Im Sylter Ellenbogen sollte man nur mit 3 Tage-Wechselkleidung schwimmen gehen, solange braucht man bis England (die Strömung ist dort soooo stark, dass man das Wasser, sollte man einmal drin sein, nicht wieder verlassen kann). Udo Lindenberg steigt im Miramare ab...na, das ist doch ganz bei uns in der Nähe. Udo möchte ich gerne mal im Strandkorb treffen. Heute ist das Wetter nicht ganz so schön wie die letzten Tage. Es ist bewölkt und die Sonne lässt sich kaum blicken. An unserem Ankunftstag sah das ja ganz anders aus. Monika steigt noch bei Gewitter in Bremen zu, aber als wir über den Hindenburgdamm tuckern, gibt´s schon Sonne pur. Unser Hotelzimmer besteht aus Wohn- und Schlafraum und 2 Bädern auf 2 Etagen. Man serviert uns einen Willkommensgruß: Zitronensorbet im Glas. Wir öffnen unsere Flasche Sekt, machen es uns auf unserem Balkon bequem, und es gibt Sekt mit Zitronensorbet.. Aber jetzt wollen wir doch an den Strand. Das Wasser ist aber grad weg.. also Schuhe aus, huuuu...ist das kalt... wir laufen ein bischen hin und her...dann aber in den Strandkorb, Sonne ins Gesicht und auf die eisigen Füße. Monika fällt um acht Uhr todmüde ins Bett. Ich bin in paar mal in der Nacht auf und krieg es wieder einmal mit dem Schlafen nicht hin. Am nächsten Morgen dann Frühstücken in diesem freundlichen und zuvorkommenden Hotel. Man hatte für uns den Geburtstagstisch gedeckt. Weiße Tischdecke, Kerzchen an...eine kleine Torte wird wie beim Traumschiff mit einer Wunderkerze serviert. Das Frühstück: perfekt. Nun gut: für 22 Euro kann man ja schließlich auch etwas erwarten. Shoppingtour durch die Friedrichsstraße. Ja, man kann schon einiges an Geld hier lassen. Vor allem gibt es hier reichlich Schuhgeschäfte. Wir beschließen, heute abend im Spielcasino den ganz großen Reibbach zu machen und dann schlagen wir schuhmäßig zu. Doch zuerst: Essen. Monika hat einen Tisch bestellt im ältesten Haus auf Sylt, der Friesenstube. Auch hier: alles nett und freundlich und das Essen (Spargel) total lecker. Dann also Spielcasino. Meine Freundin bekommt als Geburtstagskind freien Eintritt und ein Glas Sekt. Wir wollen auf keinen Fall mehr als 50 Euro ausgeben, und was soll ich euch sagen....es dauert keine Stunde, da war das Geld weg. Schuhe ade... Wir überlegen am nächsten Tag: Fahrradfahren ja oder nein. Monika ist es zu windig. Sie will lieber an den Strand und Udo Lindenberg nicht treffen. Mir juckt es in den Beinen: ich muss hier auf jeden Fall Rad fahren. Woll´n wir doch mal sehen, was Uns-Uwe da erzählt hat. Von wegen, es gibt niemals Rückenwind. Ich fahre nach Kampen, Wenningstedt, dann nach Keitum und von dort aus wieder nach Westerland zurück und habe nur auf den letzten 4, hassenichtgesehen Kilometern Gegenwind. Schöne Tour... es ist kalt, aber mit herrlichem Sonnenschein, so lässt es sich aushalten. In Kampen finde ich zufällig das Cafe Kupferkanne, von dem Uns-Uwe behauptet hatte, dass man nicht auf Sylt gewesen sein könne, ohne dort einen Cappucchino oder ähnliches gutes Gesöff getrunken zu haben. Diesmal hat er Recht. Ein wunderschönes verschnörkeltes und verwinkeltes Haus mit irre großem Biergarten, der sich zwischen den Dünen breit macht. Ich trinke einen Milchkaffee für 4,50 Euro. Nein, ich denke nicht daran, dass das in DEMARK jetzt 9 Mark sind. Ich komme ordentlich durchgepustet zurück und finde meine Freundin im Strandkorb. Wir lassen uns noch ein paar Minuten die Sonne ins Gesicht scheinen, dann haben wir Hunger. Heute gibts einfach nur mal Schnittchen. Leider nicht auf dem hauseigenen Balkon, denn der liegt im Südosten und dort ist es jetzt doch etwas kältlich. Gegen acht Uhr machen wir uns nochmal auf, um den Sonnenuntergang zu fotografieren. Diesmal lasse ich meine Kamera zu Hause, Monika will die Fotos