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Sonntag, 31. Mai 2015Die Surfer sind heute alle in Orth![]() Dafür, dass Andreas noch seinen Koffer packen muss, sind wir verhältnismäßig früh auf der Bahn. Aber bereits nach einer Stunde Fahrt müssen wir Pipi und Schatzi ein Double-Steakhouse-Menü beim Burger King schnabulieren. Ich begnüge mich mit einer Tasse leckeren Milchkaffee, darf ihn sogar austrinken, obwohl mein Mann zur Eile treibt: boh, erst eine Stunde gefahren und schon Pause... Als wir einsteigen wollen, lächelt eine Frau mich an: "Nürnberg," sagt sie, "da bin ich geboren." Ich versteh erst Bahnhof, dann wird mir klar, sie denkt wegen unseres Auto-Nummernschildes, dass wir aus Nürnberg kommen. Ich kläre alles auf und schon sind wir in einem munteren Gespräch. Die Dame lebt jetzt in Köln, will grad zum Urlaub nach Cuxhaven und ist immer wieder gerne in Nürnberg, da gibt's jetzt auch eine führerlose U-Bahn, mit der sie (mit Schrecken und Angst das 1. Mal) auch schon gefahren ist. Der Sohn (einen gibt´s) lebt in Lübeck und arbeitet in Hamburg. Oder war das jetzt umgekehrt?! Siehst du, Tochter, so macht man das. Leider konnte ich sie nicht fragen, wo man am besten auf Fehmarn surfen kann, denn auf Fehmarn war sie noch nicht. Andreas scharrt mit den Hufen und so beenden wir unser lustiges Geplauder, wünschen uns noch gegenseitig einen netten Urlaub und mit den reizenden Damen (Hörbuch von Agatha Christie) fahren wir weiter. Es ist massig los auf den Straßen, und so kommen wir erst gegen 16 Uhr an der Reiterkoppel an. Schnell die Koffer ins Haus und los mit den Fahrrädern zum Südstrand.
Ich frage Frau Bohnsack noch wegen der besten Surf-Möglichkeiten, schließlich ist sie Fehmaranerin. Ich tue ganz vornehm und sage, dass uns ein Bekannter am Wochenende besuchen möchte, der eine gute Surfmöglichkeit sucht. Frau Bohnsack verabschiedet sich: bis in 14 Tagen. "Ja", sage ich, "lassen Sie sich Zeit." Sie erzählt uns, dass das Schwedenhäuschen noch eine Woche im August frei ist. Und ausgerechnet in den 14 Tagen, die wir noch Urlaub haben und noch nicht verplant. Wenn das mal kein Zeichen von "Oben" ist...oder sonst wo her. Andreas ist nur einverstanden, wenn wir danach 5 Jahre nicht mehr hier hin fahren...Pöh...neulich wollte er noch sein Rentendasein hier verbringen...da muss er aber länger als 3 Wochen durchhalten.
Andreas ist heute ein Nölekopp. Hoffentlich bleibt das nicht während des ganzen Urlaubs so. Ich darf nicht Tourbo fahren, egal wie stark der Wind ist, weil sonst meine Waden verkümmern...hat der sie nicht mehr alle!!! Meine Waden, mein Tourbo...und vor allem mein Fahrrad!!! Im Cafe Sorgenfrei ist alles wie immer...also windig. Ich bind mir mal meinen Schal als Kopftuch um, was Andreas zu der Aussage veranlasst: wie siehst du denn aus. Ich sach ja: Nölekopp. Als wir so richtig durchgefroren sind, will Andreas nach Hause und Tee mit Rum trinken. Nun denn hat seine Frau natürlich weder Tee noch Rum eingepackt. Sein Bel Mandel hat sie ja auch vergessen. Wir beschließen, im Lotsenhus essen zu gehen. Eine gute Wahl. Ich esse Dorsch in Tomaten/Paprika-Soße...und Andreas leckeren Lachs. Als wir gegen 20 Uhr dann nach Hause radeln, ist es ganz schön frisch. Obwohl das Wetter auf meinem Handy meint: 29 Grad. Wir sind auch gar nicht auf Fehmarn, sondern in Fernando de Noronha...irgendwo in Brasilien. Für Andreas ist klar, dass liegt daran, dass ich mein Handy so oft hinunter werfe. Warum ER das Fernando-Wetter hat, erklärt er mir nicht. In Ermangelung von Rum und Tee biete ich meinem Mann zu Hause ein Gläschen Rotwein an. Natürlich ist es der falsche Wein, den ich sowieso durch falsches Öffnen bereits versaut habe...Er lässt mich alles alleine auspacken...irgendwann werfe ich nur noch seine Gewürze in die Schublade...und mache mich auf ins Bett.
