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Sonntag, 16. August 2015Wenn ALLE da sind![]() 7 1/2 Stunden Fahrt für knapp 500 km, und wir kommen endlich an. Sind von einem Stau in den nächsten gefahren. Einen Parkplatz müssen wir wegen Überfüllung durchfahren, und auf einem anderen kann ich nur mal eben schnell die Toilette benutzen, weil Andreas derzeit um den Block fährt. Beim Stau in einer Baustelle ist neben uns ein schwarzer Audi, der zwar irgendwie aus Dortmund kommt - mit dem Kennzeichen DO-DO...aber 1904 - und auch noch jede Menge anderer Schalke-Accessoires (Schals, Fahnen) am Auto angebracht hat. Ich überlege, dass ich das mal fotografieren sollte. Kerstin und Tobi würden das bestimmt lustig finden. Aber bis ich dann mein Handy finde, ist die Baustelle vorbei und das Auto weg. Schade...Flaschenpost vorbei geschwommen... Frau Bohnsack tröstet uns: die Insel ist voll...aber die Nordrhein-Westfalen sind weg. Na toll...sind die Tabledden-Leute etwa netter, besser und schöner....??? Wir schmeißen unser Gepäck in den Flur und fahren erst einmal mit den Rädern zum Südstrand. Der Plan war: erst einmal zum Cafe Sorgenfrei und dann zum Essen ins Lotsenhus. Aber wir haben JETZT Hunger und disponieren um. Im Bistro im Lotsenhus ist ein Tisch frei, d.h. er wird frei, weil ich einen jungen Mann in meiner netten nordrhein-westfälischen Art bitte, die Beine vom Stuhl, der zu dem von mir auserwählten Tisch gehört, zu nehmen. Der junge Mann (Ostdeutschland!) ist in Begleitung seines Schwiegervaters, der mir auch gleich bestätigt, dass die jungen Leute heute nicht mehr wissen, was sich jehört. Das sagt er in einer lustigen Art und meint dann auch gleich zu seinem Schwiegersohn, dass es 101 Schwiegersöhne geben würde - "und wieso bin ich da grad an dich geraten!" Dann fragt er mich noch, ob ich das Auto-Kennzeichen LDK kennen würde. Zum Vernatzen muss er da aber früher aufstehen. "Selbstverständlich", lächele ich ihn an, "das ist der Lahn-Dill-Kreis." "Oh"- kommt von der anderen Seite..."ja das könnte stimmen...L-D-H...Lahn - Dill -...ja das passt." Wir essen lecker Fisch, und die beiden neben uns machen weiter mit ihrem heiteren Auto-Kennzeichen-Raten. "S-E-K ist doch bestimmt Soest-Ems-Kreis...und DD natürlich Düsseldorf. KA ist Kassel...und Köln KO. Ein paar Mal wird das Handy gezückt..."ach nee, das ist ja ganz falsch" und als sie herausfinden, dass BOR Borken und nicht BORKUM ist, sind wir mit unserem Essen fertig, und bevor wir fahren, helfe ich eben noch einmal mit MTK - Main-Taunus-Kreis - aus. Radfahren bildet eben... Nun zum Cafe Sorgenfrei, das recht gut besucht ist. Aber wir bekommen ein Tischchen, weil grad jemand aufsteht. Wir sitzen schön in der Sonne, von Wind keine Spur. Eine ganz andere Atmosphäre als im Frühsommer. Auf dem Rückweg reservieren wir im Anker für Morgen und wollen uns ein Eis bei Raddens zum Nachtisch holen. Ola...die Schlange ist ja ziemlich lang, aber geduldig stellt Andreas sich an, derweil ich bei Netti´s für Mittwoch reserviere... Andreas steht noch in der Eisschlange und ich schaue derweil einem Herrn zu, der eine junge Frau (Tochter!?) bei Einparken eines Schlachtschiffs dirigiert. Noch ein Stückchen nach rechts... nach vorne und Stopp...ja