machen. Am Strand stellt sie fest, dass sie keine Batterien mehr hat, aber Lust, meine Kamera zu holen, hat sie auch nicht. Muss die Sonne halt ohne uns untergehen. Jetzt ist uns aber echt kalt und wäre jetzt nicht Mai, würd mir glatt nach einem Glühwein sein. Wir fragen im Hotel nach. Es gibt tatsächlich Glühwein...und ein junger Angestellter bringt uns in zwei Nürnberger Christkindelmarkts-Bechern, nett mit einem Schälchen Erdnüssen auf einem kleinen Tablett serviert, leckeren und heißen Glühwein. Er schellt bei uns an und singt: lasst mich ein, ihr Kinder, ´s ist so kalter Winter. Netter Typ...Er bekommt reichlich Trinkgeld von uns. Heimreisetag: ein letztes Frühstück. Ein letztes Mal Waffelbacken...würd ich ja zu Hause auch machen, wenn mir jemand den Teig zubereiten und das Waffeleisen parat stellen würde. Das lezte Gläschen Sekt, der heute nicht so gut schmeckt wie die Tage davor. Lass mal gucken...na klar, eine andere Sorte. Ich telefonier noch mit Andreas, ja..er holt mich vom Bahnhof ab...tschüs Hotel...tschüs Nordsee...tschüs Udo Lindenberg... Montag, 16. April 2012Stadt-Sauberkeit, die Herren Kaerger, Hacker u. Röspel und bürgernahe Presse![]() Leserbrief an die WP - hagen@westfalenpost.de (bisher nicht veröffentlicht.) Montag, 17. Oktober 2011In der Hauptstadt beim Kind![]() Wirklich schon Oktober? Nee, Kinders...wie doch die Zeit vergeht. Letztes Jahr zu Weihnachten ...oder war es dieses Jahr zum Geburtstag??? ...bekam ich von meinen Kindern eine Karte für ein Reinhard-Mey-Konzert. Das allein war ja schon eine tolle Idee...und ich kapierte ja auch erst gar nicht, dass die Karte für das Konzert in Berlin war und Nina ja auch eine Karte hatte...und dass das hieß...ich bleib natürlich dann nicht nur für das Konzert, sondern mache ein verlängertes Weiber-Wochenende daraus. Marianne sagt ihren üblichen "was hast du da denn schon wieder vor - Satz" - und dann war der Urlaub gebongt. Und nun ist es soweit. Nina ruft an und hat Aufträge, was ich alles mitbringen soll. Ach, ich war doch so gut und hatte tatsächlich meinen Koffer doch schon gepackt...also ein größerer Koffer muss her. Ich packe um, des Kindes Sachen dazu. Oh..nee, ist der schwer. Wieso muss man für 4 Tage genausoviel mitnehmen wie für eine Woche? Und dann geb ich meinen Koffer auf. Der Tipp kommt von einer Kollegin, die ein Seminar in Hamburg besuchen muss und ihren Koffer auch nicht mit im Zug herum schlörren will. Ich hab ja schon mit mir Schwierigkeiten, in den Zug zu kommen und vor allem, wieder hinaus. Und dann auch noch mit Koffer??? Bis ich dann aber mal so in die Pötte komme, ist es zum Abholen des Gepäckstücks bereits zu spät, meint der Herr Bahnbeamte...aber ich könnte den Koffer an eine der vielen Hermes-Versandannahmestellen abgeben. Er könne mir aber nicht sagen, wo die sich so in Hagen befinden würden. Ja - wozu gibt es das Internet. Ich bahn-gepäck.de eingegeben...ach nee..gleich hier in Wehringhausen 2 x, sogar im Kiosk um die Ecke. Im Kiosk?? Da steht der dann bis Montag zwischen den Bieren? Probiere ich es doch lieber im Modelädchen. Die Dame ist sehr nett, aber hat am Montag geschlossen. Also erneut ins Internet. Da...eine Tankstelle. Die haben doch auf jeden Fall am Montag geöffnet...und sogar Samstags und Sonntags. Etikett mit meinem Namen und Namen des Hotels in Friedrichshain aufgeklebt und ich kann Andreas überreden, meinen schweren Koffe zur Esso Tanstelle so bringen. Dort darf Schatzi ihn zu den Bierkästen!!! stellen. Ob das man gut geht? Ich sitze im Zug. Voll hier. Habe einen Sitzplatz am Fenster und nerve meinen Nachbarn, der die Frankfurter Allgemeine liest, ewig, weil ich oft pinkeln muss. Bin sooooo froh, dass mein Koffer schon in Berlin ist. Auf den Sitzen vor mir spielen vier Männer Skat und