Nun also...der Winter auf Fehmarn. Andreas meint, wenn wir mal hier wohnen wollen, müssen wir schauen, ob wir es auch im Winter hier aushalten. Aber bitte schön: was soll da eine Woche zeigen? Und wenn ich hier wohne, lebe ich doch ganz anders, als wenn ich nur Urlaub mache. Aber ich bin ja die letzte, wenn mein Mann schon mal einen Urlaub genehmigt, dass ich sage...ach nö...
Nun fällt Andreas aber dumm auf der Treppe...OP, Schiene, KG, Reha...sein Arbeitgeber freut sich...und Andreas traut sich nicht, 14 Tage nach Arbeitsbeginn eine Woche Urlaub zu machen. Kann ich ja verstehen, aber er hätte ja wenigstens mich und mein Rad in Schmidtsdorff´s Häuschen abliefern können. Ich e-bike-verwöhnte Tusse soll mit einem normalen Fahrrad fahren. Vielleicht kann ich mir ja bei Conny´s ein Elektro ausleihen...aber was auf Fehmarn alles so geöffnet hat, wird sich zeigen.
Vielleicht liegt ja auch jede Menge Schnee und statt Rad fahre ich dann Schlitten...hihi. Am 18.2., an meinem Geburtstag geht´s los. Sebastian hat Urlaub genommen und möchte mit mir kommen. Was ich total nett finde...und da mein Sohn kein begeisterter Zugfahrer ist, mietet er ein Auto. Frau Bohnsack braucht ja nicht viel zu erklären...und wir machen uns nach dem Auspacken gleich auf dem Weg ins Örtchen, um mal die Lage zu peilen. Netti´s hat offen...einige andere Lokale auch...so werden wir nicht verhungern. Heute lade ich Sebastian zum Essen in die Doppeleiche ein...es schmeckt wirklich hervorragend lecker...Fahrrad Conny macht Winterferien...aber 2-Rad Marquardt hat einige Stunden am Vormittag geöffnet.
Am nächsten Morgen der obligatorische Einkauf beim Sky, der übrigens außerhalb der Saison Sonntags nicht geöffnet hat. Wir haben beim Frühstücken einen Speise- und Einkaufsplan erstellt. Ich möchte so ein bisschen nach meinem Trennkost-Buch kochen, aber Sebastian gestattet mir auch großzügig eine Flasche Wein, mit der ich tatsächlich die ganze Woche auch auskomme, weil ich jeden Abend nur 1 Gläschen trinke. Und wenn ich Gläschen schreibe, dann ist es wirklich nur ein "chen". Überhaupt sind wir ganz streng mit unserer kleinen Diät. Vom Nachtisch, den ich mit Andreas an einem Abend verputzt hätte, essen wir drei Tage...und die Weintrauben werden abgezählt. 14 für jeden...am zweiten Weintraubenabend wundert sich Sebastian, dass ich dauernd in die Küche laufe...irgendwie sind später die Weintrauben alle weg.
Ansonsten haben wir zwei es ganz harmonisch: nach dem Einkaufen nehmen wir einen kleinen Zwischenimbiss zu uns und anschließend geht´s zum Südstrand. Ich rechne nicht damit, dass das Cafe Sorgenfrei geöffnet hat, deshalb schlagen wir gleich die andere Richtung ein und laufen bis zum Meschendorfer Strand. Mal etwas anderes so ganz ohne Urlauber. Es laufen vielleicht so 10 Leutchens am Strand entlang. Also so ganz leer ist die Insel auch nicht...
Sebastian und ich haben uns geeinigt: gestern durfte ich Tatort gucken - heute darf mein Sohn über den Fernseher bestimmen. Sebastian hat seine Spielekonsole mitgenommen und spielt irgendetwas mit grünen Figuren. Oder sind es grüne Schwerter über Köpfen von Figuren?!
Am nächsten Tag hole ich das Schmidtsdorff-Rad aus dem Schuppen. Mal sehen, was geht. Ist schon ein wenig ungewohnt...der Sattel nicht meiner...aber ich will ja bei diesem Wetter auch keine langen Radtouren machen. Erst einmal in den Ort. Raddens hat natürlich geschlossen. Ich mache ein Foto vom "Winterpausenschild" und schicke es Andreas. Er schreibt zurück: Gott sei Dank...das wäre auch zu gemein. Mein Steingarten hat zu, verschiedene andere Geschäfte auch...manche öffnen nur Samstags...manche Mittwochs und Samstags...mein Buchladern hat geöffnet...und der Modeladen hätte generell auch offen, aber die bauen gerade um...tja...selbst mein Teeladen ist geschlossen. Nun denn, kann ich hier nicht viel Geld ausgeben. Ich kaufe etwas fürs Mittagessen...das war´s auch schon.
Heute nachmittag steht ein Spaziergang durch das Naturschutzgebiet im Norden der Insel auf dem Programm. Hier sind wir schon einige Male mit dem Rad durchgefahren. Wir haben Glück mit dem Wetter. Es ist kalt, aber die Sonne scheint. Herrlich, wir sitzen auf einer Bank und genießen das Urlaubsfeeling...