noch etwas... Wir schauen mittlerweile alle interessiert zu. Das ist ja schon wieder gar nichts für mich. Wenn ich schon am Steuer sitze, dann parke ich ein...egal, wie scheiße ich dann stehe...aber es ist mein Einparken. So steht sie zu guter Letzt noch mit zwei Rädern auf der Straße...und Vaddern muss sich doch noch selbst ans Steuer setzen...und es kommt wie es kommen muss: er setzt ziemlich zackig zurück und nimmt den Baum etwas mit...das tut jetzt irgendwie gut. Diese nordrhein-westfälische Schadenfreude auch immer...tttt...Andreas kommt mit dem Eis...wir finden zwei Sitzplätze auf der Bank...dieses Softeis ist einfach ein Gedicht. Ich habe Vanille-Zimt bestellt...nächstes Mal nehme ich Himbeer-Marzipan. Ich schlafe gut...erstaunlich...sogar bis Viertel nach Acht. Dann hole ich bei Mien Bäcker Brötchen und wir haben ein spartanisches Frühstück mit Brötchen, Butter und Kirschmarmelade. Aber wenigstens auf der Terrasse. Andreas hat sich noch ein Fisselchen Wurst von zu Hause mitgebracht und dem zu Folge etwas mehr Auswahl. Aber gleich wollen wir einkaufen und dann WILL ich ein CARTE D´OR-Eis am Wulfener Hals. Während ich noch etwas im Block schreibe, soll Andreas schon einmal den Tisch abräumen. Das tut er zwar auch, stellt aber dem Hausmädchen? das Tablett in die Küche auf dem Tisch. "Schatzi, wir haben doch unserem Hausmädchen auch Urlaub gegeben...und müssen unser Geschirr schon selber in die Spülmaschine einräumen." Wie weise war ich doch, als ich mir vorgenommen habe, in diesem Kurzurlaub nicht zu kochen. Wir kaufen fast mehr Alk als normale Lebensmittel...das geht ja eigentlich auch nicht. Und dann - Andreas verzichtet freiwillig auf seinen Mittagsschlaf - geht´s auf zum Wulfener Hals. Es ist schon mehr los auf der Insel als zu unserer gewohnten Zeit, aber nicht so schlimm, wie ich gedacht habe. Unsere Bank ist besetzt. Wir holen uns erst einmal ein Eis auf der Hand und setzen uns an einem der von der Eisdiele aufgestellten Tische mit Blick auf parkende Autos. Nicht so schön. Als unsere Bank frei wird, geht´s mit Laufschritt dort hin. Ja, das ist wieder schön. Wir beobachten zwei Kinder, die alleine in einem Schlauchboot auf dem Wasser sind. Kein Vater und keine Mutter in der Nähe...ist das nicht etwas leichtsinnig...oder sind wir nicht mehr im Thema. Die zwei Jungs scheinen aber wassererprobt zu sein und immer, wenn das Boot etwas abtreibt, springt der kleinere ins Wasser - wie ich sehe, kann man hier meilenweit stehen - und schiebt das Boot Richtung Ufer zurück. Weil wir noch zum Mittelaltermarkt in Burg wollen, radeln wir heimwärts. Dieses Mal lassen wir die Fahrräder stehen und gehen zu Fuß. Ein Brotstand verkauft Brote, die Namen haben wie Seele, Furzknoten, Hungerhaken und Schmachtlappen. Wir kaufen eine Seele und im Bücherladen am Markt eine neue Fahrradkarte, weil ich ja unsere zu Hause vergessen habe. Andreas und ich trinken ein Kirschbier und schlendern dann gemütlich zu unserem Domizil zurück. Vorbei an Raddens, wo die Schlange genau so lang wie gestern ist. Schatzi schießt ein Foto für Nina und wir nehmen uns vor, das Schnitzel satt vor dem Essen für Tobi zu fotografieren. Kaum an der Reiterkoppel angekommen, müssen wir auch schon wieder los. Wider Erwarten