holen sich dazu hin und wieder ein Bierchen aus ihren Kühltaschen. Die Kühltaschen haben sie in der gegenüberliegenden Kofferablage. Darunter sitzen zwei ältere, elegante Damen. Der Bierholer entschuldigt sich immer bei den Beiden und schenkt ihnen dann aus seinem Reiseproviant 2 Eier. "Heute morgen frisch gelegt." Ansonsten kriegen die vier sich nach jedem Spiel in die Köppe, weil irgendjemand nicht richtig gedrückt oder bedient hat. Ich bekomm aber nur die Hälfte mit, weil ich Musik im Ohr hab. Endlich sind wir da. Ninchen steht am Bahnhof...und das ist auch gut so. Ich, Verläuferin in allen Telefonzellen, hätte hier ohne Navi doch nie den Ausgang gefunden. Nina staunt über mein bischen Gepäck und schüttelt nur den Kopf (das klappt doch nie..)als ich großspurig erkläre, dass ich selbstverständlich nicht mit riesigem Gepäck reise, sondern frei und ungebunden und in Zeiten wie diesen man ja die Möglichkeit hat, seine Utensilien aufzugeben. Deshalb habe ich nur meinen Rucksack und bin richtig glücklich, weil wir jetzt s-Bahn fahren und dann noch eine schöne Strecke laufen müssen. Das Uptalsboom hat meinen Koffer nicht. Das Kind gluckst und Frau Hotelier meint, eine Zahnbürste und einen Bademantel hätte sie für mich. Da kommt ein Kollege dazu, der mehr weiß. Gestern sei ein Koffer angekommen, der Name des Hotels falsch geschrieben und die Adresse total unrichtig. Als Empfänger sei eine Esso-Tankstelle angegeben gewesen. Ich bin sprachlos. Nein, kein Name...also natürlich MEIN Name stand nirgendwo. Sonst hätten sie den Koffer ja behalten. Aber eine ganze Tankstelle hatten sie nicht zu Gast. Ich bekam eine Handynummer von Frau Hermesversand. Die mir dann ins Ohr säuselt, wenn ich Glück hätte, dann befände sich mein Koffer noch im Depot. Ich säusel zurück, dass sie genau eine Stunde Zeit hätte, meinen Koffer hier abzuliefern...und tatsächlich, als ich das gute Stück in meinen Händen halte, ist all das, was ich aufgeklebt habe, weg...Mauseweg....und genau, wie Herr Hotelier beschrieben hat: Hotel Friedrichshain, Gaubener Straße, Absender: Esso-Tankstelle!!! Alles falsch! Das ist ein Ding!!! Nun genug geärgert. Auspacken, wir wollen draußen einen Kaffee trinken. Die Sonne scheint. Wir finden zwei Sonnenplätze draußen...und schlürfen einen Milchkaffee. Dann die Kleiderfrage: müssen wir uns für Reinhard umziehen? Wir entscheiden: nein, das kleine Schwarze bleibt im Koffer. Hihi..ich hab´s sowieso nicht mit. Wir fahren wieder S-Bahn und U-Bahn, finden eine nette Pizzeria...und kommen dann wirklich fast noch zu spät. Lena und Michi sitzen hier auch irgendwo. Nina ruft mal eben an. "Michi, steh mal auf und wink mal." Ah...da! Wir halloen zurück. Das wäre auch geklärt. Herr Mey tritt auf. Hat sehr viele Lieder aus seinem neuen Album Mairegen. Aber auch einige alte Songs. Man merkt, dass das Publikum lieber die Alten mag, und auch von den Alten die etwas flotteren, lustigeren. Es ist schon alles sehr sentimental geworden, was der gute so rüber bringt. In der Pause erzähle ich Lena und Michi, dass Reinhard Mey mal in Wuppertal aufgetreten ist. Damals war er soooo unbekannt, man konnte problemlos Karten bekommen und die Halle war fast leer. In Hagen ist die Stadthalle schon für das Konzert im Dezember seit Wochen ausverkauft. Und auch hier in der Kongresshalle sind nicht viele Plätze übrig. Die Stühle sind allerdings sehr unbequem und wir sind dann doch froh, als nach zwei Zugaben das Konzert zu Ende ist. Jetzt noch einen Absacker mit den beiden Freunden von Nina in einer Berliner Raucherkneipe nehmen (die Berliner Weiße kostet hier 1,60!!!) und dann fallen wir, nach wieder S-Bahn und U-Bahn- fahren, gegen eins todmüde ins Bett. He...ich habe gut geschlafen. Mache das Kind wach...dusche...nee...das geht ja gar nicht. 