Ich schlafe genau 2 Stunden. Von halb drei bis halb sechs wälze ich mich von einer auf die andere Seite. Irgendwann gegen fünf kommt tatsächlich schon mein Mann ins Bett. Es hat keinen Sinn...ich steh auf, mach schon mal Kaffee...und schau mal wie das Wetter wird. 26 Grad...sind bereits in Brasilien...das wird noch steigen...auf 29 Grad. Nicht schlecht. Tatsächlich sind´s 9!!! bibber...bibber...aber die Sonne soll scheinen. Vielleicht hätte ja noch so ein kleines Winterjäckchen in den Koffer gepasst...
Ich bin zum Inselbäcker unterwegs und kaufe jetzt erst einmal das Honig-Raps-Brot. Die Bäckereifachverkäuferin töttert mit ihrer Kollegin, dass gestern und auch heute Rückreise angesagt war bzw. ist. "Das ist gut", mische ich mich ein, nachdem ich ein freundliches `moin´ von mir gegeben habe, "alle weg, damit Platz für die neuen ist." Schon habe ich wieder Kontakte geknüpft. Ich erfahre, dass sich z.Zt. unmögliche Urlauber auf der Insel befinden, die nicht nur das Toilettenpapier, sondern auch Löffel und Zuckerspender klauen...
Nach einem leckeren Frühstück mit dem Raps-Honig-Brot und unseren Resten aus Hagen, fahren wir einkaufen. Sky, so wie die meisten der Läden, hat auch am Sonntag geöffnet. Und später wollen wir eigentlich zum Wulfener Hals radeln...das Wetter macht uns mit leichtem Regen dann doch einen Strich aus der geplanten Tour und wir gehen ins Kino. "Heute bin ich Samba" - da muss ich erst in Urlaub fahren, um diesen Film sehen zu können. Bei uns nur einige Male in der Vorschau gezeigt...das war´s dann aber auch. Wir bummeln noch etwas durch Burg. Andreas versucht, einen Telekomladen und einen Frisör, der Montags geöffnet hat, zu finden. Wir reservieren bei Netti´s für Freitag und holen uns bei Raddens noch jeder ein Softeis.
Okay...ich habe nachgelesen. Das Zimtsofteis hat mir mal sehr lecker geschmeckt. Und dieses Mal Eierlikör. Ich beschließe, beim nächsten Mal Zimt und Eierlikör zu nehmen. Hoffentlich vergesse ich das nicht. Montagmorgen! Ich kaufe meine Bücher, Andreas lässt sich die Haare schneiden und dann treffen wir uns im Cafe im Hof und sitzen richtig gemütlich in der Sonne. Mein Tee, Fehmarn-Pocken, ist ziemlich kräftig...den kaufe ich mal nicht, aber verschiedene andere Sorten für Station. Andreas, der beim Sky ja Rum eingekauft hat, will schwarzen Tee. Er sucht einen richtig teuren (100 g für 8, 60 €) aus. Auf dem Rückweg fahren wir noch beim Hofladen vorbei, kaufen Spargel und Kartoffeln...und vor allem Erdbeeren. Die Erdbeeren sind total lecker und zu Hause probiere ich gleich den teuren Tee. Auch der schmeckt richtig gut....gar nicht so nach schwarzem Tee. Heute ist das Wetter allerdings zu schön für Tee mit Rum und Kamin. Wir essen Mittags den Spargel...und machen uns dann auf mit den Rädern Richtung Klausdorf. Dort essen wir im allerliebsten Hofcafe Erdbeerbuttermilchtorte und Fehmaraner Nusstorte, kaufen Honig und Käse und beschließen beide, heute Abend aber wirklich nichts mehr zu essen, höchstens ein Äpfelchen. Ich bin verkleidet mit Helm und einer Brille, die leicht getönt ist und über die kompletten Augen geht (zum Schutz vor Fliegen, Mücken und ähnlichem Getier, was so immer in meine Augen fliegt). Andreas meint, ich sähe richtig cool aus. Ich find das ja nicht. An den blöden Helm werde ich mich wohl nie gewöhnen. Aber mittlerweile brauche ich den wirklich. Nicht so sehr, weil mich idiotische Autofahrer verletzen könnten, sondern