ist im Anker heute Abend draußen einiges frei... wir können uns sogar einen Tisch aussuchen. Ich esse Rotbarsch und Andreas eine Fischpfanne. Nach dem Essen erklärt er aber, dass er jetzt genug Fisch und Bratkartoffeln gegessen habe...Morgen will er Nudeln oder Reis. Oder einen Döner. Es regnet. Niemand hat daran gedacht, die Auflagen von den Liegestühlen zu nehmen...Heute habe ich nicht so gut geschlafen. Bis vier... und dann nur noch unruhig. Zu spät gegessen...zu viel...? Oder es lag am Krimi, den ich zur Hälfte gestern noch angeschaut habe. Ich hatte das Gefühl, dass der durch meine Träume geistert. Eine Frau beobachtet einen brutalen Mord, lässt vor Schreck ihr Handy fallen. Der Mörder hebt das Handy auf und kriegt heraus, wo sie wohnt und legt die Tote dekorativ mit zugenähtem Mund und Zeigefinger an die Lippen getackert ins Ehebett der Zeugin. Obwohl sich das FBI einschaltet, kriegt man den Mörder nicht zu fassen. Die Frau steht unter polizeilichem Schutz - Auto mit zwei Beamten vor der Haustür - und soll ihr Haus nicht verlassen. Leider macht sie andauernd Schwangerschaftsteste...und als sie feststellt, dass die Packung leer ist, MUSS sie natürlich sofort aus dem Haus rennen, um sich neue Teststreifen zu besorgen (man sollte nicht glauben, dass jemand so tickt - genau wie eine Wohnung, in der die Eingangstür offen steht...ich kenne niemanden, der eine solche Wohnung betreten würde - aber in Filmen gehen die Heldinnen alle hinein und rufen vorsichtig: ist da jemand? und bong haben sie eins auf dem Deckel). Unsere junge Frau steigt also in ihr Auto, bevor die fast am Einschlafen gewesenen Polizisten und der Ehemann, der zu spät das Weggehen seiner Frau bemerkt hat, sie daran hindern können. Natürlich ist der Mörder nicht untätig gewesen und hat eine Bombe am Auto angebracht und zackig geht das Ding hoch und es gibt keine Zeugin mehr. Nun denn, das veranlasst den Ehemann nach einer gewissen Trauerzeit zum eiskalten Rächer zu werden. Vielleicht hätte ich mir den Rachefeldzug auch noch angeschaut, aber ich war nur noch am Gähnen und hätte dann den Rest sowieso verschlafen. Andreas Handy klingelt seit Viertel nach Acht ununterbrochen. Da wir die Seele von gestern haben, muss ich nicht ins Dorf. Ich wecke den Schnarchmann...und nach dem Frühstück ist mein Mann abgemeldet. Ein wichtiger Kunde....du weißt...nein, irgendwie weiß ich nicht, WARUM es in der Firma nur einen für Problemlösungen geben kann...und das im Urlaub... warum nimmt Andreas das Handy überhaupt mit. Privat ruft er doch nie jemanden an. Ich mache das, was wir uns für heute Morgen vorgenommen haben...nämlich im Städtchen bummeln...und bin so gefrustet, dass ich am liebsten gaaaanz viel Geld ausgeben würde. Aber so richtig find ich nichts...kaufe ich wenigstens einen Frosch für meinen Balkon...im Südwester...der passt zwar nicht besonders gut zu meinem Skateboardfrosch...in Badehose...aber zum derzeitigen Wetter...und zu meiner Laune... Es regnet mal immer wieder zwischendurch...als liebe Ehefrau hätte ich ja jetzt meinem besonders hart arbeitendem Mann eine Kleinigkeit zu Essen mitbringen sollen...aber bin ich das: lieb...nee...!!! Als ich zurück bin, streiten wir sogar etwas. Andreas ist immer noch mit seinem Problem