4-Sterne haben wir´s hier und ein Duschvorhang!!!! Vor allem lässt der an einer Seite so das Wasser durch, dass das Badezimmer halb unter Wasser steht. Nachdem Nina geduscht hat, steht das ganze Bad dann unter Wasser. Dann kommen die Handtücher auf jeden Fall auf den Boden. Frühstück. Hm...lecker....Ich hab ja inzwischen gelernt, wie ich zu essen habe...und möchte nach meinem Berlin Aufenthalt nicht wieder zugenommen habe. Was mir hier auch nicht schwer fällt. Das Frühstück ist zwar okay....aber nicht vom Hocker reißend. Was steht heute auf dem Programm? Heute ist Wohnungsbesichtigung (du hälst dich aber im Hintergrund, Mama) angesagt...Kaffee trinken in der Sonne...und schlendern über´n Kudamm. Kadewe müssen wir eigentlich auch hin. Schicken Mantel gesehen. Teuer. Schicke Jacke gesehen Billiger....Ninas Handy gibt auf der Dachterasse des Kadewe seinen Geist auf. Wo ist hier ein e-plus? Jetzt soll doch mal das Internet zeigen, was es drauf hat. Ein Anruf bei dem Lieblingssohn - der sitz grad im Auto zur See...fährt aber nicht selbst - und kann sein Handy befragen, wo der nächste e-plus-Laden wohl ist. Hier nicht, irgendwo in Friedrichshain oder Dahlem. Wir sind aber schon weiter gegangen und stehen während Sebastians Infos vor einem e-plus Laden. Eeechcht!!! Der Fehler wird behoben...Nina ist wieder erreichbar und wir wollen etwas essen. Die Pizzeria bei Lena und Michi um die Ecke soll es sein. Nette Bedienung...Berlins beste Lasagne schmeckt hervorragend...und dann hat Nina nochmal eine WG-Wohnungsbesichtigung und ich fahr schon mal nach Neukölln, wo heute abend die Ringsdorfer Perlen auftreten, eine Kaberettgruppe....nett gemacht. Weinchen dabei....das Leben kann ja so richtig nett sein. Wieder gut geschlafen, wieder nass geduscht...wieder eine Wohnung. Aber hier Pech. Die Wohnung ist schon weg, man bietet die Nachbarwohnung an. Da zieht VIELLEICHT die Mieterin zum 31. 12. aus. Na, fahr´n wir halt mal zum Alex. Den ehemaligen Flughafen Tempelhof will ich doch sehen. Tempelhof ist ein Traum für Scater. Natürlich kann man dort auch spazieren und radfahren...manch einer lässt seinen Drachen da steigen.Wir latschen zu Fuß auf dem Asphalt herum. Manche Berliner haben kleine Beete in den Rasen gestochen und ein Journalist möchte Nina fotografieren. Mich fragt er nicht. Dann die Kastanienstraße am Prenzlauer Berg. Eine Menschenschlange...hier gibts was umsonst. Von wegen. Es ist die Pommesbude von Konopke. Hier isst man die leckerste Currywurst. Wir suchen die Buchhandlung, die jeden Tag bis 24 Uhr geöffnet hat. Dann versuchen wir einen Bus zu bekommen, um das Lichterspektakel vom Bus aus zu verfolgen zu können. Wir haben nämlich beide müde Füße. Der erste Bus...proppevoll...der zweite auch... dann eben kein Spektakel. Wir wollen jetzt nur noch heim ins Hotel. Wieder gut geschlafen, ein letztes Mal zum Frühstück. Ab morgen müssen wir aber wirklich.... Was sagt Frau Gutbrod wohl dazu? Diäten beginnt man SOFORT. Heute abend gibts einen Salat. Ich gebe meinen Koffer an der Rezeption ab..mal gucken, ob das wenigsten zurück klappt., Nina zeigt mir Lenas und Michis Wohnung und wir fahren ins Nikolaiviertel. Dort ist grad in einem Cafe ein wunderschöner Sonnenplatz frei geworden. Es wird Zeit für Cappuchino. Dann beschließen wir, ganz vornehm touristisch eine Bötchenfrahrt mitzumachen. Herr Kapitän erklärt uns viele tausend Dinge. Um drei müssen wir vom Kahn. Denn auf Nina wartet mal wieder eine Wohnung. Diesmal darf ich wieder mit. Die Wohnung gefällt aus beiden. Groß genug...billig genug...Na ja, jetzt gilts halt abwarten, wer wird das Kind haben wollen??? Noch ein bisschen schlendern, Pläne machen (das nächste Mal besorgen wir Karten für Cindy aus Marzahn), dann wird´s Zeit für die Heimfahrt. Im Zug höre ich die gute Nachricht: Nina zieht in die WG.