eher wegen meiner eigenen Unsicherheit. Manchmal, wenn ich absteige, kann ich kaum das Rad halten, und das e-bike ist ja um Klassen schwerer als mein altes Fahrrad. Und mit dem bin ich oft genug beim Absteigen hingefallen, aber das war auch vor meiner Knie-OP. Mein Akku schwächelt. "Wir machen eine kleine Radtour", hatte Andreas angekündigt. Und ich hatte so überlegt, dass meine 19 km reichen würden, zumal sich die Kilometer erhöhen, wenn man nur noch in ecco fährt. Ja, das hatte ich so überlegt...aber tatsächlich ist es wohl so, dass, wenn der Akku nur noch leichte Power hat, sich nichts mehr erhöht. Und während ich also noch auf der Hinfahrt ein paar Mal, wenn der Wind um die Ecke strich, auf Tour schalte, um dann in Klausdorf festzustellen, dass mein Display nur noch 9 km anzeigt, fahr ich auf unserem Rückweg, der an der Küste entlang geht und auch der längere Weg ist, nur noch ecco oder ausgeschaltet. Es hilft aber alles nicht. Irgendwann habe ich Null, tatsächlich kann ich aber noch einige Zeit mit Unterstützung fahren. Aber ab Meschendorfer Strand bis zum Südstrand, wo ich im Touri-Büro noch das Fehmarn-Magazin hole, und dann am Hafen zurück nach Hause, jetzt natürlich mit Gegenwind, muss ich ohne Power fahren. Gleich werde ich auch wieder schneckenmäßig, was mein lieber Mann nicht vergisst zu erwähnen, und tatsächlich tun mir auch nur von diesen letzten Kilometern die Oberschenkel weh. Man muss dazu sagen, dass ein e-bike, fährt es ohne Akku, auch doppelt so schwer wie ein normales Rad zu fahren ist. Zu Hause lade ich sofort den Akku auf - das passiert mir ja wohl nicht ein zweites Mal - und dann sitzen wir noch ein Stündchen auf der hauseigenen Terasse. Natürlich haben wir Hunger und gönnen uns doch noch ein anständiges Abendbrot. Von wegen Äpfelchen....
Es regnet am nächsten Morgen. Ich lass mal meinen Mann schlafen, trinke eine Tasse Kaffee und esse die letzte Scheibe Raps-Honig. Dann bummele ich - tatsächlich brauche ich meinen Schirm nicht - ein bisschen durch das Örtchen. Versuche "mien Bäcker" zu finden. Laut Fehmarn-Magazin ist das nämlich DER Bäcker mit Familientradition seit über 30 Jahren. Überall sieht man zwar den Insel-Bäcker, da kaufe ich ja auch mein Raps-Honig-Brot, aber nun soll es "mien Bäcker" sein. Ich finde ihn, aber es ist nur noch wenig Brot in der Auslage...und das Morgens um elf, so dass ich überlege, mal die Brötchen zu probieren. Egal, wie nett und wichtig der Norden mit seinem Wasser protzen kann, Brötchen backen können weder die Nordlichter noch die Menschen im Süden. Also kaufe ich wieder beim Inselbäcker ein Brot. Dieses Mal ein Holzluken. Beim Hofladen nehme ich noch Erdbeeren mit, und zu Hause ist tatsächlich Andreas schon wach und auf und wir frühstücken erst einmal ausgiebig. Die Brötchen sind wie vermutet nichts Besonderes, aber das Holzlukenbrot schmeckt gut. Das Wetter kann sich nicht entscheiden...es ist immer so leicht am Nieseln. Mein Mann möchte nach Heiligenhafen fahren...und abends auf jeden Fall den Kamin an machen. In Heiligenhafen wird überall am Strand gebaut...wer soll dahin ziehen? Erwarten die hier den Urlauberboom. Fahren jetzt alle Menschen in ihrem Urlaub nach Heiligenhafen...?
Es ist eigentlich nicht besonders frisch in unserer Behausung. Aber wenn mein Mann sich etwas in den Kopf gesetzt hat, muss das auch sein. Er schmeißt den Kamin an und zieht sich bis auf die Unterhose aus, weil ihm zu warm ist.