beschäftigt...ich versuche zu lesen...werde aber müde...und wechsele ins Schlafzimmer. Fast bin ich am Einschlafen, da reißt mein Mann schwungvoll die Tür auf: "was machst du denn im Bett? Komm doch ´rüber!" Oh, er ist fertig, denke ich. Aber Pustekuchen. Der gnädige Herr möchte, dass ich einen Kaffee koche. Ja spinn ich... Nachdem Andreas seinem Kunden geholfen, das Handy umgeschaltet, für die Mutter eines Bekannten noch irgendeinen "Äkaunt" eingerichtet und einen E-mil an seinen Kollegen geschickt hat, und weil der Regen gerade aufhört und die Sonne sich zeigt, schlage ich vor, bei Katharinenhof an den Strand zu gehen. Dort finden wir auch das Waldschlösschen...ein Restaurant direkt an der Steilküste. Aber es ist dermaßen windig, dass man nicht draußen sitzen kann. Ich bin mit meinem Dorsch ganz zufrieden, aber Andreas hat einiges an seiner Grillplatte auszusetzen. Am Nebentisch sitzen Eltern mit 2 Kindern und einem Hund. Auch die sind mit dem Essen nicht glücklich. Das FRISCHE Gemüse ist tiefgefroren, da sind sich alle einig. Schade, hier wäre ich gerne noch einmal hingegangen, um auf der Terrasse zu sitzen. Vielleicht für Kaffee und Kuchen...??? Heute müssen wir noch einmal nach Burg. Andreas hat irgendwie komische Sachen in seinen Koffer gepackt. Er hat T-Shirts und seine Superdicke-Jacke mit. Aber nichts für 18 Grad und etwas Wind. Das kommt davon, wenn man kurz vor Abfahrt erst seinen Koffer packt. Da würde ich auch die Hälfte vergessen. Wir gehen jetzt auch mal in den Pralinenladen und kaufen für abends ein paar Leckereien. Die Tür zum Steingarten ist offen und hundertmal sind wir achtlos dran vorbeigegangen. Jetzt betreten wir einen wunderschön angelegten Garten. Überall Accesoires: Schmetterlinge aus Tiffany (mag ich ja eigentlich nicht ((Tiffany - mein ich)) - hier passt es aber irgendwie...Eulen aus Stein zwischen blühenden Blumenrabatten...Terracottakübel in verschiedenen Größen...überall Windspiele...eine kuschelige Sitzecke (Gartenbank und Stühle mit reizenden Kissen belegt und ein Tisch dazwischen liebevoll arrangiert). Und eine Pracht an Blumen...alles was das Herz begehrt. Da...unter dem Baum noch eine verträumte Sitzecke...eine Lichterkette ist von Baum zu Baum gespannt. Und natürlich überall bemalte Steine. Ich kaufe eine Sonne und überlege, wegen einer Eule evtl. noch mal wiederzukommen. Andreas findet keine Outdoorjacke...aber es gibt ´ne Menge pastelliger T-Shirts - die mag hier also auch niemand. Von dem ganzen Herumgelaufe ist mein Man sooo fix und foxi, dass er jetzt unbedingt eine Pause machen muss. Wir gehen ins Cafe zum Hof. Hmhh...es gibt Rhabarberbaiser-Kuchen, da kann Andreas ja nicht widerstehen. Und siehe da...er sieht so aus wie vom Hof-Cafe und schmeckt auch so. Ist das denn möglich??? Miss Marple sieht gleich die Backbleche, grau, etwas höher - die werden doch auch im Hof-Cafe benutzt und siehe da: ein kleiner Aufkleber: Hof-Cafe. Das ist ja was. Nun kann Andreas jeden Tag seinen Rhabarberbaiser essen. Nur meine Mandelhörner gibt´s hier nicht - jedenfalls nicht heute. Also ist Albertsdorf auf jeden Fall noch immer eine Reise wert. Das war ja ein stressiger Vormittag für Schatzi.... nun muss er sich hinlegen. Aber er darf nur kurz, weil ich