Sonntag, 26. Juni 2011Pizza in Rinkerode![]() Samstag: 14 Grad - Montag 34!!! Das Wetter macht mit uns, was es will. Der Sonntag liegt irgendwo dazwischen und will nicht ihr und nicht ihm sein. Andreas und ich streiten etwas. Das Handy zeigt "FOG" an. Wo issen hier Nebel??? "FOG" klärt Schatzi mich auf "heißt einfach nur diesig. Es ist zu kalt zum Fahrradfahren." "Bis wir weg kommen", sage ich streng " ist es Mittag und knalleheiß." Weichei, der.... Nun denn, fügt sich Andreas in sein Schicksal, sucht noch sein Google Earth im PC, macht noch dies und das und tatsächlich, als wir dann mit den Radeln auf dem Auto starten, reißt schon ein klein wenig die Wolkendecke auf. Wir wollen nochmal nach Rinkerode, in die nette Pizzeria. Diesesmal von Drensteinfurt aus finden wir einen super Parkplatz und schlagen den Radweg Richtung Sendenhorst ein. Mittlerweile ist es schon muckelig warm und irgendwie heute nicht mein Tag. Ich hab das Gefühl, mein Rad gehört nicht zu mir, meine Knie wollen sich gar nicht richtig bewegen, und ich habe Stress mit einer Radfahrergruppe, denen ich angeblich die Vorfahrt genommen habe. Etwas später hub mich ein blöder Autofahrer an, wahrscheinlich hat er zum letzten Weihnachtsfest eine Hupe geschenkt bekommen und muss sie jetzt bei jeder Gelegenheit ausprobieren. Vor Jahren, als ich noch den Golf fuhr, der ja auch später dann so seine Mucken hatte, blieb ich - zugegebener Maßen - zwei Ampelphasen stehen und bekam das blöde Ding nicht ans Laufen. Ein männlicher Kollege hupte wie blöd. Bis ich ausstieg, an sein Fenster trat und ihn bat, mal zu tauschen. Er solle mein Auto ans Laufen bringen und ich würde solange für ihn hupen. Und jetzt auch noch Gegenwind. Manchmal frag ich mich schon, warum ich immer noch so gern Fahrrad fahre. Ich zeige Andreas die Klinik in Sendenhorst. Hier arbeitet Dr. Horst. Und ich war hier mal wegen meines Knies. Dr. Horst hab ich aber nicht kennen gelernt. Macht wahrscheinlich keine Kasse. Wir fahren wirklich feine beschauliche Wege. Mal durch den Wald, denn wieder kleine Fahrstraßen. Kaum ein Auto. Wir kommen an einem Erdbeerfeld vorbei. In gebückter Haltung pflücken dort einige Menschen. Aus dem Alter sind wir ja nun heraus. Aber Erdbeeren wollen wir trotzdem. Da, der Hofladen hat geöffnet. Ich erinnere mich, hier waren wir schon einmal und haben auch Erdbeeren gekauft. Die waren total lecker. Ich kaufe 3 kg und auch noch Tomaten aus dem Münsterland. In Albersloh, das ist klar, kann man nicht vorbei, ohne ein Eis gekauft zu haben. In Lüdinghausen ist das Eis einfach nur reizvoll wegen der Aufmachung und der Soßen und der Portionen, hier schmeckt einfach nur das Eis. Und wie das schmeckt. So, jetzt aber weiter den Werseradweg entlang, der hier zwischen Albersloh und Rinkerode sehr schön und nicht zu überlaufen ist. Das mag natürlich auch am Wetter liegen. Zwischenzeitlich hat sich die Sonne mal wieder etwas rarer gemacht, es ist aber weiterhin warm. Wir sind gegen 17 Uhr in Rinkerode, grad zur Eröffnung der Pizzeria. Werden fast schon wie alte Bekannte begrüßt, trinken Lambrusco, sitzen zu italienischer Musik draußen und können uns lange nicht entscheiden, was wir essen. "Eigentlich egal," sag ich, "Hauptsache, es gibt den leckeren Marsala zum Abschluß."  