Puh...eine Affenhitze...draußen ist es angenehm kühl...ich reiße die Terrassentür auf. Im Wohnzimmer sind´s 27 Grad...der Nackte ist auf seiner Couch eingeschlafen und schnarcht fröhlich vor sich hin. Ich nehm mein Gläschen Wein und setz mich mal ein bisschen nach draußen. Das tut gut.
Ich schlafe tatsächlich bis kurz vor acht. Höre ich da schon den Rasenmäher. Wer Reinhard Mey kennt, kennt auch die Story um seine Prozesse gegen die Rasenmähergang. Hier mäht auch irgendein Depp irgendwann immer. Vorgestern Abend der Nachbar zu rechten. Gestern um die Mittagszeit der von schräg gegenüber. Und tatsächlich...der direkte Nachbar von gegenüber lässt sein Maschinchen laufen. Andreas meint beim Frühstück, "wenn unser Urlaub zu Ende ist, sind alle mit dem Rasenmähen durch." "Aber dann", sage ich, "fängt der 1. wieder an." Gut dass wir nicht in so einer Reihenhaussiedlung wohnen...ich echt jetzt...meine ich. Man sollte Rasenmäherzeiten einführen. Mittwochs und Freitags zwischen 11 und 12 und 17 - 18 Uhr...meinetwegen.
Heute kaufe ich wieder Spargel...der ist wie die Erdbeeren ziemlich lecker. Und die Spargelzeit ist kurz...das muss man nutzen, obwohl es mich stört, dieses ewige Kochen, zumal der größte Teil der Arbeit schon an mir hängen bleibt. Andreas, der neulich Spargel und Kartoffeln schälte, warf sich anschließend in den Smörebrödsessel..."jetzt habe ich aber genug getan..." Und das gilt für die nächsten zwei Tage dann auch. Gestern stellte er für Spaghetti das Wasser an, legte die Spagetti daneben und holte den Topf mit der Soße aus dem Kühlschrank. "Jetzt bist du dran," meinte er dann. Der ist lustig. Nicht nur, dass ich jeden Morgen Frühstück mache, Erdbeeren pule, hin und wieder ein Waschmaschinchen anstelle, Bad und Klo sauber halte und die Spülmaschine ein- und ausräume - jetzt kann ich dem Herrn Gemahl auch noch einen Kopf annähen...
Nachdem der Knopf dran ist, überlegt Andreas, doch lieber eine Jeans anzuziehen. Wir holen die bikes aus dem Schuppen und fahren über Meschendorf zum Südstrand. Schließen die Räder dort ab und wandern am Strand Richtung Cafe Sorgenfrei. Nach dem obligatorischen Quarkbecher geht´s am Wasser zurück. Auf dem Rückweg ist dermaßen Gegenwind, der mich natürlich locker in die Pedale treten lässt, Andreas schier verzweifeln lässt. Zu Hause wirft er sich in den Sessel und ist stinkig, weil ich ein e-bike fahren kann und er nicht und ich nicht wenigstens aus Solidarität meine Unterstützung ausgeschaltet habe....ttsss...Draußen kann er auch nicht sitzen, weil natürlich gerade mal wieder jemand seinen Rasen mäht, und den Spargel schält er schon lieber selber, da traut er mir nicht über den Weg...
Ich mache mich nach dem Abendessen noch mal Richtung Strand davon und lass den Herrn Übelgelaunt allein zu Haus.