ja noch ins Vogelreservat Wallnau und danach nach Orth möchte. Dort habe ich natürlich aus meinem Fehmarn-Reiseführer eine Location ausgesucht, die Essen deluxe anbieten soll. Der Hafenimbiss Kap Orth. "Erinnerst du dich nicht", meint Andreas, "das fanden wir letztes Mal aber ziemlich uselich." Wir beschließen, das ganze noch einmal genauer unter die Lupe zu nehmen, vielleicht finden wir ja auch etwas anderes. In Wallnau Pech gehabt. Das Reservat ist nur bis 17 Uhr geöffnet. Also fahren wir direkt nach Orth, um den Surfer bei ihren Kunststücken zuzuschauen. Aber vorher muss Andreas zur Toilette. Und ich auch. Man wirft 50 Cent - bitte passend zahlen - in einen Kasten und dann öffnet sich simsalabim die Tür. Leider haben wir nur noch einmal 50 Cent. Andreas muss am nötigsten und darf. Ich frage einen Herrn, ob er mir einen Euro wechseln kann. Das kann er nicht, aber er ist Schiffsanleger und kennt den Code. Ich darf durch eine spezielle Tür und bin verwirrt. Aus einer Tür tritt ein Mann. Ja...es ist wirklich ein Mann. Okay...dann gehe ich zur anderen Seite...da ist ein Mann an der Tür abgebildet...und es gibt auch ein Pinkelbecken...also gehe ich doch wieder nach gegenüber? Erneut tut sich die Zaubertür auf und ein Herr betritt den Flur...grüßt nett... und geht nach rechts...also nicht auf die Herrentoilette!!! Spinn ich...oder ist hier versteckte Kamera??? Jetzt bin ich´s leid, gehe dahin, wo auch das Pinkelbecken ist...und bin froh, dass ich nach getanem Geschäft wieder draußen bin. Andreas kann das alles natürlich nicht glauben...("irgendwo hast du was übersehen!!") war ja klar. Als wir genug Surferei geguckt haben, suchen wir den Hafenimbiss. Es ist schon nett zum Sitzen. Es gibt Strandkörbe und teilweise liegen die Tischplatten auf drei aufeinander gestapelten Bierkästen. Tische stehen unter Bäumen und große Pflanzen machen das ganze gemütlich. Und es ist gut besucht. Gerade wird ein Tisch hinten in der Ecke frei. Entscheiden Sie sich jetzt...!!! Wir setzen uns. In der Palme neben uns steckt eine Pommesschale in der Erde. Daneben liegt eine zusammengeknüllte Serviette auf der Erde. Ich hole meine feuchten Tücher heraus und mach mal eben den Tisch nett. Okay...jetzt kann das Essen kommen. Andreas ist derweil nach drinnen gegangen und hat unsere Bestellung aufgegeben. Wenn das Essen hergerichtet ist, wird man hereingerufen: 1x Matjes nach Hausfrauenart und Currywurst/Pommes. Das Essen ist phantastisch. Andreas schnabuliert seinen Matjes und "hat noch nie so leckere Kartoffeln gegessen" Die Remoulade ist selbstgemacht, meint er und das Dressing am Salat einfach nur toll. Meine Pommes sind genau richtig und die Currywurst ist eine Berliner. Super. Im bösen NRW wird ja die Currywurst aus Bratwurst gemacht. Aber diese hier schmeckt wirklich total lecker. Also rundherum zufrieden. Und das sagen wir der Wirtin auch. "Genau das will ich doch hören", gibt sie zurück. Seit gestern Abend haben wir zwei Mitbewohner. Lästige Fliegen surren an meinem Ohr vorbei und lassen sich überall nieder. Ich hasse sie. Die eine war gestern noch viel kleiner. Wahrscheinlich wird sie in zwei Tagen ein fettes Riesenmonster sein. Wir frühstücken auf der Terrasse...dann beladen wir unsere bikes und fahren