Den gibt es - ach, das Leben ist doch irgendwie schön. Etwas angesäuselt, wir haben noch eine zweite Flasche bestellt, torkeln wir zu unseren bikes. Die Sonne hat es sich überlegt und gibt noch mal alles, und wir fahren die letzten Kilometer ganz gemütlich auf dieser wirklich schönen Strecke. Andeas sieht irgendwie...das soll wohl cool sein....aus. Er hat sich eine Fahrradbrille gekauft mit eingebautem Telefon und MP3. Grad meint er, die sportive Note fahren zu müssen, wahrscheinlich ruft ihn jetzt mal eben niemand an....und er ist verschwunden. Am Waldesrand wartet er netterweise auf mich...ich glaub jedenfalls er ist`s. Tanzt er vielleicht einen Tango??? Ach nee, jetzt erkenne ich es: es ist Michael Jackson´s Moon-Walk!!! Sonntag, 24. April 2011Xantenamera![]() wirklich...gibt es. Eine Straße in Wardt, kurz vor Xanten zwischen Xantener Nordsee und Xantener Südsee heißt so. Muss ich doch gleich verwenden. Cool....nicht??? Wieder sezt die Frau Gnädige IHREN Willen durch. Andreas ist es ja prinzipiell einerlei, wohin wir fahren, "er möchte sich einfach nur bewegen, und wo er das tut...egal." Aber wenn ich etwas vorschlage oder einen Wunsch äußere, sagt er: was willste denn da. Heute beschließt er: damit du endlich Ruhe gibtst für das ganze Jahr, fahren wir halt nach dem blöden Xanten. Also, eins sagt ich euch: mein nächstes Auto wird eins mit so´n Fahrradgestellteil...dann fahr ich jede Woche nach "meinem blöden Xanten"...ach was sag ich...jede Woche!!...jeden Tag!!!! Wir fahren tatsächlich schon um 11 Uhr los. In Hagen scheint die Sonne. Schatzi will wohl alles schnell hinter sich bringen...hihi. Wir probieren die neue Software auf meinem alten Navi aus. Frau Navi schlägt jetzt immer mehrere Routen vor und macht während der Fahrt, wenn man 100 Knöpfe bedient, auf Sehenswürdigkeiten aufmerksam. Wir fahren an Gelsenkirchen vorbei und ich erinnere mich daran, dass Andreas mal bei AKTIVITI phantomimisch "Gelsenkrichen" darstellen sollte. Wenn man(n) dann, weil total fußballdesinteressiert, nicht einmal weiß, das "Schalke" Gelsenkirchen ist.... Sagte ich: die Sonne scheint!!! Was issen hier los. Dunkle Wolken überall...19 Grad!!!! Ich werd nicht mehr. hatte ich doch vorher das Wetter gecheckt - und das hatte mir 25 Grad und pure Sonne versprochen. "Komm," sag ich, " wir packen wieder ein und fahren ins Münsterland." Andreas beschließt, dass ich die Suppen, die ich mir einbrocke, auch auszulöffeln habe....selbst wenn "er sich den A.... abfriert." Na Gott sei Dank habe ich ein Strickjäckchen mit dabei. Erst mal ein Regenschauer. Andreas schaut nach den Capes. Die hab ich aber diesmal im Keller Schubertstraße liegen lassen. Mit Todesverachtung schwingt sich Schatzi auf sein bike Richtung Zentrum. Hier erstmal ein Toilettengang und ein Eis auf der Hand. Der Regen war nur ein kurzer Guss und tatsächlich klart so langsam der Himmel auf und es werden noch schöne 27 Grad. Der Weg nach Rees ist einfach schön. Erst mal übern Deich. Mit Gegenwind. Klar. Andreas sagt: das liegt einfach an uns. Vom Deich hinunter...an netten Häuschen vorbei, ein paar Bäume stehen hier und da, aber ansonsten fahren wir schon meistens durch die pralle Sonne. Ich sag jetzt mal nichts, sonst kommt von vorne: hab ich dir ja gleich gesagt. Dass Andreas sich aber immer an alles so genau erinnern kann. In Rees machen wir an einem Marktimbiss Rast, verzehren jeder ein Schnitzel mit Pommes. Der hauseigene Hund bettelt an den Tischen, was mich schon stört. Sehnsüchtig blicke ich auf die gegenüberliegende Pizzeria, da gibts Draußenplätze mit Blick auf den Rhein, aber ich habe ja Andreas aussuchen lassen. Das zum Thema: immer will ich bestimmen. Der Bauch ist voll und wir treten den Rückweg an. Wieder über die Fähre...da ist ja auch das schnuckelige Gartencafe, das von O - O nur Sonntags geöffnet hat. Schade! Ostern ist erst morgen. Ob ich hier nochmal hin komme. Bei unserer ersten Xanten-Tour war grad ein WM-Deutschlandspiel und das Cafe schloss "heute ausnahmsweise schon um 16 Uhr". Das war damals auch ein schöner Tag gewesen. Am See entlang fuhren ab vier nur noch Holländer und wir. Warum find ich dieses Gartencafe eigentlich so gut? Es stehen doch nur langweilige normale Gartenstühle um