Ich wette, in Fehmarn wird nur alle 4 Jahre Rasen gemäht...und leider ist das jetzt. Oder alle Fehmaraner haben gleichzeitig ein neues Hobby...oder es sind Rasenmäher im Baumarkt im Angebot... keine Ahnung...vielleicht gibt's aber auch demnächst hier einen Wettbewerb "unser Rasen soll schöner werden.." Morgens beim Frühstücken hören wir das vertraute Geräusch durch das geschlossene Küchenfenster. Das kommt von gegenüber. Na ja, da stehen auch noch ´ne Menge Häusern....das kann ja noch lustig werden...WIR fahren mit den Fahrrädern nach Lemkenhafen...ich halte mich heute e-bike-mäßig etwas zurück...essen dort lecker Fisch in Kolles Fischpfanne und kehren auf dem Rückweg, der uns irgendwie über Albertsdorf führt, natürlich im Hofcafe ein. Ich will eigentlich nur einen Milchkaffee trinken, bin noch satt vom Fisch, kaufe aber natürlich Mandelhörner für zu Hause. Andreas nimmt ein Stück Rhabarber-Baiser-Kuchen zu seinem Milchkaffee - wie kann der jetzt schon wieder essen. Aber ich gucke schon neidisch auf sein Stückchen Kuchen. Ich darf probieren...sogar mehrmals. Phantastisch...ich verstehe, dass mein Mann da nicht widerstehen kann...So sitzen wir gemütlich unter einem schattigen Bäumchen...bis uns das Aufheulen eines...ja, genau...Rasenmähers auf der Stelle verjagt. Ich krieg bald eine Rasenmäherphobie. Wir radeln an Gold vorbei. Das ist wirklich etwas für Tobi...dort üben gerade Anfänger das Windsurfen. Ein Mädel kommt nicht ans Ufer. Der Trainer muss durchs Wasser waten, um ihr behilflich zu sein. Zu Hause angekommen, sind die Mieter von oben mit dem Grill beschäftigt. Für uns gibt´s heute nur noch Joghurt mit etwas Obst. Aber ich hole die Auflagen für die Liegestühle aus dem Schrank und lass Andreas den Sonnenschirm aufspannen... Nach unserem Mini-Abendbrot fahre ich wieder an den Strand... heute komme ich im Sand nicht so gut voran, das Wasser ist...ja, wie nennt man das...zuläufig...?!
Freitag: wir holen Tobi vom Bahnhof ab und fahren noch gemeinsam zum Sky...aber dann geht´s an den Strand. Dort mieten wir völlig unprofessionell zwei Strandkörbe mittendemang. In der vierten Reihe, um uns herum nur Familien und total eng nebeneinander. Der Blick aufs Wasser ist praktisch nicht vorhanden. Also laufe ich lieber am Wasser entlang, während die beiden Männer hochwissenschaftliche Gespräche führen. Als ich zurück bin, schließen wir ab und gehen gemeinsam zum Cafe Sorgenfrei. Dort sitzen wir bei Bierchen und Weinchen - es geht uns wirklich gut. Ich habe meine Kapuzenjacke mit und ziehe sie auch an. Es ist superschöne Sonne, aber so viel Lichtschutzfaktor gibt es gar nicht, als dass ich jetzt hier noch weiter im Top sitzen kann. Selbst Andreas leiht sich Sonnencreme von Tobi für seine Beine. Zurück zum Strandkorb sitzen wir noch eine Weile, dann fahren wir nach Hause, um uns schick für Netti´s zu machen. Die Jungs bestellen dort Schnitzel satt. Die Portionen sind riesig groß, aber tatsächlich, erzählt der Kellner, liegt der Rekord für die Nachbestellung bei 6 Stück, wobei natürlich die Schnitzel dann jedes Mal kleiner werden. In Andreas´ Bauch ist aber noch ein kleines Löchlein, da muss noch unbedingt ein Karamellbecher hinein. Tobi, der draußen rauchen will, bekommt den Auftrag, zu eruieren, wie lange Raddens noch geöffnet hat. "Wenn die Schlange weg ist, macht er Schluss." Jetzt wird mein Mann ganz nervös. Er lässt uns sitzen und stürmt geradezu nach draußen, und wenig später sehen wir ihn mit seinem Lieblingseisbecher vor den Fenstern auf und ab gehen.
Nina kommt gegen 23 Uhr. Sie hatte einen Schwertransporter vor sich und konnte die letzten Meter nur noch 80 fahren. Aber jetzt ist sie da...und gleich kabbeln sich das Kind und der Vater...am nächsten Morgen beim Frühstück geht´s weiter - Andreas ist angepisst und nimmt sich sein Fahrrad, um seinen Frust abzureagieren, will er einmal um die Insel fahren. Mal sehen, wie weit er kommt, es ist nämlich bannig windig. Der Rest macht sich auf zum Strand. Dieses Mal aber sind wir cleverer. Wir gehen ein Stück weiter und bekommen schön Strandkörbe in der 1. Reihe. Aber der Wind ist schon deftig. Jetzt muss man sich entscheiden: will man Sonne - muss man auch den Wind nehmen. Stelle ich den Strandkorb windgeschützt zurecht, ist mir kalt. Ich entscheid mal so...mal so....das junge Volk sitzt natürlich in der Sonne. Dann leihen sich die Beiden eine Art Brett, auf dem man sich stehend mit einem Paddel durchs Wasser bewegt. Nina kann das ziemlich gut, der Wind treibt sie blitzschnell auf das offene Meer hinaus. Auch Tobi ist flugs mit dem Teil unterwegs...nur gegen den Wind zurück ist wohl total anstrengend. So vergeht der Tag am Strand ziemlich schnell. Ein einsamer Strandkorb steht ziemlich nah am Wasser - aber ellenlang von den anderen entfernt. Den würd ich ja nehmen, wenn ich alleine wäre...Abends wird gegrillt... und am nächsten Tag muss Tobi auch leider schon wieder fahren. Wir bringen ihn gemeinsam zum Bahnhof und weil heute Sonntag ist, schlage ich vor, noch mit dem Fahrrad zum Wulfener Hals zu fahren. Ich freue mich auf ein CARTE D´OR - Eis. Aber hier angekommen....Pech gehabt. Alles hat sich geändert. Am kommenden Dienstag beginnt die Saison, dann gibt es CARTE D´OR an jedem Tag, außer Montags. Nina tröstet mich: "dann kannst du doch jetzt jeden Tag hier hinfahren."