Mittwoch: Wir fahren an die Ostküste. Es gibt vom Parkplatz Katharinenhof einen Weg durch den Wald. Den wollen wir heute mal erkunden. Vielleicht ist er ansonsten nett, dieses Mal liegen vom Sturm Friederike jede Menge Bäume herum und wir müssen ordentlich klettern. Beim Restaurant Waldpavillon finden wir einen kleinen Schleichweg zurück auf den Rad- und Fußweg. Wir machen es uns auf einem Feldsofa gemütlich...bis uns kalt wird...und laufen noch bis zum Campingplatz. Auch hier nicht ganz ausgestorben...aber natürlich sehr viel weniger los als sonst...
Donnerstag geht´s nach Heiligenhafen. Meine Kinder haben mir einen Saunagutschein mit allem drum und dran geschenkt. Vor allem das drum und dran ist ziemlich cool. Eine Moorpackung mit Peeling und Massage. Eigentlich ist der Plan, dass Sebastian in der Zeit schwimmen geht. Aber das Schwimmbad öffnet erst um 14 Uhr. Also fährt mein Sohn erst einmal wieder nach Burg zurück...und ich genieße meinen Saunabesuch. Dieser Urlaub war ja bisher sowieso schon richtig gut, weil zwischen Sebastian und mir alles zufrieden abläuft, aber jetzt in der Sauna nach dem Schlammbad und der Massage fühle ich mich so richtig gut und glücklich. Dieser Moment hätte ewig dauern können. Um halb vier treffen wir uns wieder vor dem Eingang. Sebastian ist ein paar Runden geschwommen...und wir laden unsere Taschen ins Auto und machen uns auf den Weg in den Ort. An der Promenade entlang...hui...der Wind pfeifft bannig. Im Örtchen finden wir ein schnuckeliges kleines Restaurant- aber wirklich ganz mini. ich glaube, es stehen ganze vier Tische im Raum. Dort essen wir zu Abend und dann gehts am Strand zurück. Mittlerweile wird´s schon dunkel...und ich genieße, einfach nur als Beifahrer auf dem Rückweg, noch einmal diesen schönen Tag.
Die nassen Haare und die offene Jacke gestern beim Heiligenhafener Wind bescheren Sebastian heute Halsschmerzen. Trotzdem fährt er vormittags mit mir noch einmal nach Norden... zum Niobestrand. Dort laufen wir ein Stündchen durch die Dünen - mal etwas anderes, als immer mit dem Fahrrad schnell vorbei. Dann muss der Kranke sich ausruhen und ich fahre, jetzt mit dem Fahrrad noch einmal zum Südstrand. Ich parke mein bike und schlage dieses Mal den Weg am Wasser Richtung Sorgenfrei ein. Heute Morgen war es leicht bewölkt, aber jetzt kommt tatsächlich noch die Sonne heraus. Ich sitze auf der windgeschützten Holzbank und lasse mir die Sonne ins Gesicht scheinen. Das tut gut. Bis es laut wird, weil ein Ehepaar vorbei kommt, die auch nett in der Sonne sitzen wollen..."ach, guck mal, Eberhard...das ist aber schön hier in der Sonne. Guten Tag...dürfen wir uns dazu setzen..." Bevor ich "lieber nicht" antworten kann, geht das Gebabbel weiter. "Nein, wie herrlich hier...ist das schön...komm Ebi...mach mal ein Foto..." Dann wird fotografiert... Frau von rechts...Frau von links..."und jetzt du", aber Ebi möchte nicht aufs Foto...und alles wird laut kommentiert. Da habe ich keinen Bock mehr drauf...und schlage den Rückweg ein.
Es hat geschneit in der Nacht und Leon, das Nachbarskind, macht einen Engel im Schnee. Herr Goeben macht bereits den Schlitten klar...ich frage ihn, wo man auf Fehmarn Schlitten fahren kann.
Sebastian und ich wandern durch leider jetzt schon wieder Schneematsch auf dem Rad- und Fahrradweg, der von Burgstaken bis zum Sky geht, in den Ort. Weil es Sebastian noch nicht viel besser geht, anschließend auf dem kurzen Weg zurück. Nachmittags schneit es wieder ein wenig...und beschließe, noch einmal zum Südstrand zu fahren. Und zwar heuer mal mit dem Bus. Das geht mit der Kurkarte ganz unkompliziert. Auf dem Weg zur Haltstelle laufe ich Frau Bohnsack in die Arme, die mit Mann und Hund einen Rundgang macht. Ich laufe am Strand entlang und kaufe im Hotel bene 2 Stück Rhabarberbaiserkuchen für Andreas. Dann, es schneit immer wieder zwischendurch, mit dem Bus zurück. Heute Abend haben wir ein gemeinsames Fernsehprogramm und schauen: wer weiß denn so was. Sebstian regt sich über mich auf, weil ich mich über eine Tusse aufrege, die aber überhaupt nichts weiß, nicht einmal wie der Spruch: Messer, Gabel, Schere, Licht...weiter geht...
Schnee...Schnee...überall...Schnee...ich werde von einer Schneewegräummaschine geweckt. Da guck mal, wie das hier funktioniert. Auf den Straßen bleibt der Schnee liegen, aber die Bürgersteige werden frei geräumt, jedenfalls eine schmale Spur. Frau Bohnsack kommt zu Fuß...die Nachbarn wollen zum Wulfener Hals, Schlitten fahren...und Sebastian muss das Auto freischaufeln. Hoffentlich ist es unterwegs nicht so schneeig. Aber tatsächlich ist das Wetter bis Bremen recht ungemütlich. Wir kommen aber gut durch und nachmittags bin ich wieder zu hause. Da fing das Jahr doch schon mal gut an...jetzt freue ich mich auf eine Woche Langeoog im Mai.