einen Tisch herum. Und das alles auf Kies. Ich frage meinen Mann. "Das alles steht doch unter diesem riesengroßen Baum", antwortet Andreas, "das gefällt dir doch immer so gut." Ja schon, aber mittlerweile hab ich da ja auch schon Schöneres gesehen. Und wenn wir feststellen, "dass wir das alles schon mal schöner gesehen haben", sind wir immer im Spreewald. Ich weiß nicht, ob der Weserradweg die Nummer 1 in Deutschland ist - jeder erzählt das immer - aber unsere schönste Radtour war bisher im Spreewald, und das hat natürlich auch mit den wirklich tollen Biergärten und Draußencafes zu tun. Nun wieder zurück. Wir können immer noch nicht über den Deich. Auch andere murren. Werden die denn hier nie fertig. Aber die Umleitung ist sehr schön zu fahren. Vor einigen Jahren mussten wir noch viel an einer stark befahrern Straße entlang. Heute fahren wir durch ruhige Straßen, an sehr schönen Häusern vorbei. Da kann ich mich ja gar nicht satt sehen. Wieder ein Stückchen Feldweg, dann erneut an schönen Einfamilienhäuschen mit nett Garten drumherum vorbei. Wir machen noch mal Rast in einem Biergarten. Schön hier. Ein kleiner Schiffsanlegeplatz. Man kann hier kleine Bötchen mieten und wir schauen einem sportlichen Motorbootfahrer zu, der a) ein interessantes Boot (es ist schmal und lang wie ein Kanu) fährt und b) zwei Mädels im Tretboot ärgert, in dem er vor ihnen kurvt, damit hohe Wellen schlagt und das Boot der zwei bedenklich hin und her schwankt. Dann hat er keine Lust mehr und fährt in den Hafen. Wir brechen dann auch auf. Weil mir noch etwas nach Fahrradfahren ist, fahren wir einmal um die ganze Nordsee herum. Links ist eindeutig die schönere Strecke. Rechts geht`s nur an der Straße entlang. Zwar mit einem breiten Grünstreifen dazwischen...aber muss frau nicht haben. Wir überlegen kurz, uns noch ein lecker Eis zum Abschluss zu gönnen, aber Andreas hat Durscht und im Auto steht noch unsere Kühltasche mit Getränken. Es ist halb acht, als wir gen Heimat fahren. Frau Navi schlägt keine Alternativroute vor und so fahren wir erst Richtung Moers und dann auf einer fast leeren "42" nach Hause. Dienstag, 12. April 2011R(h)einfall![]() Es verspricht eigentlich schon morgens, kein guter Tag zu werden. Vielleicht hätten wir besser den Keller entrümpeln oder das Arbeitszimmer aufräumen sollen...aber nein, wir müssen ja inne Sonne und die gnädige Frau (also ich) muss ja ihren Willen durchsetzen und unbedingt an den Rhein fahren wollen. Dabei will ich lediglich dort fahren, wo es am wärmsten sein soll. Nämlich so Bonn/Königswinter. So halte ich Andreas einen Vortrag, dass er sich nicht immer so schwer tun soll, mal etwas nachzugeben. Dabei hat er sich doch so auf seinen Exclusiva gefreut...der Arme. Ach, der läuft doch nicht weg... Also, ist Schatzi dementsprechend zum Frühstück nicht so ganz gut drauf...zumal die Komödie, die wir uns gestern im Hasper Hammer angesehen haben, so "grottenschlecht" , und der Rotwein so ein "billiger Fusel" war, dass er sich jetzt noch drüber ärgert, für all das Geld ausgegeben zu haben. Nun muss er noch ein, zwei Tassen Kaffee mehr trinken, will noch baden und ein paar Angebote schreiben und so kommen wir tatsächlich schon gegen Mittag los. Andreas sucht eine Tour aus, die wir schon einige Male gemacht haben, die auch sehr schön zu fahren ist. "10 km auf der einen, 10 auf der anderen...dann fahren wir eben da noch ´ne Schleife und gehen dort über die Fähre"...murmel...murmel...das sind so 40 km...das reicht ja für unsere 2. Tour."  Nur diesmal wollen wir nicht in Niederkassel sondern auf der anderen Seite des Rheines starten, weil Schatzi mal "anders herum" fahren will. Räder aus dem Keller, aufgebockt... dann findet Andreas seinen Autoschlüssel nicht...er liegt eingeklemmt zwischen Fahrersitz und Mittelkonsole und mein Mann braucht Minuten, um den Schlüssel da raus zu holen. Während der Fahrt unterhielten wir uns über das Altwerden.   