zum grünen Brink. Dort ist wirklich eine gute Campmöglichkeit, wenn man zusätzlich noch Strand, der nicht so überlaufen ist, haben möchte. Wir fahren eine Weile auf dem Deich entlang...und dann durch´s Landesinnere wieder zurück...mit Pause im Hof-Cafe Bisdorf. Auf MEINER Fahrradkarte würde ja jetzt stehen: Bisschen blasiertes Publikum - der Weg dahin ganz nett - unbedingt Mohn-Marzipan probieren - und das Eis könnte wirklich von CARTE D´OR sein. Finger weg vom Schinkenbrot - total überteuert. Aber lecker schmeckendes Schmalzbrot. Auf dem Rückweg gibt es argen Gegenwind...der mir natürlich nichts ausmacht und Andreas fast in den Wahnsinn treibt. Kurz vor der Haustür kriegt er einen Schreikrampf...und teilt mir mit, dass er keinen Meter weiter fahren wird. "Is ja gut", beruhige ich ihn, "wir sind ja schon da." Dann legt er sich einfach auf´s Bett und beschließt, nicht mehr aufzustehen. Na, wir werden sehen...It is Schnitzeltime bei Netti´s. Andreas dreht sich noch fünfmal hin und her und dann wird geduscht und sich schick gemacht. Schnitzel satt wird fotografiert und Tobi schickt sein "bei Tobi - Essen" zurück. 2 Scheiben Brot und Fisch in der Dose. Netti´s ist Bargeld lieber und so kratzen wir die Summe zusammen. Nun hat Andreas aber kein Kleingeld mehr für seinen Krokantbecher, bzw. nicht mehr die 50 Cent für Krokant extra. Das Leben ist auch einfach zu hart. Der frühe Vogel fängt den Wurm. Also lasse ich den Knurkopp liegen...und fahre ein bisschen Fahrrad. Zuerst an den Südstrand...um für nachmittags einen Strandkorb zu mieten. Dann fahre ich weiter an der Steilküste entlang und habe das Glück, heute zu früher Morgenstunde ein freies Feldsofa für mich zu haben. Ich liege eine Weile und schaue auf die See. Der Nebel hat sich gelichtet und allmählich kommt die Sonne hervor. Was jetzt. Ich könnte nach Klausdorf fahren, Honig einkaufen und ein Stück Torte essen. Gesagt - getan. Ich fahre noch eine ganze Weile an der Steilküste entlang. Ich liebe diesen Weg. Dann biegt der Fahrradweg nach links Richtung Klausdorf ab. Im Hof-Cafe sind einige Tische frei. Ich find´s einfach wieder unmöglich, wie man immer angegafft wird, wenn man alleine auftritt. Muss man sich als alleinstehender Mensch einschließen und darf die Wohnung nicht mehr verlassen. Kein Wunder, dass so viele Rentner Samstagmorgens in den Geschäften herum laufen, da fallen sie wenigstens nicht auf. Vielleicht bilde ich mir das auch ein...aber Tatsache ist, ist keine Selbstbedienung warte ich manchmal in Cafe´s und Biergärten echt lange, während andere (nicht allein kommende Menschen) bereits bedient werden. Nun hier ist Selbstbedienung und ich ordere eine Himbeertorte. Lecker...Während ich das gute Stück schnabuliere, ruft Andreas mich an. Der Gute ist krank - Ohren und Nase tun ihm weh - und ich soll ihm etwas aus der Apotheke mitbringen. Ja, wer auch bei Windstärke 12 und 18 Grad mit T-Shirt herum läuft... Trotzdem kommt Andreas mit zum Strand. Aber in dreiviertellanger Hose - was jetzt auch nichts mehr nützt. Ins Wasser geht er auf jeden Fall nicht. Im übrigen liest er die ganze Zeit und kriegt nichts mit, was so um uns herum geschieht. Wir haben einen Strandkorb ganz vorne mit Blick auf´s Wasser. Andreas hat die Fenster