Was machen? Das Kind hat noch Lust, weiter zu fahren...und da fallen mir doch spontan die Mandelhörnchen in Albertsdorf ein. Aber auch hier Pech gehabt. Mandelhörner weg...aber Rhabarberbaiser noch da. Andreas möchte unbedingt wissen, wie der Stachelbeerbaiser schmeckt...eine von uns muss sich ein Stück bestellen, damit er probieren kann...Nina opfert sich, weil ich auf keinen Fall auf mein Stück Erdbeer-Schmand verzichten will. So sitzen wir bei Kaffee und Kuchen unter einem schattigem Baum, denken über Pappeln und andere Bäume nach...fahren über Fehmarnsund zurück, essen die übrig gebliebene Bratwurst von gestern...und dann ist Tatorttime.
Montag: die Rasenmäherzeit scheint vorbei zu sein. Oder alle Geräte sind verliehen... am Nachmittag will das Kind zurückfahren. Vorher fahren wir noch nach Westermarkelsdorf. Dort gibt es nicht nur das Alte Zollhaus, in dem man ja ein nettes Mittagessen zu sich nehmen könnte. Hier ist auch ein ziemlich unberührter Sandstrand, an dem es sich lohnt - so mein Fehmarn-Magazin - einen Spaziergang zu machen. Das tun wir dann auch...schön hier...Wellen wie an der Nordsee. Von wegen ruhige Ostsee. Ein Angler fängt einen Fisch...und bekommt ihn nicht vom Haken. Zwei Männer haben vor einer Bank einen Tisch aufgebaut, jede Menge Zeugs zum Essen da drauf...und neben dem Tisch steht ein kleiner Grill. Wir sinnieren, ob die drei wohl zusammen gehören, und der Fisch jetzt gleich auf den Grill kommt. Das Alte Zollhaus hat Montags geschlossen...und so fahren wir nach Lemkenhafen zu Kolle´s. Und anschließend...ist ja klar...führt uns der Weg automatisch über Albertsdorf und hier kaufe ich endlich meine Mandelhörner. Nina bekommt eins mit...tschüs, Tochter...grüß die Hauptstadt.
Am Dienstag ist es relativ windstill. Wir beschließen, noch einmal Richtung Westermarkelsdorf zu fahren, dieses Mal mit dem Fahrrad. Und wollen dann auf den Deich Richtung Leuchtturm...mal sehen...wie weit wir kommen. Und ob das mit dem Wind so bleibt. Erst einmal kommen wir auf dem Weg nach Petersdorf am Cafe Flora vorbei. Hier müssen wir jetzt endlich das Paradies-Eis probieren - heute fängt doch irgendwie die Saison an. Lecker...kommt dicht an das Eis in Albersloh heran...aber jetzt weiter...erst 15 Kilometer gefahren und schon eine Pause...ttsss...In Petersdorf muss Andreas sich mit Fleischwurst und Brötchen eindecken...nach dem Eis ist ihm jetzt nach deftig. Am Strand von Bojendorf vertilgen wir unser Picknick. Hier ist es ja total ruhig und gemütlich. Ein netter kleiner Strand...ein paar Strandkörbe, in denen dick eingemummelte Menschen sitzen. Auch wir haben unsere Jacken mittlerweile angezogen. Weiter geht´s über den Deich, den wir uns mit Schafe und Gänsen teilen müssen. Ein Schaf steht fett und breitbeinig mitten auf dem Weg...da kann Andreas klingeln, bis der Arzt kommt, es bewegt sich keinen Zentimeter. Wir müssen drum herum fahren. Es wird wärmer, als wir jetzt weiter durchs Landesinnere fahren...also Jacken wieder aus. Es sieht fast so aus, als ob mein Akku wieder nicht reicht. Beim Losfahren zeigt mein Tacho 59 km an. Jetzt sind wir ca. 40 km gefahren und ich habe nur noch weniger als zehn. Tatsächlich muss ich die letzten Meter wieder ohne Unterstützung zurücklegen...ausgerechnet bei dem einzigen Gegenwind, den wir an diesem Tag haben.
