wirklich...gibt es. Eine Straße in Wardt, kurz vor Xanten zwischen Xantener Nordsee und Xantener Südsee heißt so. Muss ich doch gleich verwenden. Cool....nicht???
Wieder sezt die Frau Gnädige IHREN Willen durch. Andreas ist es ja prinzipiell einerlei, wohin wir fahren, "er möchte sich einfach nur bewegen, und wo er das tut...egal." Aber wenn ich etwas vorschlage oder einen Wunsch äußere, sagt er: was willste denn da. Heute beschließt er: damit du endlich Ruhe gibtst für das ganze Jahr, fahren wir halt nach dem blöden Xanten. Also, eins sagt ich euch: mein nächstes Auto wird eins mit so´n Fahrradgestellteil...dann fahr ich jede Woche nach "meinem blöden Xanten"...ach was sag ich...jede Woche!!...jeden Tag!!!!
Wir fahren tatsächlich schon um 11 Uhr los. In Hagen scheint die Sonne. Schatzi will wohl alles schnell hinter sich bringen...hihi. Wir probieren die neue Software auf meinem alten Navi aus. Frau Navi schlägt jetzt immer mehrere Routen vor und macht während der Fahrt, wenn man 100 Knöpfe bedient, auf Sehenswürdigkeiten aufmerksam. Wir fahren an Gelsenkirchen vorbei und ich erinnere mich daran, dass Andreas mal bei AKTIVITI phantomimisch "Gelsenkrichen" darstellen sollte. Wenn man(n) dann, weil total fußballdesinteressiert, nicht einmal weiß, das "Schalke" Gelsenkirchen ist....
Sagte ich: die Sonne scheint!!! Was issen hier los. Dunkle Wolken überall...19 Grad!!!! Ich werd nicht mehr. hatte ich doch vorher das Wetter gecheckt - und das hatte mir 25 Grad und pure Sonne versprochen.
"Komm," sag ich, " wir packen wieder ein und fahren ins Münsterland." Andreas beschließt, dass ich die Suppen, die ich mir einbrocke, auch auszulöffeln habe....selbst wenn "er sich den A.... abfriert." Na Gott sei Dank habe ich ein Strickjäckchen mit dabei. Erst mal ein Regenschauer. Andreas schaut nach den Capes. Die hab ich aber diesmal im Keller Schubertstraße liegen lassen. Mit Todesverachtung schwingt sich Schatzi auf sein bike Richtung Zentrum. Hier erstmal ein Toilettengang und ein Eis auf der Hand. Der Regen war nur ein kurzer Guss und tatsächlich klart so langsam der Himmel auf und es werden noch schöne 27 Grad. Der Weg nach Rees ist einfach schön. Erst mal übern Deich. Mit Gegenwind. Klar. Andreas sagt: das liegt einfach an uns. Vom Deich hinunter...an netten Häuschen vorbei, ein paar Bäume stehen hier und da, aber ansonsten fahren wir schon meistens durch die pralle Sonne. Ich sag jetzt mal nichts, sonst kommt von vorne: hab ich dir ja gleich gesagt. Dass Andreas sich aber immer an alles so genau erinnern kann. In Rees machen wir an einem Marktimbiss Rast, verzehren jeder ein Schnitzel mit Pommes. Der hauseigene Hund bettelt an den Tischen, was mich schon stört. Sehnsüchtig blicke ich auf die gegenüberliegende Pizzeria, da gibts Draußenplätze mit Blick auf den Rhein, aber ich habe ja Andreas aussuchen lassen. Das zum Thema: immer will ich bestimmen. Der Bauch ist voll und wir treten den Rückweg an. Wieder über die Fähre...da ist ja auch das schnuckelige Gartencafe, das von O - O nur Sonntags geöffnet hat. Schade! Ostern ist erst morgen. Ob ich hier nochmal hin komme. Bei unserer ersten Xanten-Tour war grad ein WM-Deutschlandspiel und das Cafe schloss "heute ausnahmsweise schon um 16 Uhr". Das war damals auch ein schöner Tag gewesen. Am See entlang fuhren ab vier nur noch Holländer und wir. Warum find ich dieses Gartencafe eigentlich so gut? Es stehen doch nur langweilige normale Gartenstühle um einen Tisch herum. Und das alles auf Kies. Ich frage meinen Mann. "Das alles steht doch unter diesem riesengroßen Baum", antwortet Andreas, "das gefällt dir doch immer so gut." Ja schon, aber mittlerweile hab ich da ja auch schon Schöneres gesehen. Und wenn wir feststellen, "dass wir das alles schon mal schöner gesehen haben", sind wir immer im Spreewald. Ich weiß nicht, ob der Weserradweg die Nummer 1 in Deutschland ist - jeder erzählt das immer - aber unsere schönste Radtour war bisher im Spreewald, und das hat natürlich auch mit den wirklich tollen Biergärten und Draußencafes zu tun.
Nun wieder zurück. Wir können immer noch nicht über den Deich. Auch andere murren. Werden die denn hier nie fertig. Aber die Umleitung ist sehr schön zu fahren. Vor einigen Jahren mussten wir noch viel an einer stark befahrern Straße entlang. Heute fahren wir durch ruhige Straßen, an sehr schönen Häusern vorbei. Da kann ich mich ja gar nicht satt sehen. Wieder ein Stückchen Feldweg, dann erneut an schönen Einfamilienhäuschen mit nett Garten drumherum vorbei. Wir machen noch mal Rast in einem Biergarten. Schön hier. Ein kleiner Schiffsanlegeplatz. Man kann hier kleine Bötchen mieten und wir schauen einem sportlichen Motorbootfahrer zu, der a) ein interessantes Boot (es ist schmal und lang wie ein Kanu) fährt und b) zwei Mädels im Tretboot ärgert, in dem er vor ihnen kurvt, damit hohe Wellen schlagt und das Boot der zwei bedenklich hin und her schwankt. Dann hat er keine Lust mehr und fährt in den Hafen.
Wir brechen dann auch auf. Weil mir noch etwas nach Fahrradfahren ist, fahren wir einmal um die ganze Nordsee herum. Links ist eindeutig die schönere Strecke. Rechts geht`s nur an der Straße entlang. Zwar mit einem breiten Grünstreifen dazwischen...aber muss frau nicht haben. Wir überlegen kurz, uns noch ein lecker Eis zum Abschluss zu gönnen, aber Andreas hat Durscht und im Auto steht noch unsere Kühltasche mit Getränken. Es ist halb acht, als wir gen Heimat fahren. Frau Navi schlägt keine Alternativroute vor und so fahren wir erst Richtung Moers und dann auf einer fast leeren "42" nach Hause.