zugezogen und mir die Sicht versperrt. Das wird jetzt erst einmal geändert. Vor uns liegt ein Pärchen auf einer Decke. Die scheinen ganz okay zu sein. Auf jeden Fall liegen die da nur ´rum. Dann kommt eine polnische Familie. Vater, Mutter, großer Sohn. Die sind ja krass. Mutter cremt sich ein und erzählt ihren Männer ausführlich, warum sie gerade diese Sonnencreme gekauft hat. Die Jungs interessiert das herzlich wenig. Sie haben für ihre Köpfe ein Mulde gebaut und tummeln sich auf einem 1 x 1 m großen Handtuch. Nun will aber die Mutter noch dazwischen. Das gibt ein wenig Rangelei, bis alle mal so richtig liegen. Dann hat Andreas ein Hüngerchen und will Quark bei Cafe Sorgenfrei. Als wir zurückkommen, hat sich der Strand fast geleert, nur noch einzelne Personen tummeln sich. Ich darf das Fenster noch mehr öffnen und hab alles gut im Blick. Eine Familie mit zwei großen Töchtern schlendert vorbei. Wenig später kommt der Vater mit den Mädels zurück. Wo ist die Frau abgeblieben? Hat der Rest der Familie sie unterwegs entsorgt? Sofort erwacht der Matula in mir. Sehr verdächtig...Gut, dass ich alles gesehen habe....Herr Kommissar...auf dem Hinweg war die Frau noch dabei...5 Minuten später im See ertränkt...Vielleicht war sie aber nur auf Toilette. Etwas später ist sie nämlich wieder da. Eine ältere Frau mit einer Nudel am Arm stakst zum Wasser. Ich bin empört. Neulich wollte ich mir nämlich auch so eine Nudel kaufen, für alle Fälle. Und nur, weil Andreas wieder sein "was willste denn damit" von sich gegeben hat, habe ich sie nicht gekauft. Wie schön könnte ich jetzt damit ins Wasser gehen. "Du bist schuld," sage ich zu meinem Mann. Er erwidert, "von mir aus kannst du dir 100 Nudeln kaufen." Nee - zwei würden schon reichen. die würd ich mir rechts und links unter die Arme klemmen. Irgendwie sieht das sonderbar aus, wie die Nudelfrau sich mit der Nudel bewegt. Da sprintet ein Muskelmann ins Wasser. Ach, denke ich, dass ist hier ein privater Schwimmunterricht und das ist der Schwimmlehrer. Der Schwimmlehrer hält auch erst Kurs auf die Dame, dann schwenkt er ab. Also die beiden gehören nicht zusammen. "Irgendwie sieht das so aus, als ob sie abtreibt" verfolge ich das Geschehen. Andreas meint, wenn die Nudelfrau mit der Nudel winkt und um Hilfe ruft, soll ich ihm Bescheid geben. "Du willst doch wohl nicht mit deiner Erkältung ins Wasser" - ich bin entsetzt. Der Muskelmann ist nur dreimal getaucht und kommt schon wieder aus dem Wasser. "Ich schicke dann den Schwimmlehrer." "Welchen Schwimmlehrer?" Andreas guckt von seinem Buch hoch. "Woher weißt du, dass das ein Schwimmlehrer ist?" Die Nudelfrau puddelt noch etwas hin und her und dann kommt sie auch wieder aus dem Wasser. Andreas meint: "wahrscheinlich kann sie besser schwimmen als laufen." Das finde ich jetzt aber sehr gemein von ihm. Die Dame geht zu einem Strandkorb, vor dem ein Tischen steht. Im Strandkorb sitzt ein Herr und hat schon den Tisch gedeckt. So könnte ich mir das Rentendasein auch vorstellen. Ich nudele so´n bischen im Wasser...natürlich nur abends ab sieben, wenn keiner mehr am Strand ist, und mein Mann deckt derweil das Abendbrottischchen... Nun sind wir schon wieder am Ende unseres Kurzurlaubs. Heute noch einmal Frühstück