In Wesseling angekommen, hiefen wir die Räder vom Auto, stellen fest, dass wir beide Pipi müssen, aber Andreas meint, "wir fahren jetzt erst mal los." Na, der ist gut und der hat es gut. Stellen sich doch die Kerle einfach irgendwo hin und pieseln in eine Ecke. Pech gehabt, Fähre grad weg. Eine halbe Stunde warten. Dann können wir ja doch mal eben aufs Klöchen. Also setzen wir uns nett in den Biergarten - ich erinnerte mich: hier waren wir schon einmal. Ich hatte ein Top an und die Sonne kanllte mir auf den Rücken und neben uns am Tisch saßen eine Frau und zwei Männer, von denen der eine wohl ein Dermatologe war, denn er hielt seinen Begleitern einen Vortrag über Sonne und Hautkrebs und ich merkte richtig, wie es in meinen Rücken schupperte und juckte, als wenn dort gerade ein schwarzes Melanom wachsen würde - und versuchen, zwei Radler zu bestellen. Aber die Dame in schwarz mit nettem Schürzchen ist nicht zuständig und will ihre Kollegin schicken. Nachdem wir beide auf dem Klöchen waren, hätten wir ja einfach wieder aufstehen und gehen können, aber just in dem Moment kommt die zuständige Kollegin und wir bestellen. Andreas sagt so alle 5 Sekunden: das geht schief...nie und nimmer kriegen wir die Fähre. Er geht schon mal `rein zum Bezahlen. Nun hat die "Zuständige" Feierabend und die Kollegin noch kein Wechselgeld. Schließlich kratzt Schatzi aus unserer beiden Portemanes die 6 Euro zusammen und wir können los...und das Schiff noch eben abfahren sehen. Jetzt hat Andreas die Nase endgültig voll. Dann eben nicht, beschließt er, und will jetzt endlich mal los fahren. Das zum Thema: wir fahren die Strecke mal anderes herum. Okay...das Wetter ist schön...die Sonne scheint...na ja, ein paar Leute zu viel...ist halt so...gibt Schlimmeres. Oh..was ist das...gesperrt...der Deich wird saniert. Bitte fahren Sie doch außen herum. Vielleicht ein Eis an dieser Eisdiele. Die Menschen stehen hier Schlange. Andreas meint: ist vielleicht die einzige hier im Ort... und ist muffig. Scheißrhein...so viele Leute...und immer regnets und gibts Fisch...Das geht ihm hier irgendwie auf den Geist und er beschließt, durch die verbotene Baustelle zu fahren, teilweise müssen wir schieben...aber immer noch besser als an der Bundesstraße entlang zu fahren, zumal später die Umleitungsbeschreibung total fehlt. In Königswinter angekommen stellen wir fest, dass wir die letzte Fähre in Lülsdorf auf keinen Fall mehr bekommen. Vielleicht die in Mondorf. Abwarten. Sonst müssen wir über die letzte Brücke in Bonn, das heißt aber, mehr als die Häfte des Weges doppelt fahren. Ich schaue immer mal, ob ich Ramona irgendwo sehe. In Königswinter suchen wir ein Gartenrestaurant auf, in dem wir schon einige Male gespeist hatten. Auch hier reingefallen. Die Besitzer haben gewechselt, man kann zwar immer noch am plätschernden Brunnen nett sitzen, aber das Essen ist lang nicht mehr zu gut wie sonst. Es ist kurz vor sechs, als wir wieder los fahren und nun können wir uns auch die Fähre in Mondorf abschminken. Es wird nun auch schon etwas frischer....wir fahren über die Brücke.....wieder Baustelle....und das heißt, wir kommen auch noch mal am Eisgeschäft vorbei. Diesmal aber halt, einen Amarenabecher für Andreas und 4 Kugeln für mich. Oh, ist das lecker. Das toppt ja sogar das Eis in Lüdinghausen. Jetzt sind wir total durchgefroren. Die letzten 10 km fallen uns schwer ... und dank Baustelle sind aus den geplanten 40 km 60 geworden. Meine Knie bedanken sich grad bei mir und Andreas beschließt, "den Rhein können wir für die nächsten zwei Jahre vergessen."
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