"Heute", sage ich zu Andreas beim Frühstück, "ist mir mal nach Strand." Ich darf schon mal vorfahren, mein Mann muss wichtige Dinge für seine Firma regeln. Ich traue mich jetzt doch nicht, den ganz einsamen Strandkorb zu ordern und entscheide mich für 109, 112 oder 113. "Na gut", sagte Herr Strandkorbvermieter, "dann nehmen wir die Mitte." Grad hab´ ich es mir in meinem Korb gemütlich gemacht, kommt Andreas schon. Na, dann gehe ich mal eine Runde am Wasser entlang. Es ist auch heute windstill, die See ist richtig ruhig...und eine Menge Menschen im Wasser...mehr als sonst...jedenfalls. Andreas ärgert sich, dass er seine Badehose nicht mit an den Strand genommen hat. Später hat er Hunger und wir müssen unbedingt zum Cafe Sorgenfrei. Dort ist es heute voll. Wir bekommen ein letztes Tischchen und können zusehen, wie so ein Dreimaster versucht, anzulegen. Was ja hier an dieser Stelle gar nicht vorgesehen ist. Aber vielleicht hat das Riesenschiff ja ein technisches Problem...oder denen fehlt der Wind zum Weiterfahren...
Als uns in der Sonne zu heiß wird, wandern wir zurück...und sitzen noch ein halbes Stündchen in 112. Ich glaub, ich habe einen Sonnenbrand zwischen den Zehen, obwohl ich meine Füße eingecremt habe. Dann geht´s nach Hause...ich checke das Wetter für Morgen. Denn Morgen wollen wir mit den Rädern nach Grömitz und von dort zum Timmendorfer Strand...also ich will das...Andreas macht das ja alles nur mir zu Liebe mit. Ich bin etwas irritiert - lese ich doch im Internet, als ich nach einer Wegbeschreibung von Grömitz bis Timmendorfer Strand fahnde, etwas von Steigung hinter Grömitz. Ich denke, wir sind hier im flachen Terrain. Das kann ich doch meinem Mann nicht antun, auch noch eine Steigung auf einer Radtour, die er sowieso nicht fahren will. Und es sind bis Timmendorf ca. 50 km??!! Und dann noch zurück...Das geht doch auch bestimmt anders. Also, wir fahren nach Dahme, über Kellenhusen nach Grömitz und zurück...das passt. Dahme ist nett und schnuckelig...familiär halt...Kellenhusen gefällt uns noch besser...optimal für Familien mit kleinen Kindern. Eine Strandpromenade zum bummeln und gucken...alles ganz beschaulich und ruhig weg. Eine nette Beachbar lädt zum Verweilen ein...aber wir fahren erst einmal weiter. In Grömitz dagegen tobt der Mop...das gefällt uns nun überhaupt nicht. Gestriegelte und gebügelte Männer mit braungebrannter Brust und Goldkettchen führen gut situierte, blondierte Frauen über die Promenade...na ja, wem´s gefällt! Ich erkenne Grömitz gar nicht wieder. Trotzdem würde ich mich vor die Milchbar an einem der Zweiertische hinsetzen und Leute gucken. Andreas ist stinkig...er will nach Hause, hier weg und immer gibt´s Fisch und keiner spricht deutsch. Da setzen wir uns doch lieber noch in die Kellenhusener Beachbar. Hier ist es schön. Nette Musik und unter unseren Füßen ist Sand. Von Kellenhusen bis Dahme sind es dann noch 1 km zu fahren...mein Akku hält durch...und im roten Schwedenhaus sitzen wir anschließend noch in der Sonne auf unserer Terrasse...ich mit dick mit Fenistil eingecremten Füßen und Söckchen. Wo ich auch überall einen Sonnenbrand bekomme... Die ausgeliehenen Rasenmäher sind alle zurück und unser letzter Tag ist angebrochen. War ich am Wulfener Hals und habe mein Cate D´Or-Eis gegessen. Nein...obwohl die Saison begonnen hat. Aber ich möchte noch mal an der Küste Rad fahren...und Honig als