auf der Terrasse. Noch einmal Himbeeren aus dem Hofladen. Andreas muss mal wieder mit der Firma telefonieren...dann laden wir die Räder auf und fahren nach Petersdorf. Von dort wollen wir mal an der Westküste entlang fahren. Bojendorf, Flügge...und weiter geht's nach Orth, wo heute Anfänger-Windsurfen stattfinden. Die Kite-Surfer sind dann wohl in Lemkenhafen. Der Hafenimbiss ist gut besucht, aber wir finden noch ein Plätzchen. Dieses Mal nehme ich Dorsch und Andreas wieder den Matjes. Wir sitzen im schattigen Biergarten und lassen es uns gut gehen. Bis wir wieder ein Ereignis mit der Toilette haben. Dieses Mal haben wir beide jeder 50 Cent, aber die sanitären Anlagen werden grad gesäubert. Ein Schiffsanleger hat wieder Mitleid mit uns und will zumindest Andreas auf die geheime Toilette lassen. Leider fällt ihm die Zahlenkombination grad mal nicht ein. Andreas tröstet ihn: "macht nichts, ich warte." Aber der Mann ist jetzt so irritiert, dass er die Zahlenkombi nicht weiß, dass er eine der Putzfrauen fragt: "wie war das nochmal: 1213 oder...?" Sie sagt ihm die richtigen Zahlen. Wir hören mit. Super, jetzt können wir jederzeit und immerzu diese Toiletten benutzen. Hoffentlich wird der Code nicht in den nächsten Jahren geändert. Ich husche mit Andreas durch die Tür. Nun komme ich hinter das Geheimnis...Auf beiden Seiten sind Herrentoiletten. Toiletten für Frauen sind hier nicht vorgesehen??? Ich schaue überall gründlich nach und dokumentiere das auch in Andreas Richtung. Ein Typ steht grad am Pissbecken und mault: ich möchte mal wissen, was die Frauen sagen würden, wenn die Männer auf´s Frauenklo gehen. "Och, je nach dem, was es zu sehen gibt..." lasse ich die Sache offen. Er wolle jetzt nicht mit mir diskutieren. "Das passt sich gut", sage ich, "ich auch nicht." Wo sind wir denn hier - schließlich komme ich aus Nordrhein-Westfalen... Kurz vor Lemkenhafen biegen wir ab und sind rasch schon wieder in Petersdorf. Andreas ist es zu windig. Er ist kaputt und muss immer leiden und niemand spricht Deutsch und immer gibt´s Freitags Fisch. Ich mit meinem e-bike kann ja spazieren fahren...Maul...maul...Wir essen auf dem Kunst- und Handwerkermarkt, der rund um den Teich stattfindet, noch einen Flammkuchen und trinken ein Gläschen leckeren Wein, dann fährt Andreas sein Rad nach Hause und ich fahre mit meinem e-bike "zu Fuß". Nach Lemkendorf...Lemkenhafen...über Albertsdorf...schade dass das Hof-Cafe schon zu hat...über Fehmarnsund...5 Minuten auf der Bank...es wird schon dunkel...dann über Wulfen nach Hause...Andreas wartet im Auto...er hat keinen Schlüssel...war aber schon tanken und mal eben bei Raddens vorbei... Am nächsten Tag sagen wir Frau Bohnsack tschüs...frühstücken im Cafe Jedermann...auch hier ist Andreas unzufrieden, weil zuviel Kindergejaule. Dann fahren wir noch auf Wunsch der Dame des Hauses zum Südstrand...noch einmal Wasser...noch einmal Cafe Sorgenfrei...noch einmal Hafen. Bevor wir die Insel verlassen machen wir den Abstecher nach Albertsdorf. Dort isst Andreas seinen Rhababerbaiser...ich eine Himbeer-irgendetwas Schnitte und nehmen Mandelhörner für unterwegs mit. Bye Fehmarn...bis in 2 Jahren...aber dann für 3 Wochen...
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