Mitbringsel in Klausdorf kaufen. Die Küste siegt. In Klausdorf sitzen wir noch einmal nett in der Sonne. "Im Winter ist es doch auf Fehmarn am schönsten", erklärt die Konditorfachverkäuferin ihrer Kollegin. "Ach was", meint diese...da ist doch hier nichts los..."da mach ich ab in´n Süden." Ich erzähle, dass wir leider Morgen heimreisen müssen...aber im August noch einmal für eine Woche wiederkommen. "Dann, wenn alle kommen", meint die, die es im Winter hier schön findet, und tröstet mich noch, dass dann die Nordrhein-Westfalen ja weg sind... was immer das auch heißen mag, und ich breche das Gespräch lieber ab, bevor ich ihr noch sage, dass ich aus Hagen komme. Sie hat mir schon erzählt, dass sie aus dem Rheinland ist. Der Rückweg an der Küste ist wie zu erwarten hundert schön...Ich würd gern die Räder abstellen und ein Stück am Wasser entlang laufen. Andreas mault: das machen wir dann mal im August. Ja, was wir da alles machen wollen. Nach Orth zu den Kitern, in Wallnau spazieren gehen...aber wirklich das Eis am Wulfener Haus schlecken, Radfahren bis Puttgarden und am grünen Brink herum laufen...auf jeden Fall Albertsdorf und Fisch bei Kolle essen....und wir sind an der See....wann lauf ich am Wasser entlang ...und nehme mir meinen einsamen Strandkorb. Apropo Strandkorb. Vorgestern habe ich in meinem meine Brille liegen lassen. Eigentlich Andreas Brille, die er mal bei DM oder Rossmann für 2,95 gekauft hat, und die ich mir ausgeliehen habe, weil meine Lesebrille kaputt ist. Um die Brille ist es also nicht schade, Andreas hat sogar noch einige Rossmann-Brillen mit (weil er ja weiß, dass ich immer alles kaputt mache oder verliere....ja..ja...) - aber eigentlich ist das Etui noch ziemlich gut. Nur dafür wäre ich nicht extra zum Strand gefahren, aber weil wir jetzt mal in der Nähe sind...Die Brille ist gefunden und ich schäkere noch mit dem Strandkorbverkäufer, der mir erzählt, dass er selbst mein gutes Stück im Strandkorb entdeckt hat, weil er 112 zu einem anderen Strandkorb gefahren hat. "Aber nicht zu Nummer 75" sage ich streng (das ist nämlich mein einsamer Strandkorb). Das wusste er leider nicht mehr, wollte aber wissen, was es mit Nummer 75 auf sich hat. Nee, das sach ich ihm jetzt aber nicht. Heute hat sich der Herr des Hauses nochmal Schnitzel bei Netti´s gewünscht. Dieses Mal esse ich auch Schnitzel...hmm lecker...wir bekommen zur Rechnung ein Schnäpschen, und ich lotse Andreas geschickt um Raddens herum. Schließlich hat er sich dort gestern (nach dem Grömitz-Schreck) brauchte Schatzi unbedingt einen Karamelbecher zum Trost) schon verabschiedet. Den größten Teil unserer Klamotten haben wir gestern noch gepackt, und nachdem wir Frau Bohnsack "tschüs" gesagt haben, gehen wir ins Cafe Liebevoll zum Frühstücken. Ich bin mit meinem sizilianischem Frühstück zufrieden, Andreas mault mit seinem fränkischen Frühstück etwas ´rum. Die Rühreier sind irgendwie halbe Spiegeleier und natürlich ist er auf keinen Fall satt geworden. Und das heißt, nachdem wir noch Brot und Erdbeeren eingekauft, die Räder aufs Auto geschwuppt haben, machen wir einen klitzekleinen Abstecher über Albertsdorf, holen Mandelhörnchen für unterwegs und sitzen nochmal unterm schattigem Baum mit Rhabarberschorle und für Andreas ein letztes Rhababerbaiser...Junge, das muss aber aufhören...diese viele Esserei...
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